Spee, Friedrich von: Gewissens-Buch: Von Processen Gegen die Hexen. Bremen, 1647.tig gemacht. So gar/ daß man auch ins ge- So muß man nun sagen: entweder/ man hette * pag. 141. * p. 142.
tig gemacht. So gar/ daß man auch ins ge- So muß man nun ſagen: entweder/ man hette * pag. 141. * p. 142.
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tig gemacht. So gar/ daß man auch ins ge-
mein vielmehr ſchlieſſet: Daß vollſtaͤndige be-
weißthumen/ durch die erſte tortur koͤnnen vmb-
geſtoſſen werden.
So muß man nun ſagen: entweder/ man
moͤg einen jeden ohne vhrſache torquiren; oder
man muß bey der anderen tortur vndisputir-
liche beweißthumen haben; welches dann ver-
nunfftige Rechten alſo auch erforderen: vnd diß
muß woll nachgedacht werden. NB. Zudem
weil die andere tortur viel ſchwaͤrer faͤllet/ ſo ge-
hoͤren billigen weges auch ſchwaͤrere vnnd ſtaͤr-
ckere beweißthumen zum werck. Vnd muß man
guter erfahrenheit des Rechtens brauchen/ da
dann indicia nicht nur evidentiora, * ſon-
dern auch von verſcheidener art bewehret/ von
den Iuriſten erforderet werden. NB. Zum
exempel: bey der erſten tortur hat man geſehen
auff deß beklagten boͤſen leumuth/ oder daß er
in feindſchafft mit dem geſtanden den er belei-
diget haben ſoll/ hat aber hierauff nichts in der er-
ſten tortur bekandt: Es komt darnach ein zeu-
ge der ſagt: Er hab geſehen/ daß beklagter e. g.
den erſchlagenenen hab verwundet/ oder er hab
ein entbloͤſſeten degen gehabt ꝛc. daß heiſſen newe
indicia, vnd haben von den anderen/ entweder
in jhrem weſen/ als verwunden/ oder form/ als
ein bloſſen degen haben. Wenn aber beklagter
zeugen fuͤhrete: daß er gutem leumuths ſeye/ vnd
wehre doch als ein anrichtiger torquiret, vnd
*
hette
* pag. 141.
* p. 142.
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