Specht, Christian: Die von dem grossen Himmels-Könige in das Freuden-volle Jubiläum der ewigen Vermählung ... aufgenommene Himmels Braut. Wolfenbüttel, 1704.Augen (meine Feundinn / du Fürsten-Tochter) sind wie die Teiche (wie die abgelassene Teiche die mit vollen Ströhmen das Wasser von sich fliessen lassen) zu Heßbon. Im Hohenl. Salomonis 7. Cap. Man findet ferner an unterschiedlichen Orten / sonderlich in Italien / solche Brunnen / die nicht allein Oel / Honig und Manna gequollen / sondern auch viel Gold und Silber mit sich geführet / wie deßfalls die also genannten fontes olei, mellis & mannae, fontes aquae Dei, & vitae bey denen bewehrten Physicis und Medicis in ihren tractaten de thermis, acidulis, balneis &c. sattsam bekannt sind / und davon viele specialissima gemeldet werden könten Waren nicht unsere gnädigste Landes-Mutter ein solcher Wunder-Brunn / der da im geistlichem Verstande / Oel und Manna / Gold und Silber in grosser Fülle mit sich führete. Wie erquicketen und erfreueten Sie doch beständig mit dem süssem Oel und Manna Ihrer holdseeligsten Anmuhts-vollen Freundlichkeit und Liebe Ihren Durchläuchtigsten Herrn und Ehe-Gemahl / daß derselbe auch seine eintzige Vergnüg- und Erquickung nächst GOtt an diesem seinem Wunder-Brunnen gehabt. Wie schätzeten Sie auf der Welt nichts so hoch / als nur Ihres hertzgeliebten Herrn Wolfahrt und Seegen. Wie die Gottseelige Königin Elisabeth in Böhmen so hefftig allezeit vor ihren Herrn betete / und gelobete / wenn er demselben Krafft und Sieg / Seegen und Leben verleihen möchte; So ging unserer Durchläuchtigsten gottseeligsten Hertzogin ELISABETH eintziger Wunsch / Flehen und Verlangen dahin / daß GOTT nur möchte Ihrem hertzliebstem Herrn und Gemahl es lassen wolgehen / dann so waren Sie schon in allem vergnügt. Ja / wie man bey den Physicis findet / daß viele Brunnen nicht anders als / das Meer und die Flüsse / fluxum & refluxum, Ab- und Zufluß / Ebbe und Fluth haben / so ist ein gewisser bekannter Brunn / der im Majo entspringet / und sonderlich in dem October reichlich seine Quellen fliessen lässet / und darnach zu quillen aufhöret. Der lebendige Freuden-Brunn ELISABETH JULIANA, so im Majo entsprungen / und in diese Welt kommen / ergoß sich am allerfreudigsten im Monath October, wenn Ihres Herrn und Gemahls höchst-erwünschter Geburths-Tag einfiel. Ach! wie war denn Ihre Freude vollenkommen / wenn sie bey gesegnetem Wolergehen Ihres hertzliebsten Herrn und Gemahls diesen Tag Augen (meine Feundinn / du Fürsten-Tochter) sind wie die Teiche (wie die abgelassene Teiche die mit vollen Ströhmen das Wasser von sich fliessen lassen) zu Heßbon. Im Hohenl. Salomonis 7. Cap. Man findet ferner an unterschiedlichen Orten / sonderlich in Italien / solche Brunnen / die nicht allein Oel / Honig und Manna gequollen / sondern auch viel Gold und Silber mit sich geführet / wie deßfalls die also genannten fontes olei, mellis & mannae, fontes aquae Dei, & vitae bey denen bewehrten Physicis und Medicis in ihren tractaten de thermis, acidulis, balneis &c. sattsam bekannt sind / und davon viele specialissima gemeldet werden könten Waren nicht unsere gnädigste Landes-Mutter ein solcher Wunder-Brunn / der da im geistlichem Verstande / Oel und Manna / Gold und Silber in grosser Fülle mit sich führete. Wie erquicketen und erfreueten Sie doch beständig mit dem süssem Oel und Manna Ihrer holdseeligsten Anmuhts-vollen Freundlichkeit und Liebe Ihren Durchläuchtigsten Herrn und Ehe-Gemahl / daß derselbe auch seine eintzige Vergnüg- und Erquickung nächst GOtt an diesem seinem Wunder-Brunnen gehabt. Wie schätzeten Sie auf der Welt nichts so hoch / als nur Ihres hertzgeliebten Herrn Wolfahrt und Seegen. Wie die Gottseelige Königin Elisabeth in Böhmen so hefftig allezeit vor ihren Herrn betete / und gelobete / wenn er demselben Krafft und Sieg / Seegen und Leben verleihen möchte; So ging unserer Durchläuchtigsten gottseeligsten Hertzogin ELISABETH eintziger Wunsch / Flehen und Verlangen dahin / daß GOTT nur möchte Ihrem hertzliebstem Herrn und Gemahl es lassen wolgehen / dann so waren Sie schon in allem vergnügt. Ja / wie man bey den Physicis findet / daß viele Brunnen nicht anders als / das Meer und die Flüsse / fluxum & refluxum, Ab- und Zufluß / Ebbe und Fluth haben / so ist ein gewisser bekannter Brunn / der im Majo entspringet / und sonderlich in dem October reichlich seine Quellen fliessen lässet / und darnach zu quillen aufhöret. Der lebendige Freuden-Brunn ELISABETH JULIANA, so im Majo entsprungen / und in diese Welt kommen / ergoß sich am allerfreudigsten im Monath October, wenn Ihres Herrn und Gemahls höchst-erwünschter Geburths-Tag einfiel. Ach! wie war denn Ihre Freude vollenkommen / wenn sie bey gesegnetem Wolergehen Ihres hertzliebsten Herrn und Gemahls diesen Tag <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0055" n="51"/> Augen (meine Feundinn / du Fürsten-Tochter) sind wie die Teiche (wie die abgelassene Teiche die mit vollen Ströhmen das Wasser von sich fliessen lassen) zu Heßbon. Im Hohenl. Salomonis 7. Cap.</p> <p>Man findet ferner an unterschiedlichen Orten / sonderlich in Italien / solche Brunnen / die nicht allein Oel / Honig und Manna gequollen / sondern auch viel Gold und Silber mit sich geführet / wie deßfalls die also genannten fontes olei, mellis & mannae, fontes aquae Dei, & vitae bey denen bewehrten Physicis und Medicis in ihren tractaten de thermis, acidulis, balneis &c. sattsam bekannt sind / und davon viele specialissima gemeldet werden könten Waren nicht unsere gnädigste Landes-Mutter ein solcher Wunder-Brunn / der da im geistlichem Verstande / Oel und Manna / Gold und Silber in grosser Fülle mit sich führete. Wie erquicketen und erfreueten Sie doch beständig mit dem süssem Oel und Manna Ihrer holdseeligsten Anmuhts-vollen Freundlichkeit und Liebe Ihren Durchläuchtigsten Herrn und Ehe-Gemahl / daß derselbe auch seine eintzige Vergnüg- und Erquickung nächst GOtt an diesem seinem Wunder-Brunnen gehabt. Wie schätzeten Sie auf der Welt nichts so hoch / als nur Ihres hertzgeliebten Herrn Wolfahrt und Seegen. Wie die Gottseelige Königin Elisabeth in Böhmen so hefftig allezeit vor ihren Herrn betete / und gelobete / wenn er demselben Krafft und Sieg / Seegen und Leben verleihen möchte; So ging unserer Durchläuchtigsten gottseeligsten Hertzogin ELISABETH eintziger Wunsch / Flehen und Verlangen dahin / daß GOTT nur möchte Ihrem hertzliebstem Herrn und Gemahl es lassen wolgehen / dann so waren Sie schon in allem vergnügt. Ja / wie man bey den Physicis findet / daß viele Brunnen nicht anders als / das Meer und die Flüsse / fluxum & refluxum, Ab- und Zufluß / Ebbe und Fluth haben / so ist ein gewisser bekannter Brunn / der im Majo entspringet / und sonderlich in dem October reichlich seine Quellen fliessen lässet / und darnach zu quillen aufhöret. Der lebendige Freuden-Brunn ELISABETH JULIANA, so im Majo entsprungen / und in diese Welt kommen / ergoß sich am allerfreudigsten im Monath October, wenn Ihres Herrn und Gemahls höchst-erwünschter Geburths-Tag einfiel. Ach! wie war denn Ihre Freude vollenkommen / wenn sie bey gesegnetem Wolergehen Ihres hertzliebsten Herrn und Gemahls diesen Tag </p> </div> </body> </text> </TEI> [51/0055]
Augen (meine Feundinn / du Fürsten-Tochter) sind wie die Teiche (wie die abgelassene Teiche die mit vollen Ströhmen das Wasser von sich fliessen lassen) zu Heßbon. Im Hohenl. Salomonis 7. Cap.
Man findet ferner an unterschiedlichen Orten / sonderlich in Italien / solche Brunnen / die nicht allein Oel / Honig und Manna gequollen / sondern auch viel Gold und Silber mit sich geführet / wie deßfalls die also genannten fontes olei, mellis & mannae, fontes aquae Dei, & vitae bey denen bewehrten Physicis und Medicis in ihren tractaten de thermis, acidulis, balneis &c. sattsam bekannt sind / und davon viele specialissima gemeldet werden könten Waren nicht unsere gnädigste Landes-Mutter ein solcher Wunder-Brunn / der da im geistlichem Verstande / Oel und Manna / Gold und Silber in grosser Fülle mit sich führete. Wie erquicketen und erfreueten Sie doch beständig mit dem süssem Oel und Manna Ihrer holdseeligsten Anmuhts-vollen Freundlichkeit und Liebe Ihren Durchläuchtigsten Herrn und Ehe-Gemahl / daß derselbe auch seine eintzige Vergnüg- und Erquickung nächst GOtt an diesem seinem Wunder-Brunnen gehabt. Wie schätzeten Sie auf der Welt nichts so hoch / als nur Ihres hertzgeliebten Herrn Wolfahrt und Seegen. Wie die Gottseelige Königin Elisabeth in Böhmen so hefftig allezeit vor ihren Herrn betete / und gelobete / wenn er demselben Krafft und Sieg / Seegen und Leben verleihen möchte; So ging unserer Durchläuchtigsten gottseeligsten Hertzogin ELISABETH eintziger Wunsch / Flehen und Verlangen dahin / daß GOTT nur möchte Ihrem hertzliebstem Herrn und Gemahl es lassen wolgehen / dann so waren Sie schon in allem vergnügt. Ja / wie man bey den Physicis findet / daß viele Brunnen nicht anders als / das Meer und die Flüsse / fluxum & refluxum, Ab- und Zufluß / Ebbe und Fluth haben / so ist ein gewisser bekannter Brunn / der im Majo entspringet / und sonderlich in dem October reichlich seine Quellen fliessen lässet / und darnach zu quillen aufhöret. Der lebendige Freuden-Brunn ELISABETH JULIANA, so im Majo entsprungen / und in diese Welt kommen / ergoß sich am allerfreudigsten im Monath October, wenn Ihres Herrn und Gemahls höchst-erwünschter Geburths-Tag einfiel. Ach! wie war denn Ihre Freude vollenkommen / wenn sie bey gesegnetem Wolergehen Ihres hertzliebsten Herrn und Gemahls diesen Tag
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Zitationshilfe: | Specht, Christian: Die von dem grossen Himmels-Könige in das Freuden-volle Jubiläum der ewigen Vermählung ... aufgenommene Himmels Braut. Wolfenbüttel, 1704, S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/specht_jubilaeum_1704/55>, abgerufen am 16.02.2025. |