Spee, Friedrich von: Gewissens-Buch: Von Processen Gegen die Hexen. Bremen, 1647.vermöchten/ daß man sich vorsehen muß/ daß NB. Darumb ists kein Euangelium/ das zur * p. 50. * p. 51.
vermoͤchten/ daß man ſich vorſehen muß/ daß NB. Darumb iſts kein Euangelium/ das zur * p. 50. * p. 51.
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vermoͤchten/ daß man ſich vorſehen muß/ daß
nicht etwa hencker ſolche kunſten brauchen/ mit
denen ſie dle leut/ zu ſagen was man wil/ vber-
tauben. *
NB. Darumb iſts kein Euangelium/ das
etliche mit Del’rio ſagen: So jemands vnſchul-
diger gefangen wird/ daß Gott ſein vnſchuld al-
ſo balden werde offenbahren. Ja freylich/ wenn
die aſchen albereyt auff der Donaw biß zu grund
geſuncken. Dannenhero (8) gnugſahm erhellet/
daß auch vnſchuldige lent de facto koͤnten an-
gegeben/ vberſchnellet/ vnd zum todt gebracht
werden. Es laͤſt ſich nicht alles zur hand offen-
bahren/ weil nunmehr kund/ daß woll gar E. B.
iſt mit angegeben worden. So wil ich (9) auß
Delrio vnnd Binsfeldo meine meinung ſelbſt
erhalten: NB. Dann ſie recht ſagen: die
Waſſerprob ſey vnrecht: wer darauff gehe: der
procedire vnrecht. So muß folgen: wer wegen
der Waſſerprob iſt verurtheilt worden/ dem iſt
vnrecht geſchehen: dann ſo lang ſoll einer fuͤr vn-
ſchuldig gehalten werden/ biß man daß contrari-
um vber jhm einbringet. Nun koͤnnen ſie nicht
leugnen/ daß mann auff ſolche verbottene proeb
procediret, vnnd noch procedire/ darumb ſo
kommen noch viel de facto vnverſchuldt vmb jhr
Leben Seel vnd Ehr. Alſo woͤllen auch Del’Rius
vnd Binsfeld, daß die proeb des Hexenzeichens
falſch ſey: Item/ daß man auff ein oder anderes
bekentniß gegen die leut nicht ſollen fuͤſſen/ weder
*
zur
* p. 50.
* p. 51.
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