Specht, Christian: Die von dem grossen Himmels-Könige in das Freuden-volle Jubiläum der ewigen Vermählung ... aufgenommene Himmels Braut. Wolfenbüttel, 1704.am 30. Augusti zu Tübingen solenniter begangen / zu welcher Festivität auch der damals zu Tübingen studirende glorwürdigster Hertzog Augustus, auch Rector Magnificentissimus daselbst / unser vormahliger theurester Landes-Vater / in einem besonderm unterthänigem Invitations-Schreiben / unter gedachten D. Varenbülers Hand damals ist eingeladen worden / wie solcher geschriebener Brief in originali, nebst denen auff diese solenne Handelung gedruckten und eingebundenen Acten / auff hiesiger Hoch-Fürstl. Bibliothec noch jetzo zu befinden / und ohne annehmliche Empfindlichkeit nicht nachgelesen werden können. Auff einem solchem Jubilaeo gedachten und hoffeten wir in dieser Welt / unter gar wenig Jahren / die Hochseeligste Hertzogin / als eine Hoch-Fürstliche neue Braut / mit unsers theuresten Landes-Vaters Herrn Hertzog ANTHON ULRICHS Durchl. gleichsam von neuem gepaaret zu sehen. Allein / dem grossen HERRN / der da ist das A und das O, hat es anderst gefallen / indem er mit dieser seiner glor-würdigsten Königlichen Himmels-Braut solch Jubilaeum selbst / und zwar auff ewig im Himmel / zu halten / beschlossen gehabt. Habt Ihr denn nun gleich / grosse Hertzogin / das Glück auff Erden nicht gehabt / diß Jubilaeum der vergnüglichen Hoch-Fürstl. Hochzeit oder Beylagers nach bald vollendeten funfzig Jahren von neuen zu begehen / darauff so grosse Hoffnung und vorgängige Freude schon gemacht war / so ist die Gnade nun weit grösser und höher / die Euch darinn widerfahren / daß Ihr nun mit dem A und dem O, und mit dem Lamm in dem ewigem Jubilaeo, droben im Himmel / auff ewig verbunden seyd. Und da denn mein seel. Vater / vor numehro bald acht und viertzig Jahren / die Gnade und Ehre gehabt / Euch / damals allerpreißwürdigste Fürsten-Braut / einem so grossem Hertzog und Helden durch die Priesterliche Benediction zuzuführen / auch auff dessen Segen grosser Effect und Nachdruck erfolget / so habe ich / wiewol bey diesem schmertzlichem Verlust und Unglück / gleichwol noch das Glück / daß ich zu guter letzt Euch eine geistliche Braut-Predigt / aus dem von euch selbst erwehltem Braut- und Leichen-Text habe halten mögen / nachdem Ihr dem grossem Himmels-Könige auff ewig in dem ewigem Jubilaeo, als eine glor-würdigste Uberwinderin und Königliche Himmels-Braut / zugeführet und vermählet worden seyd. am 30. Augusti zu Tübingen solenniter begangen / zu welcher Festivität auch der damals zu Tübingen studirende glorwürdigster Hertzog Augustus, auch Rector Magnificentissimus daselbst / unser vormahliger theurester Landes-Vater / in einem besonderm unterthänigem Invitations-Schreiben / unter gedachten D. Varenbülers Hand damals ist eingeladen worden / wie solcher geschriebener Brief in originali, nebst denen auff diese solenne Handelung gedruckten und eingebundenen Acten / auff hiesiger Hoch-Fürstl. Bibliothec noch jetzo zu befinden / und ohne annehmliche Empfindlichkeit nicht nachgelesen werden können. Auff einem solchem Jubilaeo gedachten und hoffeten wir in dieser Welt / unter gar wenig Jahren / die Hochseeligste Hertzogin / als eine Hoch-Fürstliche neue Braut / mit unsers theuresten Landes-Vaters Herrn Hertzog ANTHON ULRICHS Durchl. gleichsam von neuem gepaaret zu sehen. Allein / dem grossen HERRN / der da ist das A und das O, hat es anderst gefallen / indem er mit dieser seiner glor-würdigsten Königlichen Himmels-Braut solch Jubilaeum selbst / und zwar auff ewig im Himmel / zu halten / beschlossen gehabt. Habt Ihr denn nun gleich / grosse Hertzogin / das Glück auff Erden nicht gehabt / diß Jubilaeum der vergnüglichen Hoch-Fürstl. Hochzeit oder Beylagers nach bald vollendeten funfzig Jahren von neuen zu begehen / darauff so grosse Hoffnung und vorgängige Freude schon gemacht war / so ist die Gnade nun weit grösser und höher / die Euch darinn widerfahren / daß Ihr nun mit dem A und dem O, und mit dem Lamm in dem ewigem Jubilaeo, droben im Himmel / auff ewig verbunden seyd. Und da denn mein seel. Vater / vor numehro bald acht und viertzig Jahren / die Gnade und Ehre gehabt / Euch / damals allerpreißwürdigste Fürsten-Braut / einem so grossem Hertzog und Helden durch die Priesterliche Benediction zuzuführen / auch auff dessen Segen grosser Effect und Nachdruck erfolget / so habe ich / wiewol bey diesem schmertzlichem Verlust und Unglück / gleichwol noch das Glück / daß ich zu guter letzt Euch eine geistliche Braut-Predigt / aus dem von euch selbst erwehltem Braut- und Leichen-Text habe halten mögen / nachdem Ihr dem grossem Himmels-Könige auff ewig in dem ewigem Jubilaeo, als eine glor-würdigste Uberwinderin und Königliche Himmels-Braut / zugeführet und vermählet worden seyd. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0070" n="66"/> am 30. Augusti zu Tübingen solenniter begangen / zu welcher Festivität auch der damals zu Tübingen studirende glorwürdigster Hertzog Augustus, auch Rector Magnificentissimus daselbst / unser vormahliger theurester Landes-Vater / in einem besonderm unterthänigem Invitations-Schreiben / unter gedachten D. Varenbülers Hand damals ist eingeladen worden / wie solcher geschriebener Brief in originali, nebst denen auff diese solenne Handelung gedruckten und eingebundenen Acten / auff hiesiger Hoch-Fürstl. Bibliothec noch jetzo zu befinden / und ohne annehmliche Empfindlichkeit nicht nachgelesen werden können. Auff einem solchem Jubilaeo gedachten und hoffeten wir in dieser Welt / unter gar wenig Jahren / die Hochseeligste Hertzogin / als eine Hoch-Fürstliche neue Braut / mit unsers theuresten Landes-Vaters Herrn Hertzog ANTHON ULRICHS Durchl. gleichsam von neuem gepaaret zu sehen. Allein / dem grossen HERRN / der da ist das A und das O, hat es anderst gefallen / indem er mit dieser seiner glor-würdigsten Königlichen Himmels-Braut solch Jubilaeum selbst / und zwar auff ewig im Himmel / zu halten / beschlossen gehabt. Habt Ihr denn nun gleich / grosse Hertzogin / das Glück auff Erden nicht gehabt / diß Jubilaeum der vergnüglichen Hoch-Fürstl. Hochzeit oder Beylagers nach bald vollendeten funfzig Jahren von neuen zu begehen / darauff so grosse Hoffnung und vorgängige Freude schon gemacht war / so ist die Gnade nun weit grösser und höher / die Euch darinn widerfahren / daß Ihr nun mit dem A und dem O, und mit dem Lamm in dem ewigem Jubilaeo, droben im Himmel / auff ewig verbunden seyd. Und da denn mein seel. Vater / vor numehro bald acht und viertzig Jahren / die Gnade und Ehre gehabt / Euch / damals allerpreißwürdigste Fürsten-Braut / einem so grossem Hertzog und Helden durch die Priesterliche Benediction zuzuführen / auch auff dessen Segen grosser Effect und Nachdruck erfolget / so habe ich / wiewol bey diesem schmertzlichem Verlust und Unglück / gleichwol noch das Glück / daß ich zu guter letzt Euch eine geistliche Braut-Predigt / aus dem von euch selbst erwehltem Braut- und Leichen-Text habe halten mögen / nachdem Ihr dem grossem Himmels-Könige auff ewig in dem ewigem Jubilaeo, als eine glor-würdigste Uberwinderin und Königliche Himmels-Braut / zugeführet und vermählet worden seyd.</p> </div> </body> </text> </TEI> [66/0070]
am 30. Augusti zu Tübingen solenniter begangen / zu welcher Festivität auch der damals zu Tübingen studirende glorwürdigster Hertzog Augustus, auch Rector Magnificentissimus daselbst / unser vormahliger theurester Landes-Vater / in einem besonderm unterthänigem Invitations-Schreiben / unter gedachten D. Varenbülers Hand damals ist eingeladen worden / wie solcher geschriebener Brief in originali, nebst denen auff diese solenne Handelung gedruckten und eingebundenen Acten / auff hiesiger Hoch-Fürstl. Bibliothec noch jetzo zu befinden / und ohne annehmliche Empfindlichkeit nicht nachgelesen werden können. Auff einem solchem Jubilaeo gedachten und hoffeten wir in dieser Welt / unter gar wenig Jahren / die Hochseeligste Hertzogin / als eine Hoch-Fürstliche neue Braut / mit unsers theuresten Landes-Vaters Herrn Hertzog ANTHON ULRICHS Durchl. gleichsam von neuem gepaaret zu sehen. Allein / dem grossen HERRN / der da ist das A und das O, hat es anderst gefallen / indem er mit dieser seiner glor-würdigsten Königlichen Himmels-Braut solch Jubilaeum selbst / und zwar auff ewig im Himmel / zu halten / beschlossen gehabt. Habt Ihr denn nun gleich / grosse Hertzogin / das Glück auff Erden nicht gehabt / diß Jubilaeum der vergnüglichen Hoch-Fürstl. Hochzeit oder Beylagers nach bald vollendeten funfzig Jahren von neuen zu begehen / darauff so grosse Hoffnung und vorgängige Freude schon gemacht war / so ist die Gnade nun weit grösser und höher / die Euch darinn widerfahren / daß Ihr nun mit dem A und dem O, und mit dem Lamm in dem ewigem Jubilaeo, droben im Himmel / auff ewig verbunden seyd. Und da denn mein seel. Vater / vor numehro bald acht und viertzig Jahren / die Gnade und Ehre gehabt / Euch / damals allerpreißwürdigste Fürsten-Braut / einem so grossem Hertzog und Helden durch die Priesterliche Benediction zuzuführen / auch auff dessen Segen grosser Effect und Nachdruck erfolget / so habe ich / wiewol bey diesem schmertzlichem Verlust und Unglück / gleichwol noch das Glück / daß ich zu guter letzt Euch eine geistliche Braut-Predigt / aus dem von euch selbst erwehltem Braut- und Leichen-Text habe halten mögen / nachdem Ihr dem grossem Himmels-Könige auff ewig in dem ewigem Jubilaeo, als eine glor-würdigste Uberwinderin und Königliche Himmels-Braut / zugeführet und vermählet worden seyd.
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Zitationshilfe: | Specht, Christian: Die von dem grossen Himmels-Könige in das Freuden-volle Jubiläum der ewigen Vermählung ... aufgenommene Himmels Braut. Wolfenbüttel, 1704, S. 66. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/specht_jubilaeum_1704/70>, abgerufen am 17.02.2025. |