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Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752.

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Unterricht
bett. In dem zweyten Jahr hundert liesse die-
ser Eyfer in etwas nach; dahero gienge man
aus Befehl Pii, des Ersten, dieses Nahmens,
Römischen Pabst, alle acht Täg zum Tisch des
HErren. Im dritten Jahr hundert erkaltete
dieser Eyfer also, daß der Heil. Fabianus, Rö-
mischer Pabst, ein Gebott ergehen lassen, so die
Glaubige anhielte, dreymahl des Jahrs, nem-
lich zu Weynachten, Ostern, und Pfingsten zu
speisen. Endlichen im zwölfften Jahr hundert
hatte der Eyfer gar also nachgelassen, daß ei-
nige gar das gantze Jahr vorbey streichen lies-
sen, ohne, daß sie nur einmahl zu GOttes Tisch
giengen. Dahero unter Innocentio, dem drit-
ten dieses Nahmens in dem geistlichen Kirchen-
Rath zu Rom in dem herrlichen Pallast eines
daselbstigen Geschlechters und Burgermeisters
das Lateran genannt, verordnet worden, daß
ein jeder Catholischer Christi einmal des Jahrs
nemlich am hochheiligen Oster-Fest speisen solle.
Dardurch wolte die heilige Mutter-Kirch zu-
gleich anzeigen, wie angenehm es ihr seye, wenn
ihre liebe Kinder ausser diesem Gebott, auch
öffters zu dem Tisch des HErrn giengen. Sie
macht es nemlich hierinnfalls, wie eine Lieb-
volle Mutter mit ihrem krancken Kind, so
einen Cckel ab einer Speis hat. Sie sagt,
nur dieses Bröcklein, mein Kind! nicht deßwe-
gen, als wolte sie ihme nur eines geben, son-
dern, weilen sie den Eckel sieht, will sie das
Kind gantz liebreich bereden, nach und nach
mehrer zu nüssen.

Zu

Unterricht
bett. In dem zweyten Jahr hundert lieſſe die-
ſer Eyfer in etwas nach; dahero gienge man
aus Befehl Pii, des Erſten, dieſes Nahmens,
Römiſchen Pabſt, alle acht Täg zum Tiſch des
HErren. Im dritten Jahr hundert erkaltete
dieſer Eyfer alſo, daß der Heil. Fabianus, Rö-
miſcher Pabſt, ein Gebott ergehen laſſen, ſo die
Glaubige anhielte, dreymahl des Jahrs, nem-
lich zu Weynachten, Oſtern, und Pfingſten zu
ſpeiſen. Endlichen im zwölfften Jahr hundert
hatte der Eyfer gar alſo nachgelaſſen, daß ei-
nige gar das gantze Jahr vorbey ſtreichen lieſ-
ſen, ohne, daß ſie nur einmahl zu GOttes Tiſch
giengen. Dahero unter Innocentio, dem drit-
ten dieſes Nahmens in dem geiſtlichen Kirchen-
Rath zu Rom in dem herrlichen Pallaſt eines
daſelbſtigen Geſchlechters und Burgermeiſters
das Lateran genannt, verordnet worden, daß
ein jeder Catholiſcher Chriſti einmal des Jahrs
nemlich am hochheiligen Oſter-Feſt ſpeiſen ſolle.
Dardurch wolte die heilige Mutter-Kirch zu-
gleich anzeigen, wie angenehm es ihr ſeye, wenn
ihre liebe Kinder auſſer dieſem Gebott, auch
öffters zu dem Tiſch des HErrn giengen. Sie
macht es nemlich hierinnfalls, wie eine Lieb-
volle Mutter mit ihrem krancken Kind, ſo
einen Cckel ab einer Speis hat. Sie ſagt,
nur dieſes Bröcklein, mein Kind! nicht deßwe-
gen, als wolte ſie ihme nur eines geben, ſon-
dern, weilen ſie den Eckel ſieht, will ſie das
Kind gantz liebreich bereden, nach und nach
mehrer zu nüſſen.

Zu
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[340/0377] Unterricht bett. In dem zweyten Jahr hundert lieſſe die- ſer Eyfer in etwas nach; dahero gienge man aus Befehl Pii, des Erſten, dieſes Nahmens, Römiſchen Pabſt, alle acht Täg zum Tiſch des HErren. Im dritten Jahr hundert erkaltete dieſer Eyfer alſo, daß der Heil. Fabianus, Rö- miſcher Pabſt, ein Gebott ergehen laſſen, ſo die Glaubige anhielte, dreymahl des Jahrs, nem- lich zu Weynachten, Oſtern, und Pfingſten zu ſpeiſen. Endlichen im zwölfften Jahr hundert hatte der Eyfer gar alſo nachgelaſſen, daß ei- nige gar das gantze Jahr vorbey ſtreichen lieſ- ſen, ohne, daß ſie nur einmahl zu GOttes Tiſch giengen. Dahero unter Innocentio, dem drit- ten dieſes Nahmens in dem geiſtlichen Kirchen- Rath zu Rom in dem herrlichen Pallaſt eines daſelbſtigen Geſchlechters und Burgermeiſters das Lateran genannt, verordnet worden, daß ein jeder Catholiſcher Chriſti einmal des Jahrs nemlich am hochheiligen Oſter-Feſt ſpeiſen ſolle. Dardurch wolte die heilige Mutter-Kirch zu- gleich anzeigen, wie angenehm es ihr ſeye, wenn ihre liebe Kinder auſſer dieſem Gebott, auch öffters zu dem Tiſch des HErrn giengen. Sie macht es nemlich hierinnfalls, wie eine Lieb- volle Mutter mit ihrem krancken Kind, ſo einen Cckel ab einer Speis hat. Sie ſagt, nur dieſes Bröcklein, mein Kind! nicht deßwe- gen, als wolte ſie ihme nur eines geben, ſon- dern, weilen ſie den Eckel ſieht, will ſie das Kind gantz liebreich bereden, nach und nach mehrer zu nüſſen. Zu

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Zitationshilfe: Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752, S. 340. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siniscalchi_abendmahl_1752/377>, abgerufen am 25.11.2024.