Spee, Friedrich von: Gewissens-Buch: Von Processen Gegen die Hexen. Bremen, 1647.mann darzu verstatten soll: * waß aber natürlichen iii. Ist diß nun natürlichen rechtens/ daß iv. Eben daß erforderet auch die Christliche der * pag. 87.
mann darzu verſtatten ſoll: * waß aber natuͤrlichen iii. Iſt diß nun natuͤrlichen rechtens/ daß iv. Eben daß erforderet auch die Chriſtliche der * pag. 87.
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mann darzu verſtatten ſoll: * waß aber natuͤrlichen
rechtens iſt: NB. Soll in exceptis & non
exceptis ohne vnterſcheid obſerviret werden:
drumb iſt dieſer Streit auch nichtſen.
iii. Iſt diß nun natuͤrlichen rechtens/ daß
mann niemanden ſeine nothwendige gegenwehr
verſagen ſoll/ ſo ſoll mann ſothane defenſion jh-
me deſto weniger verſagen/ je noͤtiger ſie jhm zu
ſein erhellet/ vnd je groͤſſer die aufflag iſt/ darwie-
der er ſich ſchuͤtzen muß. Zum exempell: Im na-
tuͤrlichen recht iſt mir erleubet mich wieder einen
Meſſerſtoß zu wehren: wie viel mehr doͤrff ich
mich wieder einen Schuß beſchirmen? So fol-
get nun: weil die natur mir die rechtliche defen-
ſion in einer geringen Rechtens anſpraech ver-
ſtattet/ ſo verſtat tet ſie mir die defenſion noch
vielmehr in einer groſſen/ ſonderlich die ſo ſchwer
iſt/ als hie die Zauberey: vnd alſo je ſchwerer man
einen zum Rechten beſpricht/ je beſſeren Advo-
caten jhme daß natuͤrliche Rechtrahtet.
iv. Eben daß erforderet auch die Chriſtliche
liebe: deren natur iſt nicht allein an deiner defen-
ſion dich nicht zu verkuͤrtzen/ ſonder dir vielmehr
zu helffen/ vnd hilffsmittell an die handt zn geben:
ja je groͤſſer die gefahr iſt/ je groͤſſere vnd eilendere
huͤlff die Chriſtliche liebe thun/ vnnd dir ſelbſt vn-
gebeten in die hand geben will. Hierauß folget/
daß wer dieſem wiederſpricht: Der ſtoͤſſet alles
natuͤrliche Recht vmb/ vnd verleugnet gewiſſen-
loſer weiſe die Chriſtliche Liebe. Wo bleibt nun
der
* pag. 87.
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