Lützelstein als ein erledigtes Land an sich, und kauffte 1441. die Grafschafft Löwenstein, die er seinem mit einer Adlichen Dame, Clara von Tettingen, erzeugten Sohne Ludovico, Stamm-Vater der heutigen Fürsten und Grafen von Löwenstein, hinterlassen. Endlich starb er d. 12. Dec. 1476. und kam also ohne fernere Hinderniß vorgedachter Philippus Ingenuus zur Chur-Würde.
§. 7. Er ererbte noch darzu von seinem Vettern Pfaltzgrafen Ottone dem Jüngern im Jahr 1499. die Ober-Pfältzische und Moßbachische Lande, wurde also einer der reichsten und mächtigsten Fürsten in Teutschland, auch ein grosser Beförderer der in Teutschland wieder aufgerichteten Gelehrsamkeit; als aber sein dritter Sohn Rupertus, der Tugendhaffte, Gemahl der eintzigen Tochter Hertzog George des Reichen zu Landshut in Bayern, Elisabeth, im Jahr 1503. diese ansehnliche Erbschafft wider die Reichs-Gesetze und Lehn-Rechte an sich ziehen, und sein Vater der Churfürst ihme beyzustehen nicht unterlassen wolte, erging die Reichs-Acht wider den Churfürsten, und sein Land wurde fast von allen angrentzenden Fürsten mit Krieg überzogen. Endlich nachdem er sich vor Kayser Maximiliano I. gedemüthiget, wurde 1507. dessentwegen zu Costnitz ein Vergleich getroffen, nur daß diesen Frieden der von Gicht und Stein gantz abgemattete Churfürst nicht lange genossen, sondern bald hernach d. 28. Febr. 1508. zu Germersheim gestorben. Ihm folgte als Churfürst sein ältester Sohn Ludovicus V. ein friedfertiger Herr, der auf dem Reichs-Tage zu Worms 1521. durchaus nicht zugeben wolte, das D. Luthern gegebene Geleite zu brechen, auch in einigen Städten der Ober-Pfaltz die freye Religions-Ubung den Lutheranern zugelassen. Er starb aber ohne Erben d. 16. Mart. 1544. und da klagte man öffentlich, der Friede
Lützelstein als ein erledigtes Land an sich, und kauffte 1441. die Grafschafft Löwenstein, die er seinem mit einer Adlichen Dame, Clara von Tettingen, erzeugten Sohne Ludovico, Stamm-Vater der heutigen Fürsten und Grafen von Löwenstein, hinterlassen. Endlich starb er d. 12. Dec. 1476. und kam also ohne fernere Hinderniß vorgedachter Philippus Ingenuus zur Chur-Würde.
§. 7. Er ererbte noch darzu von seinem Vettern Pfaltzgrafen Ottone dem Jüngern im Jahr 1499. die Ober-Pfältzische und Moßbachische Lande, wurde also einer der reichsten und mächtigsten Fürsten in Teutschland, auch ein grosser Beförderer der in Teutschland wieder aufgerichteten Gelehrsamkeit; als aber sein dritter Sohn Rupertus, der Tugendhaffte, Gemahl der eintzigen Tochter Hertzog George des Reichen zu Landshut in Bayern, Elisabeth, im Jahr 1503. diese ansehnliche Erbschafft wider die Reichs-Gesetze und Lehn-Rechte an sich ziehen, und sein Vater der Churfürst ihme beyzustehen nicht unterlassen wolte, erging die Reichs-Acht wider den Churfürsten, und sein Land wurde fast von allen angrentzenden Fürsten mit Krieg überzogen. Endlich nachdem er sich vor Kayser Maximiliano I. gedemüthiget, wurde 1507. dessentwegen zu Costnitz ein Vergleich getroffen, nur daß diesen Frieden der von Gicht und Stein gantz abgemattete Churfürst nicht lange genossen, sondern bald hernach d. 28. Febr. 1508. zu Germersheim gestorben. Ihm folgte als Churfürst sein ältester Sohn Ludovicus V. ein friedfertiger Herr, der auf dem Reichs-Tage zu Worms 1521. durchaus nicht zugeben wolte, das D. Luthern gegebene Geleite zu brechen, auch in einigen Städten der Ober-Pfaltz die freye Religions-Ubung den Lutheranern zugelassen. Er starb aber ohne Erben d. 16. Mart. 1544. und da klagte man öffentlich, der Friede
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Lützelstein als ein erledigtes Land an sich, und kauffte 1441. die Grafschafft Löwenstein, die er seinem mit einer Adlichen Dame, Clara von Tettingen, erzeugten Sohne Ludovico, Stamm-Vater der heutigen Fürsten und Grafen von Löwenstein, hinterlassen. Endlich starb er d. 12. Dec. 1476. und kam also ohne fernere Hinderniß vorgedachter Philippus Ingenuus zur Chur-Würde.</p><p>§. 7. Er ererbte noch darzu von seinem Vettern Pfaltzgrafen Ottone dem Jüngern im Jahr 1499. die Ober-Pfältzische und Moßbachische Lande, wurde also einer der reichsten und mächtigsten Fürsten in Teutschland, auch ein grosser Beförderer der in Teutschland wieder aufgerichteten Gelehrsamkeit; als aber sein dritter Sohn Rupertus, der Tugendhaffte, Gemahl der eintzigen Tochter Hertzog George des Reichen zu Landshut in Bayern, Elisabeth, im Jahr 1503. diese ansehnliche Erbschafft wider die Reichs-Gesetze und Lehn-Rechte an sich ziehen, und sein Vater der Churfürst ihme beyzustehen nicht unterlassen wolte, erging die Reichs-Acht wider den Churfürsten, und sein Land wurde fast von allen angrentzenden Fürsten mit Krieg überzogen. Endlich nachdem er sich vor Kayser Maximiliano I. gedemüthiget, wurde 1507. dessentwegen zu Costnitz ein Vergleich getroffen, nur daß diesen Frieden der von Gicht und Stein gantz abgemattete Churfürst nicht lange genossen, sondern bald hernach d. 28. Febr. 1508. zu Germersheim gestorben. Ihm folgte als Churfürst sein ältester Sohn Ludovicus V. ein friedfertiger Herr, der auf dem Reichs-Tage zu Worms 1521. durchaus nicht zugeben wolte, das D. Luthern gegebene Geleite zu brechen, auch in einigen Städten der Ober-Pfaltz die freye Religions-Ubung den Lutheranern zugelassen. Er starb aber ohne Erben d. 16. Mart. 1544. und da klagte man öffentlich, der Friede
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Lützelstein als ein erledigtes Land an sich, und kauffte 1441. die Grafschafft Löwenstein, die er seinem mit einer Adlichen Dame, Clara von Tettingen, erzeugten Sohne Ludovico, Stamm-Vater der heutigen Fürsten und Grafen von Löwenstein, hinterlassen. Endlich starb er d. 12. Dec. 1476. und kam also ohne fernere Hinderniß vorgedachter Philippus Ingenuus zur Chur-Würde.
§. 7. Er ererbte noch darzu von seinem Vettern Pfaltzgrafen Ottone dem Jüngern im Jahr 1499. die Ober-Pfältzische und Moßbachische Lande, wurde also einer der reichsten und mächtigsten Fürsten in Teutschland, auch ein grosser Beförderer der in Teutschland wieder aufgerichteten Gelehrsamkeit; als aber sein dritter Sohn Rupertus, der Tugendhaffte, Gemahl der eintzigen Tochter Hertzog George des Reichen zu Landshut in Bayern, Elisabeth, im Jahr 1503. diese ansehnliche Erbschafft wider die Reichs-Gesetze und Lehn-Rechte an sich ziehen, und sein Vater der Churfürst ihme beyzustehen nicht unterlassen wolte, erging die Reichs-Acht wider den Churfürsten, und sein Land wurde fast von allen angrentzenden Fürsten mit Krieg überzogen. Endlich nachdem er sich vor Kayser Maximiliano I. gedemüthiget, wurde 1507. dessentwegen zu Costnitz ein Vergleich getroffen, nur daß diesen Frieden der von Gicht und Stein gantz abgemattete Churfürst nicht lange genossen, sondern bald hernach d. 28. Febr. 1508. zu Germersheim gestorben. Ihm folgte als Churfürst sein ältester Sohn Ludovicus V. ein friedfertiger Herr, der auf dem Reichs-Tage zu Worms 1521. durchaus nicht zugeben wolte, das D. Luthern gegebene Geleite zu brechen, auch in einigen Städten der Ober-Pfaltz die freye Religions-Ubung den Lutheranern zugelassen. Er starb aber ohne Erben d. 16. Mart. 1544. und da klagte man öffentlich, der Friede
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Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sommersberg_schauplatz_1730/66>, abgerufen am 25.11.2024.
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