nachdem die von seiner ersten Gemahlin Elisabeth, Friderici Admorsi Marggrafens von Meissen Tochter, gebohrne zwey Printzen, Henricus und Otto, der sich lange Zeit unbekandter Weise als Hauptmann über die Bogen schützen Grafens Adolphi von Cleve an dessen Hofe aufgehalten, auch dessentwegen der Schütze zugenamet worden, schon vor ihm verschieden.
§. 3. Es trat also nach ihm die Regierung, ob zwar nicht ohne Widerspruch Hertzogs Ottonis Largi zu Braunschweig, der Henrici II. Tochter Judithen zur Gemahlin hatte, als Landgraf in Hessen, seines Brudern Ludovici I. mit der Gräfin Margaretha von Spanheim erzeugte Sohn Hermannus I. an, ein gelehrter und Anfangs dem geistlichen Stande gewidmeter Herr, unter dem nach Abgang des Gräflichen Geschlechts von Dietz das gröste Theil dieser Grafschafft an das Haus Hessen gefallen. Unter seinem Sohne Landgrafen Ludovico II. mit dem Zunamen den Friedfertigen, ging im Jahr 1427. das Geschlecht der Herren von Homburg unter, daher diese Herrschafft gleichfals an Hessen kommen; imgleichen starb im Jahr 1453. der letzte Graf Johannes zu Ziegenhayn und Nidda, worauf der Landgraf zu Hessen auch diese schöne Grafschafften eingezogen. Nachdem er nun im Jahr 1458. dieses Zeitliche gesegnet, veranlaßte dieser herrliche Anwachs der väterlichen Länder, die von seiner Gemahlin Anna, des Churfürstens zu Sachsen Friderici Bellicosi Tochter, hinterlassene Söhne, Landgrafen Ludovicum III. mit dem Beynamen den Freymüthigen, und Henricum III. der hernach mit seiner Gemahlin Anna, Philippi des letzten
Er solte den geistlichen Stand zu Paris annehmen, und sein Bruder die Regierung haben, allein die Kriegs-Dienste waren ihm lieber, darum er sich an den Clevischen Hof begeben.
nachdem die von seiner ersten Gemahlin Elisabeth, Friderici Admorsi Marggrafens von Meissen Tochter, gebohrne zwey Printzen, Henricus und Otto, der sich lange Zeit unbekandter Weise als Hauptmann über die Bogen schützen Grafens Adolphi von Cleve an dessen Hofe aufgehalten, auch dessentwegen der Schütze zugenamet worden, schon vor ihm verschieden.
§. 3. Es trat also nach ihm die Regierung, ob zwar nicht ohne Widerspruch Hertzogs Ottonis Largi zu Braunschweig, der Henrici II. Tochter Judithen zur Gemahlin hatte, als Landgraf in Hessen, seines Brudern Ludovici I. mit der Gräfin Margaretha von Spanheim erzeugte Sohn Hermannus I. an, ein gelehrter und Anfangs dem geistlichen Stande gewidmeter Herr, unter dem nach Abgang des Gräflichen Geschlechts von Dietz das gröste Theil dieser Grafschafft an das Haus Hessen gefallen. Unter seinem Sohne Landgrafen Ludovico II. mit dem Zunamen den Friedfertigen, ging im Jahr 1427. das Geschlecht der Herren von Homburg unter, daher diese Herrschafft gleichfals an Hessen kommen; imgleichen starb im Jahr 1453. der letzte Graf Johannes zu Ziegenhayn und Nidda, worauf der Landgraf zu Hessen auch diese schöne Grafschafften eingezogen. Nachdem er nun im Jahr 1458. dieses Zeitliche gesegnet, veranlaßte dieser herrliche Anwachs der väterlichen Länder, die von seiner Gemahlin Anna, des Churfürstens zu Sachsen Friderici Bellicosi Tochter, hinterlassene Söhne, Landgrafen Ludovicum III. mit dem Beynamen den Freymüthigen, und Henricum III. der hernach mit seiner Gemahlin Anna, Philippi des letzten
Er solte den geistlichen Stand zu Paris annehmen, und sein Bruder die Regierung haben, allein die Kriegs-Dienste waren ihm lieber, darum er sich an den Clevischen Hof begeben.
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nachdem die von seiner ersten Gemahlin Elisabeth, Friderici Admorsi Marggrafens von Meissen Tochter, gebohrne zwey Printzen, Henricus und <noteplace="foot">Er solte den geistlichen Stand zu Paris annehmen, und sein Bruder die Regierung haben, allein die Kriegs-Dienste waren ihm lieber, darum er sich an den Clevischen Hof begeben.</note> Otto, der sich lange Zeit unbekandter Weise als Hauptmann über die Bogen schützen Grafens Adolphi von Cleve an dessen Hofe aufgehalten, auch dessentwegen der Schütze zugenamet worden, schon vor ihm verschieden.</p><p>§. 3. Es trat also nach ihm die Regierung, ob zwar nicht ohne Widerspruch Hertzogs Ottonis Largi zu Braunschweig, der Henrici II. Tochter Judithen zur Gemahlin hatte, als Landgraf in Hessen, seines Brudern Ludovici I. mit der Gräfin Margaretha von Spanheim erzeugte Sohn Hermannus I. an, ein gelehrter und Anfangs dem geistlichen Stande gewidmeter Herr, unter dem nach Abgang des Gräflichen Geschlechts von Dietz das gröste Theil dieser Grafschafft an das Haus Hessen gefallen. Unter seinem Sohne Landgrafen Ludovico II. mit dem Zunamen den Friedfertigen, ging im Jahr 1427. das Geschlecht der Herren von Homburg unter, daher diese Herrschafft gleichfals an Hessen kommen; imgleichen starb im Jahr 1453. der letzte Graf Johannes zu Ziegenhayn und Nidda, worauf der Landgraf zu Hessen auch diese schöne Grafschafften eingezogen. Nachdem er nun im Jahr 1458. dieses Zeitliche gesegnet, veranlaßte dieser herrliche Anwachs der väterlichen Länder, die von seiner Gemahlin Anna, des Churfürstens zu Sachsen Friderici Bellicosi Tochter, hinterlassene Söhne, Landgrafen Ludovicum III. mit dem Beynamen den Freymüthigen, und Henricum III. der hernach mit seiner Gemahlin Anna, Philippi des letzten
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nachdem die von seiner ersten Gemahlin Elisabeth, Friderici Admorsi Marggrafens von Meissen Tochter, gebohrne zwey Printzen, Henricus und Otto, der sich lange Zeit unbekandter Weise als Hauptmann über die Bogen schützen Grafens Adolphi von Cleve an dessen Hofe aufgehalten, auch dessentwegen der Schütze zugenamet worden, schon vor ihm verschieden.
§. 3. Es trat also nach ihm die Regierung, ob zwar nicht ohne Widerspruch Hertzogs Ottonis Largi zu Braunschweig, der Henrici II. Tochter Judithen zur Gemahlin hatte, als Landgraf in Hessen, seines Brudern Ludovici I. mit der Gräfin Margaretha von Spanheim erzeugte Sohn Hermannus I. an, ein gelehrter und Anfangs dem geistlichen Stande gewidmeter Herr, unter dem nach Abgang des Gräflichen Geschlechts von Dietz das gröste Theil dieser Grafschafft an das Haus Hessen gefallen. Unter seinem Sohne Landgrafen Ludovico II. mit dem Zunamen den Friedfertigen, ging im Jahr 1427. das Geschlecht der Herren von Homburg unter, daher diese Herrschafft gleichfals an Hessen kommen; imgleichen starb im Jahr 1453. der letzte Graf Johannes zu Ziegenhayn und Nidda, worauf der Landgraf zu Hessen auch diese schöne Grafschafften eingezogen. Nachdem er nun im Jahr 1458. dieses Zeitliche gesegnet, veranlaßte dieser herrliche Anwachs der väterlichen Länder, die von seiner Gemahlin Anna, des Churfürstens zu Sachsen Friderici Bellicosi Tochter, hinterlassene Söhne, Landgrafen Ludovicum III. mit dem Beynamen den Freymüthigen, und Henricum III. der hernach mit seiner Gemahlin Anna, Philippi des letzten
Er solte den geistlichen Stand zu Paris annehmen, und sein Bruder die Regierung haben, allein die Kriegs-Dienste waren ihm lieber, darum er sich an den Clevischen Hof begeben.
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Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730, S. 218. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sommersberg_schauplatz_1730/238>, abgerufen am 24.11.2024.
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