Spee, Friedrich von: Gewissens-Buch: Von Processen Gegen die Hexen. Bremen, 1647.bekent/ so repetiret continuiret man die xxvi. Wann nun einen gefunden wird/ so xxvii. Vnd daß heissen dann vnsere Geist- xxviii. Begibt es sich aber/ das eine von so sa-
bekent/ ſo repetiret continuiret man die xxvi. Wann nun einen gefunden wird/ ſo xxvii. Vnd daß heiſſen dann vnſere Geiſt- xxviii. Begibt es ſich aber/ das eine von ſo ſa-
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bekent/ ſo repetiret continuiret man die
tortur 1. 2. 3. 4. ꝛc. mal: Dann weil es ein ex-
ceptum Crimen, ſo iſt hie alle Grauſamkeit er-
laubet/ man bedenckt kein Zeitlaͤnge/ kein ſchmer-
tzen/ kein andern vmbſtand/ ſo gar/ daß man nicht
Grimmigkeit zu erſinnen weiſet. Die Richter
meinen daß ſie hier nichtſen ſich im Gewiſſen
verſuͤndigen/ ſonder meinen allein das Schonen/
moͤchte ſie beſchwehren/
xxvi. Wann nun einen gefunden wird/ ſo
die tortur etlichmal uͤberſtandẽ/ vnd doch reinen
Mund gehalten: wann ſie in der tortur die Au-
gen verkehret/ oder gar ohnmaͤchtig wird/ ꝛc. Da
ruffen die Henckersknecht: ſie lache/ ſie ſchlaaffe/
ſie ſey gegen die tortur vom Teuffel verzauberet:
vnd ſeye aͤrger als keine. Der Richter laͤſt ſie deß-
wegen lebendig verbrennen: deren Exempel ja ge-
nug vorhanden. Vnd das ſcheinet deßwegen zu
geſchehen/ daß man den andern damit einen
ſchrecken einjage: dann was kan den Menſchen
ſehrer erſchrecken als der Todt deß Fewers?
xxvii. Vnd daß heiſſen dann vnſere Geiſt-
lichen vnd Beichtvaͤter: ohne Buß/ in Halß-
ſtarrigkeit/ vnnd Verſtockung dahin geſtorben
ſeyn: man hab ſich nicht wollen bekehren/ ſie hab
jhren beyliger den Teuffel geſehen/ dem hab ſie
wollen trew berbleiben. Vnd davon muß man
dann auch auff der Cantzel reden.
xxviii. Begibt es ſich aber/ das eine von
ſo vieler grawſamer tortur jhr Seelaußblaſet:
ſo ſa-
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