Spee, Friedrich von: Gewissens-Buch: Von Processen Gegen die Hexen. Bremen, 1647.* Die 37. Streit-rede. Ob dann die probationen: so in gemei- nen Criminal sachen nicht genug zur tortur sein: ins gemein genug seyen in exce- ptis oder hauptlasteren? ANtwort: * es mag subtilisiret werden/ i. Dann erstlich hat gegentheil kein ii. Die gefahr lebens vnd der ehren ist ja in iii. Ists denn genug/ daß ich sag: es ist ein iv. Soll man in verborgenen dingen/ neben hän- * p. 251. * p. 251. H iv
* Die 37. Streit-rede. Ob dann die probationen: ſo in gemei- nen Criminal ſachen nicht genug zur tortur ſein: ins gemein genug ſeyen in exce- ptis oder hauptlaſteren? ANtwort: * es mag ſubtiliſiret werden/ i. Dann erſtlich hat gegentheil kein ii. Die gefahr lebens vnd der ehren iſt ja in iii. Iſts denn genug/ daß ich ſag: es iſt ein iv. Soll man in verborgenen dingen/ neben haͤn- * p. 251. * p. 251. H iv
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0139" n="119"/> <div n="2"> <head><note place="foot" n="*"><hi rendition="#aq">p.</hi> 251.</note><hi rendition="#b">Die 37. Streit-rede.<lb/> Ob dann die</hi><hi rendition="#aq">probationen:</hi><hi rendition="#b">ſo in gemei-</hi><lb/> nen <hi rendition="#aq">Criminal</hi> ſachen nicht genug zur <hi rendition="#aq">tortur</hi><lb/> ſein: ins gemein genug ſeyen <hi rendition="#aq">in exce-<lb/> ptis</hi> oder hauptlaſteren?</head><lb/> <p><hi rendition="#in">A</hi>Ntwort: <note place="foot" n="*"><hi rendition="#aq">p.</hi> 251.</note> es mag <hi rendition="#aq">ſubtiliſiret</hi> werden/<lb/> waß will/ ſo hab ich vrſachen zu ſagen/<lb/> Nein:</p><lb/> <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">i.</hi></hi> Dann erſtlich hat gegentheil kein<lb/><hi rendition="#aq">fundament.</hi> Denn waß den Rechten vnd ge-<lb/> ſunder vernunfft nicht gemaͤß/ daß verwirffet<lb/><hi rendition="#aq">Farinacius in hoc puncto</hi> mit mir/ eben dar-<lb/> umb daß es kein <hi rendition="#aq">fundament</hi> hat.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">ii.</hi></hi> Die gefahr lebens vnd der ehren iſt ja <hi rendition="#aq">in<lb/> exceptis/</hi> ſonderlich in der Hexerey groͤſſer: dar-<lb/> umben <hi rendition="#aq">Hippolitus Rim. Conſ.</hi> 88. vnnd ſon-<lb/> ſten alſo redet: <hi rendition="#aq">NB.</hi> Je groͤſſer ein <hi rendition="#aq">Criminal</hi><lb/> ſachen iſt/ je groͤſſere/ vnd ſtaͤrckere <hi rendition="#aq">probationen</hi><lb/> muß man/ gefahr zu vermeiden/ bey der handt<lb/> haben.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">iii.</hi></hi> Iſts denn genug/ daß ich ſag: es iſt ein<lb/> grewlichs laſter/ ſie muß es gethan haben/ daß kan<lb/> ich weißlich mich bereden? ſoll ich nicht viel <hi rendition="#aq">m</hi>ehr<lb/> daß <hi rendition="#aq">contrarium</hi> hoffen/ wenn nur die bloſſe <hi rendition="#aq">dif-<lb/> famation</hi> vorhanden.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">iv.</hi></hi> Soll man in verborgenen dingen/ neben<lb/> der betrieglichen <hi rendition="#aq">diffamation:</hi> auff muthmaſ-<lb/> ſungen vnnd einbildungen gehen? in geringen<lb/> <fw place="bottom" type="sig">H iv</fw><fw place="bottom" type="catch">haͤn-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [119/0139]
* Die 37. Streit-rede.
Ob dann die probationen: ſo in gemei-
nen Criminal ſachen nicht genug zur tortur
ſein: ins gemein genug ſeyen in exce-
ptis oder hauptlaſteren?
ANtwort: * es mag ſubtiliſiret werden/
waß will/ ſo hab ich vrſachen zu ſagen/
Nein:
i. Dann erſtlich hat gegentheil kein
fundament. Denn waß den Rechten vnd ge-
ſunder vernunfft nicht gemaͤß/ daß verwirffet
Farinacius in hoc puncto mit mir/ eben dar-
umb daß es kein fundament hat.
ii. Die gefahr lebens vnd der ehren iſt ja in
exceptis/ ſonderlich in der Hexerey groͤſſer: dar-
umben Hippolitus Rim. Conſ. 88. vnnd ſon-
ſten alſo redet: NB. Je groͤſſer ein Criminal
ſachen iſt/ je groͤſſere/ vnd ſtaͤrckere probationen
muß man/ gefahr zu vermeiden/ bey der handt
haben.
iii. Iſts denn genug/ daß ich ſag: es iſt ein
grewlichs laſter/ ſie muß es gethan haben/ daß kan
ich weißlich mich bereden? ſoll ich nicht viel mehr
daß contrarium hoffen/ wenn nur die bloſſe dif-
famation vorhanden.
iv. Soll man in verborgenen dingen/ neben
der betrieglichen diffamation: auff muthmaſ-
ſungen vnnd einbildungen gehen? in geringen
haͤn-
* p. 251.
* p. 251.
H iv
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |