Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730.

Bild:
<< vorherige Seite

Im Jahr 1721. wurde er Kayserlicher General-Feld-Marschall-Lieutenant, und d. 9. Mart. 1724. forderte ihn der Tod aus der Welt, nachdem er mit seiner Gemahlin Sophia Albertina, Grasens Georgii Alberti von Erpach Tochter, zwar 13. Kinder gezeuget, aber nur zwey Söhne im Leben hinterlassen: Ernestum Fridericum, itzt regierenden Hertzog von Sachsen-Hildburgshausen, der d. 17. Dec. 1707. gebohren worden, und auf seinen rühmlichst vollbrachten Reisen auch 1722. der Krönung Ludovici XV. Des Königs in Franckreich beygewohnet; und Ludovicum Fridericum, einen d. 11. Sept. 1710. gebohrnen, also noch minderjährigen Printzen.

§. 15. Johannes Ernestus, der siebende Sohn Hertzogs Ernesti Pii zu Sachsen-Gotha, der nach der vorgenommenen Theilung der väterlichen Lande unter andern ansehnlichen Aemtern auch Amt, Herrschafft, Stifft und Stadt Sälfeld bekommen, befand sich Anfangs mit seinem Bruder Hertzoge Ernesto in der Brabantischen Campagne im Jahr 1677. und machte sich darinnen sonderlich berühmt; nach geschehener Landes-Theilung aber verließ er die Waffen, und setzte sich zur Ruhe, brachte mit seiner andern Gemahlin die Herrschafft Linde und Lede bey Culemburg an sein Haus, und lebet noch in hohem und Segens-vollem Alter als Senior des gantzen Ernestinischen Hauses Sachsen, wiewol er die Regierung dem Vernehmen nach schon einige Jahre her dem Erb-Printzen Christiano Ernesto soll abgetreten haben.

§. 16. Und so viel kürtzlich von jeder besondern Linie des Durchlauchtigsten Hauses Sachsen; doch hat jede vor der andern einige Jura voraus, wie denn die Chur. Linie nur allein mit der Ober- und Nieder-Lausitz belehnet ist; hingegen die Ernestinische Linie auch

Im Jahr 1721. wurde er Kayserlicher General-Feld-Marschall-Lieutenant, und d. 9. Mart. 1724. forderte ihn der Tod aus der Welt, nachdem er mit seiner Gemahlin Sophia Albertina, Grasens Georgii Alberti von Erpach Tochter, zwar 13. Kinder gezeuget, aber nur zwey Söhne im Leben hinterlassen: Ernestum Fridericum, itzt regierenden Hertzog von Sachsen-Hildburgshausen, der d. 17. Dec. 1707. gebohren worden, und auf seinen rühmlichst vollbrachten Reisen auch 1722. der Krönung Ludovici XV. Des Königs in Franckreich beygewohnet; und Ludovicum Fridericum, einen d. 11. Sept. 1710. gebohrnen, also noch minderjährigen Printzen.

§. 15. Johannes Ernestus, der siebende Sohn Hertzogs Ernesti Pii zu Sachsen-Gotha, der nach der vorgenommenen Theilung der väterlichen Lande unter andern ansehnlichen Aemtern auch Amt, Herrschafft, Stifft und Stadt Sälfeld bekommen, befand sich Anfangs mit seinem Bruder Hertzoge Ernesto in der Brabantischen Campagne im Jahr 1677. und machte sich darinnen sonderlich berühmt; nach geschehener Landes-Theilung aber verließ er die Waffen, und setzte sich zur Ruhe, brachte mit seiner andern Gemahlin die Herrschafft Linde und Lede bey Culemburg an sein Haus, und lebet noch in hohem und Segens-vollem Alter als Senior des gantzen Ernestinischen Hauses Sachsen, wiewol er die Regierung dem Vernehmen nach schon einige Jahre her dem Erb-Printzen Christiano Ernesto soll abgetreten haben.

§. 16. Und so viel kürtzlich von jeder besondern Linie des Durchlauchtigsten Hauses Sachsen; doch hat jede vor der andern einige Jura voraus, wie denn die Chur. Linie nur allein mit der Ober- und Nieder-Lausitz belehnet ist; hingegen die Ernestinische Linie auch

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0163" n="143"/>
        <p>Im Jahr 1721. wurde er Kayserlicher General-Feld-Marschall-Lieutenant, und d. 9.                      Mart. 1724. forderte ihn der Tod aus der Welt, nachdem er mit seiner Gemahlin                      Sophia Albertina, Grasens Georgii Alberti von Erpach Tochter, zwar 13. Kinder                      gezeuget, aber nur zwey Söhne im Leben hinterlassen: Ernestum Fridericum, itzt                      regierenden Hertzog von Sachsen-Hildburgshausen, der d. 17. Dec. 1707. gebohren                      worden, und auf seinen rühmlichst vollbrachten Reisen auch 1722. der Krönung                      Ludovici XV. Des Königs in Franckreich beygewohnet; und Ludovicum Fridericum,                      einen d. 11. Sept. 1710. gebohrnen, also noch minderjährigen Printzen.</p>
        <p>§. 15. Johannes Ernestus, der siebende Sohn Hertzogs Ernesti Pii zu                      Sachsen-Gotha, der nach der vorgenommenen Theilung der väterlichen Lande unter                      andern ansehnlichen Aemtern auch Amt, Herrschafft, Stifft und Stadt Sälfeld                      bekommen, befand sich Anfangs mit seinem Bruder Hertzoge Ernesto in der                      Brabantischen Campagne im Jahr 1677. und machte sich darinnen sonderlich                      berühmt; nach geschehener Landes-Theilung aber verließ er die Waffen, und setzte                      sich zur Ruhe, brachte mit seiner andern Gemahlin die Herrschafft Linde und Lede                      bey Culemburg an sein Haus, und lebet noch in hohem und Segens-vollem Alter als                      Senior des gantzen Ernestinischen Hauses Sachsen, wiewol er die Regierung dem                      Vernehmen nach schon einige Jahre her dem Erb-Printzen Christiano Ernesto soll                      abgetreten haben.</p>
        <p>§. 16. Und so viel kürtzlich von jeder besondern Linie des Durchlauchtigsten                      Hauses Sachsen; doch hat jede vor der andern einige Jura voraus, wie denn die                      Chur. Linie nur allein mit der Ober- und Nieder-Lausitz belehnet ist; hingegen                      die Ernestinische Linie auch
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[143/0163] Im Jahr 1721. wurde er Kayserlicher General-Feld-Marschall-Lieutenant, und d. 9. Mart. 1724. forderte ihn der Tod aus der Welt, nachdem er mit seiner Gemahlin Sophia Albertina, Grasens Georgii Alberti von Erpach Tochter, zwar 13. Kinder gezeuget, aber nur zwey Söhne im Leben hinterlassen: Ernestum Fridericum, itzt regierenden Hertzog von Sachsen-Hildburgshausen, der d. 17. Dec. 1707. gebohren worden, und auf seinen rühmlichst vollbrachten Reisen auch 1722. der Krönung Ludovici XV. Des Königs in Franckreich beygewohnet; und Ludovicum Fridericum, einen d. 11. Sept. 1710. gebohrnen, also noch minderjährigen Printzen. §. 15. Johannes Ernestus, der siebende Sohn Hertzogs Ernesti Pii zu Sachsen-Gotha, der nach der vorgenommenen Theilung der väterlichen Lande unter andern ansehnlichen Aemtern auch Amt, Herrschafft, Stifft und Stadt Sälfeld bekommen, befand sich Anfangs mit seinem Bruder Hertzoge Ernesto in der Brabantischen Campagne im Jahr 1677. und machte sich darinnen sonderlich berühmt; nach geschehener Landes-Theilung aber verließ er die Waffen, und setzte sich zur Ruhe, brachte mit seiner andern Gemahlin die Herrschafft Linde und Lede bey Culemburg an sein Haus, und lebet noch in hohem und Segens-vollem Alter als Senior des gantzen Ernestinischen Hauses Sachsen, wiewol er die Regierung dem Vernehmen nach schon einige Jahre her dem Erb-Printzen Christiano Ernesto soll abgetreten haben. §. 16. Und so viel kürtzlich von jeder besondern Linie des Durchlauchtigsten Hauses Sachsen; doch hat jede vor der andern einige Jura voraus, wie denn die Chur. Linie nur allein mit der Ober- und Nieder-Lausitz belehnet ist; hingegen die Ernestinische Linie auch

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sommersberg_schauplatz_1730
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sommersberg_schauplatz_1730/163
Zitationshilfe: Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730, S. 143. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sommersberg_schauplatz_1730/163>, abgerufen am 27.11.2024.