Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752.Des Ehrw. Vatters Libor. Siniscalchi erste Studier-Jahre hat LIBORIUS in denenLehr-Schulen der Gesellschafft JESU zuge- bracht; in welche er auch in dem 15. Jahr sei- nes Alters, in dem Jahr Christi 1689. den ersten Brachmonat eingetretten. Nachdeme er in dieser die Wohlredenheit, Welt-Weiß- heit und Gottsgelahrsamkeit mit vielem Lob und grossem Fleiß vollendet, indeme er allezeit mit gleicher Vorsichtigkeit sich beflissen, nicht nur allein durch das Studieren in der Weiß- heit, sondern auch durch die geistliche Ubungen seines heiligen Ordens in der Vollkommenheit zuzunehmen, machte er sich tauglich zu grösseren Unternehmungen; dahero er von seinen Obe- ren, nach an ihme vermerckter Fähigkeit, zu dem Predig-Ambt verordnet worden. In die- sem, gleichwie er eine besondere Leicht- und Gründlichkeit in Verfertigung der Predigen hatte, also ware er von einem ohnbeschreibli- chem Eyfer, und hatte nebst dem eine besondere Gab, seine Predigen vorzutragen. Die vor- nehmste Städte, in denen er das Wort GOt- tes geprediget, waren begierig, und eilten Hauffen-weis, ihne zu hören, und die zerschie- dene Begebenheiten, in denen seine edle und heilige Beredtsamkeit hervor leuchtete, mach- ten,
Des Ehrw. Vatters Libor. Siniſcalchi erſte Studier-Jahre hat LIBORIUS in denenLehr-Schulen der Geſellſchafft JESU zuge- bracht; in welche er auch in dem 15. Jahr ſei- nes Alters, in dem Jahr Chriſti 1689. den erſten Brachmonat eingetretten. Nachdeme er in dieſer die Wohlredenheit, Welt-Weiß- heit und Gottsgelahrſamkeit mit vielem Lob und groſſem Fleiß vollendet, indeme er allezeit mit gleicher Vorſichtigkeit ſich befliſſen, nicht nur allein durch das Studieren in der Weiß- heit, ſondern auch durch die geiſtliche Ubungen ſeines heiligen Ordens in der Vollkommenheit zuzunehmen, machte er ſich tauglich zu gröſſeren Unternehmungen; dahero er von ſeinen Obe- ren, nach an ihme vermerckter Fähigkeit, zu dem Predig-Ambt verordnet worden. In die- ſem, gleichwie er eine beſondere Leicht- und Gründlichkeit in Verfertigung der Predigen hatte, alſo ware er von einem ohnbeſchreibli- chem Eyfer, und hatte nebſt dem eine beſondere Gab, ſeine Predigen vorzutragen. Die vor- nehmſte Städte, in denen er das Wort GOt- tes geprediget, waren begierig, und eilten Hauffen-weis, ihne zu hören, und die zerſchie- dene Begebenheiten, in denen ſeine edle und heilige Beredtſamkeit hervor leuchtete, mach- ten,
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Des Ehrw. Vatters Libor. Siniſcalchi
erſte Studier-Jahre hat LIBORIUS in denen
Lehr-Schulen der Geſellſchafft JESU zuge-
bracht; in welche er auch in dem 15. Jahr ſei-
nes Alters, in dem Jahr Chriſti 1689. den
erſten Brachmonat eingetretten. Nachdeme
er in dieſer die Wohlredenheit, Welt-Weiß-
heit und Gottsgelahrſamkeit mit vielem Lob
und groſſem Fleiß vollendet, indeme er allezeit
mit gleicher Vorſichtigkeit ſich befliſſen, nicht
nur allein durch das Studieren in der Weiß-
heit, ſondern auch durch die geiſtliche Ubungen
ſeines heiligen Ordens in der Vollkommenheit
zuzunehmen, machte er ſich tauglich zu gröſſeren
Unternehmungen; dahero er von ſeinen Obe-
ren, nach an ihme vermerckter Fähigkeit, zu
dem Predig-Ambt verordnet worden. In die-
ſem, gleichwie er eine beſondere Leicht- und
Gründlichkeit in Verfertigung der Predigen
hatte, alſo ware er von einem ohnbeſchreibli-
chem Eyfer, und hatte nebſt dem eine beſondere
Gab, ſeine Predigen vorzutragen. Die vor-
nehmſte Städte, in denen er das Wort GOt-
tes geprediget, waren begierig, und eilten
Hauffen-weis, ihne zu hören, und die zerſchie-
dene Begebenheiten, in denen ſeine edle und
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ten,
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