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Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730.

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im dreyßigjährigen Kriege verrichteten Helden-Thaten den Zunamen des Grossen erworben, da er unter andern als Königl. Schwedischer General-Major im J. 1631. Würtzburg erobert, das Hertzogthum Francken eingenommen, Mannheim überrumpelt, und folgendes Jahr bey Lützen den Sieg erfechten helffen. Im Jahr 1633. muste sich das gantze Stifft Bamberg ihm ergeben, Hochstadt wurde gleichsals erobert, und der gröste Theil des Landes Bayern vornemlich München Landsberg und Neuburg eingenommen, auch Regensburg, Straubingen und Tham ja fast die gantze Ober-Pfaltz ging an ihn über; allein im Jahr 1634. d. 27. Aug. schlugen ihn die unter dem Römischen Könige Ferdinando III. bey Nördlingen siegende Kayserliche Waffen vollkommen. Nichts destoweniger übernahm er das Generalat des Ober- und Nieder-Rheinischen, auch Schwäbischen und Fränckischen Kreysses und eroberte d. II. Mart. 1635 die Stadt Speyer; endlich aber zog er sich ins Elsaß, reisete auch 1636 nach Paris zum Könige, wo ihm aber nicht allerdings nach Wunsch begegnet worden. Er schlug hernach den Hertzog von Lothringen in Burgund, kam wieder über den Rhein, eroberte 1638. Rheinfelden nebst andern Plätzen, schlug den Kayserlichen General Götz d. 30. Jul. bey Brisach, und zwang die Stadt d. 3. Dec. durch Hunger zur Ubergabe. Diesen Ort behielt er für, wolte die Frantzosen keinesweges mit in die Besatzung ziehen, schlug alle ihm von ihnen desfals angebotene Vortheile großmüthig aus, und ließ Müntze mit dem Sächs. und Brisachischen Wapen prägen. Allein man fand Gelegenheit, diesen Helden mit Gifft zu stürtzen, welches ihn d. 8 Jul. 1639. zu Neuburg am Rhein getödtet, und seine Völcker, weil er ohne Gemahlin und Kinder starb, wurden mit Gelde in Frantzösischen Gehorsam gewonnen, so daß der Marechall de Guebriant in Brisach gelassen worden.

im dreyßigjährigen Kriege verrichteten Helden-Thaten den Zunamen des Grossen erworben, da er unter andern als Königl. Schwedischer General-Major im J. 1631. Würtzburg erobert, das Hertzogthum Francken eingenommen, Mannheim überrumpelt, und folgendes Jahr bey Lützen den Sieg erfechten helffen. Im Jahr 1633. muste sich das gantze Stifft Bamberg ihm ergeben, Hochstadt wurde gleichsals erobert, und der gröste Theil des Landes Bayern vornemlich München Landsberg und Neuburg eingenommen, auch Regensburg, Straubingen und Tham ja fast die gantze Ober-Pfaltz ging an ihn über; allein im Jahr 1634. d. 27. Aug. schlugen ihn die unter dem Römischen Könige Ferdinando III. bey Nördlingen siegende Kayserliche Waffen vollkommen. Nichts destoweniger übernahm er das Generalat des Ober- und Nieder-Rheinischen, auch Schwäbischen und Fränckischen Kreysses und eroberte d. II. Mart. 1635 die Stadt Speyer; endlich aber zog er sich ins Elsaß, reisete auch 1636 nach Paris zum Könige, wo ihm aber nicht allerdings nach Wunsch begegnet worden. Er schlug hernach den Hertzog von Lothringen in Burgund, kam wieder über den Rhein, eroberte 1638. Rheinfelden nebst andern Plätzen, schlug den Kayserlichen General Götz d. 30. Jul. bey Brisach, und zwang die Stadt d. 3. Dec. durch Hunger zur Ubergabe. Diesen Ort behielt er für, wolte die Frantzosen keinesweges mit in die Besatzung ziehen, schlug alle ihm von ihnen desfals angebotene Vortheile großmüthig aus, und ließ Müntze mit dem Sächs. und Brisachischen Wapen prägen. Allein man fand Gelegenheit, diesen Helden mit Gifft zu stürtzen, welches ihn d. 8 Jul. 1639. zu Neuburg am Rhein getödtet, und seine Völcker, weil er ohne Gemahlin und Kinder starb, wurden mit Gelde in Frantzösischen Gehorsam gewonnen, so daß der Marechall de Guebriant in Brisach gelassen worden.

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im dreyßigjährigen Kriege verrichteten Helden-Thaten den Zunamen                      des Grossen erworben, da er unter andern als Königl. Schwedischer General-Major                      im J. 1631. Würtzburg erobert, das Hertzogthum Francken eingenommen, Mannheim                      überrumpelt, und folgendes Jahr bey Lützen den Sieg erfechten helffen. Im Jahr                      1633. muste sich das gantze Stifft Bamberg ihm ergeben, Hochstadt wurde                      gleichsals erobert, und der gröste Theil des Landes Bayern vornemlich München                      Landsberg und Neuburg eingenommen, auch Regensburg, Straubingen und Tham ja fast                      die gantze Ober-Pfaltz ging an ihn über; allein im Jahr 1634. d. 27. Aug.                      schlugen ihn die unter dem Römischen Könige Ferdinando III. bey Nördlingen                      siegende Kayserliche Waffen vollkommen. Nichts destoweniger übernahm er das                      Generalat des Ober- und Nieder-Rheinischen, auch Schwäbischen und Fränckischen                      Kreysses und eroberte d. II. Mart. 1635 die Stadt Speyer; endlich aber zog er                      sich ins Elsaß, reisete auch 1636 nach Paris zum Könige, wo ihm aber nicht                      allerdings nach Wunsch begegnet worden. Er schlug hernach den Hertzog von                      Lothringen in Burgund, kam wieder über den Rhein, eroberte 1638. Rheinfelden                      nebst andern Plätzen, schlug den Kayserlichen General Götz d. 30. Jul. bey                      Brisach, und zwang die Stadt d. 3. Dec. durch Hunger zur Ubergabe. Diesen Ort                      behielt er für, wolte die Frantzosen keinesweges mit in die Besatzung ziehen,                      schlug alle ihm von ihnen desfals angebotene Vortheile großmüthig aus, und ließ                      Müntze mit dem Sächs. und Brisachischen Wapen prägen. Allein man fand                      Gelegenheit, diesen Helden mit Gifft zu stürtzen, welches ihn d. 8 Jul. 1639. zu                      Neuburg am Rhein getödtet, und seine Völcker, weil er ohne Gemahlin und Kinder                      starb, wurden mit Gelde in Frantzösischen Gehorsam gewonnen, so daß der                      Marechall de Guebriant in Brisach gelassen worden.</p>
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[132/0152] im dreyßigjährigen Kriege verrichteten Helden-Thaten den Zunamen des Grossen erworben, da er unter andern als Königl. Schwedischer General-Major im J. 1631. Würtzburg erobert, das Hertzogthum Francken eingenommen, Mannheim überrumpelt, und folgendes Jahr bey Lützen den Sieg erfechten helffen. Im Jahr 1633. muste sich das gantze Stifft Bamberg ihm ergeben, Hochstadt wurde gleichsals erobert, und der gröste Theil des Landes Bayern vornemlich München Landsberg und Neuburg eingenommen, auch Regensburg, Straubingen und Tham ja fast die gantze Ober-Pfaltz ging an ihn über; allein im Jahr 1634. d. 27. Aug. schlugen ihn die unter dem Römischen Könige Ferdinando III. bey Nördlingen siegende Kayserliche Waffen vollkommen. Nichts destoweniger übernahm er das Generalat des Ober- und Nieder-Rheinischen, auch Schwäbischen und Fränckischen Kreysses und eroberte d. II. Mart. 1635 die Stadt Speyer; endlich aber zog er sich ins Elsaß, reisete auch 1636 nach Paris zum Könige, wo ihm aber nicht allerdings nach Wunsch begegnet worden. Er schlug hernach den Hertzog von Lothringen in Burgund, kam wieder über den Rhein, eroberte 1638. Rheinfelden nebst andern Plätzen, schlug den Kayserlichen General Götz d. 30. Jul. bey Brisach, und zwang die Stadt d. 3. Dec. durch Hunger zur Ubergabe. Diesen Ort behielt er für, wolte die Frantzosen keinesweges mit in die Besatzung ziehen, schlug alle ihm von ihnen desfals angebotene Vortheile großmüthig aus, und ließ Müntze mit dem Sächs. und Brisachischen Wapen prägen. Allein man fand Gelegenheit, diesen Helden mit Gifft zu stürtzen, welches ihn d. 8 Jul. 1639. zu Neuburg am Rhein getödtet, und seine Völcker, weil er ohne Gemahlin und Kinder starb, wurden mit Gelde in Frantzösischen Gehorsam gewonnen, so daß der Marechall de Guebriant in Brisach gelassen worden.

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Zitationshilfe: Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sommersberg_schauplatz_1730/152>, abgerufen am 25.11.2024.