Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752.

Bild:
<< vorherige Seite

Andachts - Ubungen
nem gantzen Hertzen; dann du hast
mich schon einmal durch dein Allerhei-
ligstes Blut erlöset: ach daß doch aus
diesem Kelch nur ein Tropffen mir zu
Nutzen komme! so ist mein Leib gestär-
cket, und meine Seel gesund. Nach die-
sem Heylbronnen hab ich geseuffzet,
und nach diesem Lebens - Safft hat
mich gedürstet. Wilst du mich laben,
so will ich dich loben, o GOtt! wilst du
mich träncken, so will ich dir dancken, o
HErr! von meinem gantzen Hertzen.

Bey der Hand-Waschung.
Erinnerung.

Allhier waschet der Priester die Händ, und stel-
let dem Volck vor, mit was reinem Hertzen
man zu dem Göttlichem Opffer hinzu tret-
ten müsse.

Anmuthung.

Gleichwie ein Hirsch Verlangen hat
nach dem Wasser-Bronnen, also
hat meine Seel Verlangen nach dir,
o GOtt! Mit denen Thränen will ich
begiessen mein Angesicht, auf daß du
mit deinem Blut meine Seel von Sün-
den reinigest. Den Staub meiner Ge-

brech-

Andachts – Ubungen
nem gantzen Hertzen; dann du haſt
mich ſchon einmal durch dein Allerhei-
ligſtes Blut erlöſet: ach daß doch aus
dieſem Kelch nur ein Tropffen mir zu
Nutzen komme! ſo iſt mein Leib geſtär-
cket, und meine Seel geſund. Nach die-
ſem Heylbronnen hab ich geſeuffzet,
und nach dieſem Lebens – Safft hat
mich gedürſtet. Wilſt du mich laben,
ſo will ich dich loben, o GOtt! wilſt du
mich träncken, ſo will ich dir dancken, o
HErr! von meinem gantzen Hertzen.

Bey der Hand-Waſchung.
Erinnerung.

Allhier waſchet der Prieſter die Händ, und ſtel-
let dem Volck vor, mit was reinem Hertzen
man zu dem Göttlichem Opffer hinzu tret-
ten müſſe.

Anmuthung.

Gleichwie ein Hirſch Verlangen hat
nach dem Waſſer-Bronnen, alſo
hat meine Seel Verlangen nach dir,
o GOtt! Mit denen Thränen will ich
begieſſen mein Angeſicht, auf daß du
mit deinem Blut meine Seel von Sün-
den reinigeſt. Den Staub meiner Ge-

brech-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0399" n="362"/><fw place="top" type="header">Andachts &#x2013; Ubungen</fw><lb/>
nem gantzen Hertzen; dann du ha&#x017F;t<lb/>
mich &#x017F;chon einmal durch dein Allerhei-<lb/>
lig&#x017F;tes Blut erlö&#x017F;et: ach daß doch aus<lb/>
die&#x017F;em Kelch nur ein Tropffen mir zu<lb/>
Nutzen komme! &#x017F;o i&#x017F;t mein Leib ge&#x017F;tär-<lb/>
cket, und meine Seel ge&#x017F;und. Nach die-<lb/>
&#x017F;em Heylbronnen hab ich ge&#x017F;euffzet,<lb/>
und nach die&#x017F;em Lebens &#x2013; Safft hat<lb/>
mich gedür&#x017F;tet. Wil&#x017F;t du mich laben,<lb/>
&#x017F;o will ich dich loben, o GOtt! wil&#x017F;t du<lb/>
mich träncken, &#x017F;o will ich dir dancken, o<lb/>
HErr! von meinem gantzen Hertzen.</p>
            </div>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Bey der Hand-Wa&#x017F;chung.</hi> </head><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Erinnerung.</hi> </head><lb/>
              <p>Allhier wa&#x017F;chet der Prie&#x017F;ter die Händ, und &#x017F;tel-<lb/>
let dem Volck vor, mit was reinem Hertzen<lb/>
man zu dem Göttlichem Opffer hinzu tret-<lb/>
ten mü&#x017F;&#x017F;e.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Anmuthung.</hi> </head><lb/>
              <p><hi rendition="#in">G</hi>leichwie ein Hir&#x017F;ch Verlangen hat<lb/>
nach dem Wa&#x017F;&#x017F;er-Bronnen, al&#x017F;o<lb/>
hat meine Seel Verlangen nach dir,<lb/>
o GOtt! Mit denen Thränen will ich<lb/>
begie&#x017F;&#x017F;en mein Ange&#x017F;icht, auf daß du<lb/>
mit deinem Blut meine Seel von Sün-<lb/>
den reinige&#x017F;t. Den Staub meiner Ge-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">brech-</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[362/0399] Andachts – Ubungen nem gantzen Hertzen; dann du haſt mich ſchon einmal durch dein Allerhei- ligſtes Blut erlöſet: ach daß doch aus dieſem Kelch nur ein Tropffen mir zu Nutzen komme! ſo iſt mein Leib geſtär- cket, und meine Seel geſund. Nach die- ſem Heylbronnen hab ich geſeuffzet, und nach dieſem Lebens – Safft hat mich gedürſtet. Wilſt du mich laben, ſo will ich dich loben, o GOtt! wilſt du mich träncken, ſo will ich dir dancken, o HErr! von meinem gantzen Hertzen. Bey der Hand-Waſchung. Erinnerung. Allhier waſchet der Prieſter die Händ, und ſtel- let dem Volck vor, mit was reinem Hertzen man zu dem Göttlichem Opffer hinzu tret- ten müſſe. Anmuthung. Gleichwie ein Hirſch Verlangen hat nach dem Waſſer-Bronnen, alſo hat meine Seel Verlangen nach dir, o GOtt! Mit denen Thränen will ich begieſſen mein Angeſicht, auf daß du mit deinem Blut meine Seel von Sün- den reinigeſt. Den Staub meiner Ge- brech-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW): Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/siniscalchi_abendmahl_1752
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/siniscalchi_abendmahl_1752/399
Zitationshilfe: Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752, S. 362. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siniscalchi_abendmahl_1752/399>, abgerufen am 22.07.2024.