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Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730.

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Historische Erklärung.

§. 1. Das itzt blühende Haus der Grafen und Fürsten von Löwenstein-Werthheim, hat zum Stamm - Vater Fridericum den Sieghaffen, Churfürsten zur Pfaltz, der nach dem Tode seines ältern Brudern, Churfürstens Ludovici IV. des Sanfftmüthigen, im Jahr 1449 über dessen einigen und kaum ein Jahr alt gewordenen Sohn Philippum Ingenuum die Vormundschafft zu führen nebst Verwaltung der Chur-Würde übernommen, und damit er diese bey dessen erlangter Majorennität nicht fahren zu lassen genöthiget wurde, ihn zum Sohne angenommen, und im ledigen Stande zu bleiben angelobet, bis er sich endlich im Jahr 1462. nur an eine Adliche Dame, Clara von Tettingen vermählet, und dem aus dieser Che erzeugten älteren Sohne Ludovico, den Kayser Maximilianus I. im Jahr 1494. in des H. Röm Reichs Grafen - Stand erhob, gar ansehnliche Herrschafften übergeben, welche aber hernach Churfürst Philippus eingezogen, und ihm dagegen die nach dem Abgang ihrer alten Grafen erledigte Grafschafft Löwenstein überlassen.

§. 2. Dieser Herr hinterließ d. 28. Mart. 1524. von seiner Gemahlin Elisabeth, Gräfin von Montfort, unterschiedene Kinder, von denen aber der einige Fridericus, Graf zu Löwenstein, den Stamm fortgepflantzet. Unter dessen Söhnen machte sich

Graf Wolffgang von Löwenstein als Kaysers Caroli. V. Feldherr in den Niederländischen und Frantzösischen Kriegen berühmt, ist aber in seinem Enckel, Grafen Johanne Casimiro, der in der Schlacht bey Höchst am Mayn 1622. unter Hertzog Chri-

Historische Erklärung.

§. 1. Das itzt blühende Haus der Grafen und Fürsten von Löwenstein-Werthheim, hat zum Stamm - Vater Fridericum den Sieghaffen, Churfürsten zur Pfaltz, der nach dem Tode seines ältern Brudern, Churfürstens Ludovici IV. des Sanfftmüthigen, im Jahr 1449 über dessen einigen und kaum ein Jahr alt gewordenen Sohn Philippum Ingenuum die Vormundschafft zu führen nebst Verwaltung der Chur-Würde übernommen, und damit er diese bey dessen erlangter Majorennität nicht fahren zu lassen genöthiget wurde, ihn zum Sohne angenommen, und im ledigen Stande zu bleiben angelobet, bis er sich endlich im Jahr 1462. nur an eine Adliche Dame, Clara von Tettingen vermählet, und dem aus dieser Che erzeugten älteren Sohne Ludovico, den Kayser Maximilianus I. im Jahr 1494. in des H. Röm Reichs Grafen - Stand erhob, gar ansehnliche Herrschafften übergeben, welche aber hernach Churfürst Philippus eingezogen, und ihm dagegen die nach dem Abgang ihrer alten Grafen erledigte Grafschafft Löwenstein überlassen.

§. 2. Dieser Herr hinterließ d. 28. Mart. 1524. von seiner Gemahlin Elisabeth, Gräfin von Montfort, unterschiedene Kinder, von denen aber der einige Fridericus, Graf zu Löwenstein, den Stamm fortgepflantzet. Unter dessen Söhnen machte sich

Graf Wolffgang von Löwenstein als Kaysers Caroli. V. Feldherr in den Niederländischen und Frantzösischen Kriegen berühmt, ist aber in seinem Enckel, Grafen Johanne Casimiro, der in der Schlacht bey Höchst am Mayn 1622. unter Hertzog Chri-

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[430/0450] Historische Erklärung. §. 1. Das itzt blühende Haus der Grafen und Fürsten von Löwenstein-Werthheim, hat zum Stamm - Vater Fridericum den Sieghaffen, Churfürsten zur Pfaltz, der nach dem Tode seines ältern Brudern, Churfürstens Ludovici IV. des Sanfftmüthigen, im Jahr 1449 über dessen einigen und kaum ein Jahr alt gewordenen Sohn Philippum Ingenuum die Vormundschafft zu führen nebst Verwaltung der Chur-Würde übernommen, und damit er diese bey dessen erlangter Majorennität nicht fahren zu lassen genöthiget wurde, ihn zum Sohne angenommen, und im ledigen Stande zu bleiben angelobet, bis er sich endlich im Jahr 1462. nur an eine Adliche Dame, Clara von Tettingen vermählet, und dem aus dieser Che erzeugten älteren Sohne Ludovico, den Kayser Maximilianus I. im Jahr 1494. in des H. Röm Reichs Grafen - Stand erhob, gar ansehnliche Herrschafften übergeben, welche aber hernach Churfürst Philippus eingezogen, und ihm dagegen die nach dem Abgang ihrer alten Grafen erledigte Grafschafft Löwenstein überlassen. §. 2. Dieser Herr hinterließ d. 28. Mart. 1524. von seiner Gemahlin Elisabeth, Gräfin von Montfort, unterschiedene Kinder, von denen aber der einige Fridericus, Graf zu Löwenstein, den Stamm fortgepflantzet. Unter dessen Söhnen machte sich Graf Wolffgang von Löwenstein als Kaysers Caroli. V. Feldherr in den Niederländischen und Frantzösischen Kriegen berühmt, ist aber in seinem Enckel, Grafen Johanne Casimiro, der in der Schlacht bey Höchst am Mayn 1622. unter Hertzog Chri-

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Zitationshilfe: Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730, S. 430. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sommersberg_schauplatz_1730/450>, abgerufen am 24.11.2024.