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Soden, Julius von: Alethia. Leipzig, 1796.

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19.
Das WJR der Fürsten und Rezen-
senten.

Woher kommt es, das Fürsten und Rezen-
senten in der mehrern Person sprechen?
Jst es nicht gegen Wahrheit, Richtigkeit des
Ausdruks und Sprach-Gebrauch?

Bei Fürsten kann es sich von den Zeiten
herschreiben, wo das Volk durch seine Re-
präsentanten Mitsprecher war. Aber da wo
diese noch existiren, spricht doch nur der Re-
gent allein, wie da wo sie nicht existiren.
Was kann also eine solche grammatikalische
Unrichtigkeit autorisiren?

Bei Rezensenten mag es ursprünglich
daher entstanden seyn, daß alle Theilneh-

19.
Das WJR der Fuͤrſten und Rezen-
ſenten.

Woher kommt es, das Fuͤrſten und Rezen-
ſenten in der mehrern Perſon ſprechen?
Jſt es nicht gegen Wahrheit, Richtigkeit des
Ausdruks und Sprach-Gebrauch?

Bei Fuͤrſten kann es ſich von den Zeiten
herſchreiben, wo das Volk durch ſeine Re-
praͤſentanten Mitſprecher war. Aber da wo
dieſe noch exiſtiren, ſpricht doch nur der Re-
gent allein, wie da wo ſie nicht exiſtiren.
Was kann alſo eine ſolche grammatikaliſche
Unrichtigkeit autoriſiren?

Bei Rezenſenten mag es urſpruͤnglich
daher entſtanden ſeyn, daß alle Theilneh-

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[196/0208] 19. Das WJR der Fuͤrſten und Rezen- ſenten. Woher kommt es, das Fuͤrſten und Rezen- ſenten in der mehrern Perſon ſprechen? Jſt es nicht gegen Wahrheit, Richtigkeit des Ausdruks und Sprach-Gebrauch? Bei Fuͤrſten kann es ſich von den Zeiten herſchreiben, wo das Volk durch ſeine Re- praͤſentanten Mitſprecher war. Aber da wo dieſe noch exiſtiren, ſpricht doch nur der Re- gent allein, wie da wo ſie nicht exiſtiren. Was kann alſo eine ſolche grammatikaliſche Unrichtigkeit autoriſiren? Bei Rezenſenten mag es urſpruͤnglich daher entſtanden ſeyn, daß alle Theilneh-

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Zitationshilfe: Soden, Julius von: Alethia. Leipzig, 1796, S. 196. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/soden_alethia_1796/208>, abgerufen am 24.11.2024.