Spee, Friedrich von: Gewissens-Buch: Von Processen Gegen die Hexen. Bremen, 1647.chet: NB. weder zeit/ wie lang/ oder modum wie Dann betreffendt die zeit wie lang : so helt Wer ist nun so starck? wer ist so beständig? ix. Diese E iij
chet: NB. weder zeit/ wie lang/ oder modum wie Dann betreffendt die zeit wie lang : ſo helt Wer iſt nun ſo ſtarck? wer iſt ſo beſtaͤndig? ix. Dieſe E iij
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0089" n="69"/> chet: <hi rendition="#aq">NB.</hi> weder zeit/ wie lang/ oder <hi rendition="#aq">modum</hi> wie<lb/> hart zu <hi rendition="#aq">torquiren</hi> ſey zu beobachten: Dahero ich<lb/> weiß/ daß etliche in der <hi rendition="#aq">tortur</hi> ſterben: Etliche zu<lb/> kroͤppell werden: etliche daß man ſie im außfuͤh-<lb/> ren/ eher ſie zu der Richtſtatt gebracht/ hat man<lb/> muͤſſen <hi rendition="#aq">exequiren</hi> laſſen ꝛc. O Fuͤrſten! o Rich-<lb/> ter! o Beicht-Vaͤtter! o Gewiſſen!</p><lb/> <p>Dann betreffendt die zeit wie lang : ſo helt<lb/> man nichts mehr von der alten weiß/ die war ein<lb/> viertell ſtundt: etliche brachtens gar auf ein ſtund:<lb/> jetzo ſo muß es lenger denn ein ſtund wehren: oder<lb/> mann nimt zwey halbe ſtunden/ darvon drunten<lb/><hi rendition="#aq">Dub.</hi> 23. mit mehrerem.</p><lb/> <p>Wer iſt nun ſo ſtarck? wer iſt ſo beſtaͤndig?<lb/> ſolt einer nicht lieber alles bekennen? daß aber et-<lb/> liche je vnterweylen außhalten/ kommet daher:<lb/><hi rendition="#aq">NB.</hi> daß ſie mit falſcher bekendtniß auf ſich vnd<lb/> andere vnſchuldige/ jhr ſeel nicht woͤllen in gefahr<lb/> ſetzen: doch machet mans alſo grauſam/ daß auch<lb/> niemandt mehr beſtehen kan/ ich mein da iſt ein<lb/> jammeren: da ſuchen die Leut troſt/ vnd der troſt<lb/> will nicht hafften: da iſt daß gewiſſen Toͤdtlich<lb/> verwundet. O wer mir hie ſelbſten Rath gebe/<lb/> wie ſolchen leuten zu helffen! O Fuͤrſten! o<lb/> Richter! o jhr Beicht-vaͤter! <hi rendition="#aq">reddite rationem<lb/> villicationis veſtræ!</hi> Ja jhr Beicht-vaͤter ent-<lb/> ſchuldiget euch nit mit der vnwiſſenheit/ werdet<lb/> demuͤtig/ mitleidig/ ſanfftmuͤtig/ im Geiſt arm/<lb/> vorſichtig/ befleiſſet euch der warheit/ jhr werdet<lb/> vielerlehrnen/ daß jhr vorhin nicht gewuͤſt.</p><lb/> <fw place="bottom" type="sig">E iij</fw> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">ix.</hi></hi> Dieſe</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [69/0089]
chet: NB. weder zeit/ wie lang/ oder modum wie
hart zu torquiren ſey zu beobachten: Dahero ich
weiß/ daß etliche in der tortur ſterben: Etliche zu
kroͤppell werden: etliche daß man ſie im außfuͤh-
ren/ eher ſie zu der Richtſtatt gebracht/ hat man
muͤſſen exequiren laſſen ꝛc. O Fuͤrſten! o Rich-
ter! o Beicht-Vaͤtter! o Gewiſſen!
Dann betreffendt die zeit wie lang : ſo helt
man nichts mehr von der alten weiß/ die war ein
viertell ſtundt: etliche brachtens gar auf ein ſtund:
jetzo ſo muß es lenger denn ein ſtund wehren: oder
mann nimt zwey halbe ſtunden/ darvon drunten
Dub. 23. mit mehrerem.
Wer iſt nun ſo ſtarck? wer iſt ſo beſtaͤndig?
ſolt einer nicht lieber alles bekennen? daß aber et-
liche je vnterweylen außhalten/ kommet daher:
NB. daß ſie mit falſcher bekendtniß auf ſich vnd
andere vnſchuldige/ jhr ſeel nicht woͤllen in gefahr
ſetzen: doch machet mans alſo grauſam/ daß auch
niemandt mehr beſtehen kan/ ich mein da iſt ein
jammeren: da ſuchen die Leut troſt/ vnd der troſt
will nicht hafften: da iſt daß gewiſſen Toͤdtlich
verwundet. O wer mir hie ſelbſten Rath gebe/
wie ſolchen leuten zu helffen! O Fuͤrſten! o
Richter! o jhr Beicht-vaͤter! reddite rationem
villicationis veſtræ! Ja jhr Beicht-vaͤter ent-
ſchuldiget euch nit mit der vnwiſſenheit/ werdet
demuͤtig/ mitleidig/ ſanfftmuͤtig/ im Geiſt arm/
vorſichtig/ befleiſſet euch der warheit/ jhr werdet
vielerlehrnen/ daß jhr vorhin nicht gewuͤſt.
ix. Dieſe
E iij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |