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Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752.

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Auserlesenes Gebett
bin bereit, die Sünd-Schulden mit dem
Blut, so in meinen Adern wallet, aus-
zulöschen. Was solte ich Elender thun?
Wohin solte ich meine Zuflucht neh-
men, als zu dir, o GOtt?
Wisse, daß
ich, als ein Abgrund des Elends, vor
deinen Füssen stehe, den Abgrund aller
Barmhertzigkeit um Hülff anzuruffen.
Ich siehe dich mit ausgespannten Ar-
men, und offenem Hertzen am Crentze
hangen, damit du die zerknirschte Sün-
der aufnehmest. Ach stosse mich nicht,
wie ich es verdiente, von dir, sondern
lasse mir Gnad wiederfahren! Erbar-
me dich meiner, nach deiner grossen
Barmhertzigkeit!
. O ohnendliche
Güte GOttes, welche ich so offt entrü-
stet, verschone! o Göttliche Gerechtig-
keit, die ich nicht geforchten, verschone!
Langmuth GOttes, so ich mißbraucht,
verschone! Meine Schuld, meine
Schuld, meine gröste Schuld;
..
Verfluchte Sünden, die ihr die eintzi-
ge Ursach so grossen Ubels! Ich ver-
abscheue euch! nicht mehr, nicht mehr
in das künfftige will ich sündigen! Ganz

behertzt

Auserleſenes Gebett
bin bereit, die Sünd-Schulden mit dem
Blut, ſo in meinen Adern wallet, aus-
zulöſchen. Was ſolte ich Elender thun?
Wohin ſolte ich meine Zuflucht neh-
men, als zu dir, o GOtt?
Wiſſe, daß
ich, als ein Abgrund des Elends, vor
deinen Füſſen ſtehe, den Abgrund aller
Barmhertzigkeit um Hülff anzuruffen.
Ich ſiehe dich mit ausgeſpannten Ar-
men, und offenem Hertzen am Crentze
hangen, damit du die zerknirſchte Sün-
der aufnehmeſt. Ach ſtoſſe mich nicht,
wie ich es verdiente, von dir, ſondern
laſſe mir Gnad wiederfahren! Erbar-
me dich meiner, nach deiner groſſen
Barmhertzigkeit!
. O ohnendliche
Güte GOttes, welche ich ſo offt entrü-
ſtet, verſchone! o Göttliche Gerechtig-
keit, die ich nicht geforchten, verſchone!
Langmuth GOttes, ſo ich mißbraucht,
verſchone! Meine Schuld, meine
Schuld, meine gröſte Schuld;
..
Verfluchte Sünden, die ihr die eintzi-
ge Urſach ſo groſſen Ubels! Ich ver-
abſcheue euch! nicht mehr, nicht mehr
in das künfftige will ich ſündigen! Ganz

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[380/0417] Auserleſenes Gebett bin bereit, die Sünd-Schulden mit dem Blut, ſo in meinen Adern wallet, aus- zulöſchen. Was ſolte ich Elender thun? Wohin ſolte ich meine Zuflucht neh- men, als zu dir, o GOtt? Wiſſe, daß ich, als ein Abgrund des Elends, vor deinen Füſſen ſtehe, den Abgrund aller Barmhertzigkeit um Hülff anzuruffen. Ich ſiehe dich mit ausgeſpannten Ar- men, und offenem Hertzen am Crentze hangen, damit du die zerknirſchte Sün- der aufnehmeſt. Ach ſtoſſe mich nicht, wie ich es verdiente, von dir, ſondern laſſe mir Gnad wiederfahren! Erbar- me dich meiner, nach deiner groſſen Barmhertzigkeit!. O ohnendliche Güte GOttes, welche ich ſo offt entrü- ſtet, verſchone! o Göttliche Gerechtig- keit, die ich nicht geforchten, verſchone! Langmuth GOttes, ſo ich mißbraucht, verſchone! Meine Schuld, meine Schuld, meine gröſte Schuld;.. Verfluchte Sünden, die ihr die eintzi- ge Urſach ſo groſſen Ubels! Ich ver- abſcheue euch! nicht mehr, nicht mehr in das künfftige will ich ſündigen! Ganz behertzt

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Zitationshilfe: Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752, S. 380. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siniscalchi_abendmahl_1752/417>, abgerufen am 25.11.2024.