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Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730.

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Capelle, und zwar letztere der H. Junfrauen Mariä zu Ehren; welches viel Teutsche Ritter dahin gezogen, die sich insgesamt vereiniget, alle Pilgrame wider die Anfälle der Ungläubigen zu beschützen.

§. 2. Endlich ist im Jahr 1192. auf diesen Grund der Teutsche Orden mit des Pabsts Coelestini III. Bewilligung aufgerichtet, und zum ersten Meister oder Oberhaupt Heinrich von Waldpott erwählet worden. Die Ordens-Ritter trugen weisse Mäntel mit schwartzen Creutzen, zu welchen König Johannes von Jerusalem noch ein güldenes setzte. Kayser Friedrich der II. erlaubte ihnen den schwartzen Reichs-Adler im güldenen Felde in der Mitten des güldenen Creutzes zu führen, und König Ludovicus XI. von Franckreich zierte dessen Ecken mit vier Lilien aus; ja ihre Tapfferkeit brachte es dahin, daß ihnen der König Johannes von Jerusalem sogar das Wapen seines Reiches verehrte. Allein die das Gelobte Land wieder überschwemmende Macht der Saracenen vertrieb diesen Orden und alles Christliche Regiment; daher sich die Ritter wieder in Teutschland als ihr Vaterland begeben, und ihr Glücke durch Tapfferkeit weiter suchen müssen.

§. 3. Hierzu bot sich ihnen noch im Jahr 1229. eine schöne Gelegenheit an: Denn der von denen heydnischen Preussen bedrängte Hertzog Conrad von Masuren rieff die Teutschen Ordens-Ritter zu Hülffe, schenckte ihnen das Culmische Gebiete, und was dazu gehöret, auf ewig; dieses eroberte auch ihre Tapfferkeit, und unter denen Preußischen Land-Meistern war Herrmann von Balcke der erste.

§. 4. Sie vereinigten auch ihre Ritterlichen Waffen mit den Schwerdt-Brüdern in Liefland, deren Ordens-Meister auf gewisse Weise dem Hochmeister Teutschen

Capelle, und zwar letztere der H. Junfrauen Mariä zu Ehren; welches viel Teutsche Ritter dahin gezogen, die sich insgesamt vereiniget, alle Pilgrame wider die Anfälle der Ungläubigen zu beschützen.

§. 2. Endlich ist im Jahr 1192. auf diesen Grund der Teutsche Orden mit des Pabsts Coelestini III. Bewilligung aufgerichtet, und zum ersten Meister oder Oberhaupt Heinrich von Waldpott erwählet worden. Die Ordens-Ritter trugen weisse Mäntel mit schwartzen Creutzen, zu welchen König Johannes von Jerusalem noch ein güldenes setzte. Kayser Friedrich der II. erlaubte ihnen den schwartzen Reichs-Adler im güldenen Felde in der Mitten des güldenen Creutzes zu führen, und König Ludovicus XI. von Franckreich zierte dessen Ecken mit vier Lilien aus; ja ihre Tapfferkeit brachte es dahin, daß ihnen der König Johannes von Jerusalem sogar das Wapen seines Reiches verehrte. Allein die das Gelobte Land wieder überschwemmende Macht der Saracenen vertrieb diesen Orden und alles Christliche Regiment; daher sich die Ritter wieder in Teutschland als ihr Vaterland begeben, und ihr Glücke durch Tapfferkeit weiter suchen müssen.

§. 3. Hierzu bot sich ihnen noch im Jahr 1229. eine schöne Gelegenheit an: Denn der von denen heydnischen Preussen bedrängte Hertzog Conrad von Masuren rieff die Teutschen Ordens-Ritter zu Hülffe, schenckte ihnen das Culmische Gebiete, und was dazu gehöret, auf ewig; dieses eroberte auch ihre Tapfferkeit, und unter denen Preußischen Land-Meistern war Herrmann von Balcke der erste.

§. 4. Sie vereinigten auch ihre Ritterlichen Waffen mit den Schwerdt-Brüdern in Liefland, deren Ordens-Meister auf gewisse Weise dem Hochmeister Teutschen

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[68/0088] Capelle, und zwar letztere der H. Junfrauen Mariä zu Ehren; welches viel Teutsche Ritter dahin gezogen, die sich insgesamt vereiniget, alle Pilgrame wider die Anfälle der Ungläubigen zu beschützen. §. 2. Endlich ist im Jahr 1192. auf diesen Grund der Teutsche Orden mit des Pabsts Coelestini III. Bewilligung aufgerichtet, und zum ersten Meister oder Oberhaupt Heinrich von Waldpott erwählet worden. Die Ordens-Ritter trugen weisse Mäntel mit schwartzen Creutzen, zu welchen König Johannes von Jerusalem noch ein güldenes setzte. Kayser Friedrich der II. erlaubte ihnen den schwartzen Reichs-Adler im güldenen Felde in der Mitten des güldenen Creutzes zu führen, und König Ludovicus XI. von Franckreich zierte dessen Ecken mit vier Lilien aus; ja ihre Tapfferkeit brachte es dahin, daß ihnen der König Johannes von Jerusalem sogar das Wapen seines Reiches verehrte. Allein die das Gelobte Land wieder überschwemmende Macht der Saracenen vertrieb diesen Orden und alles Christliche Regiment; daher sich die Ritter wieder in Teutschland als ihr Vaterland begeben, und ihr Glücke durch Tapfferkeit weiter suchen müssen. §. 3. Hierzu bot sich ihnen noch im Jahr 1229. eine schöne Gelegenheit an: Denn der von denen heydnischen Preussen bedrängte Hertzog Conrad von Masuren rieff die Teutschen Ordens-Ritter zu Hülffe, schenckte ihnen das Culmische Gebiete, und was dazu gehöret, auf ewig; dieses eroberte auch ihre Tapfferkeit, und unter denen Preußischen Land-Meistern war Herrmann von Balcke der erste. §. 4. Sie vereinigten auch ihre Ritterlichen Waffen mit den Schwerdt-Brüdern in Liefland, deren Ordens-Meister auf gewisse Weise dem Hochmeister Teutschen

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Zitationshilfe: Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730, S. 68. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sommersberg_schauplatz_1730/88>, abgerufen am 23.11.2024.