Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Soden, Julius von: Alethia. Leipzig, 1796.

Bild:
<< vorherige Seite

Man gehe von diesem Verdacht aus
und erhöhe seine Vorsicht; der Betrüger
wird spät oder früh entlarvt werden. War
Betrug und Täuschung in unsrer jezigen
Verfassung ausgeschlossen?

"Ehe-Prokuraturen würden in
"Kuppelei ausarten, die Ruhe der Familien
"stören und die Unsittlichkeit befördern."

Man nehme sie unter die Aufsicht des
Staats. Man vertraue sie nur bejahrten
und unbescholtnen Menschen. Oder sollte
solch ein Gegenstand der Aufmerksamkeit
der Staats-Verwaltung unwerth seyn?

Welches menschliche Jnstitut kann nicht
irgend eine nachtheilige Seite haben? Kommt

Man gehe von dieſem Verdacht aus
und erhoͤhe ſeine Vorſicht; der Betruͤger
wird ſpaͤt oder fruͤh entlarvt werden. War
Betrug und Taͤuſchung in unſrer jezigen
Verfaſſung ausgeſchloſſen?

Ehe-Prokuraturen wuͤrden in
„Kuppelei ausarten, die Ruhe der Familien
„ſtoͤren und die Unſittlichkeit befoͤrdern.“

Man nehme ſie unter die Aufſicht des
Staats. Man vertraue ſie nur bejahrten
und unbeſcholtnen Menſchen. Oder ſollte
ſolch ein Gegenſtand der Aufmerkſamkeit
der Staats-Verwaltung unwerth ſeyn?

Welches menſchliche Jnſtitut kann nicht
irgend eine nachtheilige Seite haben? Kommt

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0138" n="126"/>
        <p>Man gehe von die&#x017F;em Verdacht aus<lb/>
und erho&#x0364;he &#x017F;eine Vor&#x017F;icht; der Betru&#x0364;ger<lb/>
wird &#x017F;pa&#x0364;t oder fru&#x0364;h entlarvt werden. War<lb/>
Betrug und Ta&#x0364;u&#x017F;chung in un&#x017F;rer jezigen<lb/>
Verfa&#x017F;&#x017F;ung ausge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en?</p><lb/>
        <p>&#x201E;<hi rendition="#g">Ehe-Prokuraturen</hi> wu&#x0364;rden in<lb/>
&#x201E;Kuppelei ausarten, die Ruhe der Familien<lb/>
&#x201E;&#x017F;to&#x0364;ren und die Un&#x017F;ittlichkeit befo&#x0364;rdern.&#x201C;</p><lb/>
        <p>Man nehme &#x017F;ie unter die Auf&#x017F;icht des<lb/>
Staats. Man vertraue &#x017F;ie nur bejahrten<lb/>
und unbe&#x017F;choltnen Men&#x017F;chen. Oder &#x017F;ollte<lb/>
&#x017F;olch ein Gegen&#x017F;tand der Aufmerk&#x017F;amkeit<lb/>
der Staats-Verwaltung unwerth &#x017F;eyn?</p><lb/>
        <p>Welches men&#x017F;chliche Jn&#x017F;titut kann nicht<lb/>
irgend eine nachtheilige Seite haben? Kommt<lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[126/0138] Man gehe von dieſem Verdacht aus und erhoͤhe ſeine Vorſicht; der Betruͤger wird ſpaͤt oder fruͤh entlarvt werden. War Betrug und Taͤuſchung in unſrer jezigen Verfaſſung ausgeſchloſſen? „Ehe-Prokuraturen wuͤrden in „Kuppelei ausarten, die Ruhe der Familien „ſtoͤren und die Unſittlichkeit befoͤrdern.“ Man nehme ſie unter die Aufſicht des Staats. Man vertraue ſie nur bejahrten und unbeſcholtnen Menſchen. Oder ſollte ſolch ein Gegenſtand der Aufmerkſamkeit der Staats-Verwaltung unwerth ſeyn? Welches menſchliche Jnſtitut kann nicht irgend eine nachtheilige Seite haben? Kommt

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/soden_alethia_1796
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/soden_alethia_1796/138
Zitationshilfe: Soden, Julius von: Alethia. Leipzig, 1796, S. 126. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/soden_alethia_1796/138>, abgerufen am 29.11.2024.