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Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752.

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Von dem H. Altars-Sacrament.
Vieh tödete, und opfferte; in dem Schlacht-
Opffer aber ware erlaubt, daß es der Obsieger
tödten dörffte. Nun, weilen dann dieses Al-
lerheiligste Geheimnus so mächtig, daß wir
dardurch unsere Feind besiegen, gemäß der ewi-
gen Wahrheit, durch den heiligen Mund des
büssenden Königsin dem 22. Psalm: Du hast
vor meinem Angesicht einen Tisch zubereitet
wider jene/ so mich plagen;
wird es gar
recht eine Hostien/ oder Sieg-Opffer genennt.
Ja, wenn vor Zeiten der Geheimnus - volle
Bunds-Kasten, so doch nur ein Sinnbild die-
ses Geheimnus gewesen, die Krafft gehabt, die
Feind der Juden zu Boden zu werffen, also
zwar, daß die Israeliten ausrufften: Wir wol-
len die Bunds - Laden des HErrn von
Silo
aus hieher, mitten unter uns stellen, damit
sie uns denen Händen unserer Feinden erlö-
se.
Als dieses die Philistäer hörten, sagten sie:
Wer wird uns so gewaltigen Götteren aus
denen Händen reissen? Diese seynd jene Göt-
ter/ welche das gantze Königreich Egypten
mit fast allen nur erdencklichen Plagen ge-
schlagen haben.
Was wird dann nicht erst
der so eintzig- als wahre GOtt in diesem Gött-
lichen Liebs - Geheimnus vermögen? Man
schreibt von dem grossen Kayser Carl, daß er
nie keinen Streit angefangen, er habe dann
zuvor Christum/ das Brod der Starcken/ ge-
nossen; derowegen hatte er auch so viele Sieg
erhalten, daß er billich als Kayser, der Unüber-

wind-
X 3

Von dem H. Altars-Sacrament.
Vieh tödete, und opfferte; in dem Schlacht-
Opffer aber ware erlaubt, daß es der Obſieger
tödten dörffte. Nun, weilen dann dieſes Al-
lerheiligſte Geheimnus ſo mächtig, daß wir
dardurch unſere Feind beſiegen, gemäß der ewi-
gen Wahrheit, durch den heiligen Mund des
büſſenden Königsin dem 22. Pſalm: Du haſt
vor meinem Angeſicht einen Tiſch zubereitet
wider jene/ ſo mich plagen;
wird es gar
recht eine Hoſtien/ oder Sieg-Opffer genennt.
Ja, wenn vor Zeiten der Geheimnus – volle
Bunds-Kaſten, ſo doch nur ein Sinnbild die-
ſes Geheimnus geweſen, die Krafft gehabt, die
Feind der Juden zu Boden zu werffen, alſo
zwar, daß die Iſraeliten ausrufften: Wir wol-
len die Bunds – Laden des HErrn von
Silo
aus hieher, mitten unter uns ſtellen, damit
ſie uns denen Händen unſerer Feinden erlö-
ſe.
Als dieſes die Philiſtäer hörten, ſagten ſie:
Wer wird uns ſo gewaltigen Götteren aus
denen Händen reiſſen? Dieſe ſeynd jene Göt-
ter/ welche das gantze Königreich Egypten
mit faſt allen nur erdencklichen Plagen ge-
ſchlagen haben.
Was wird dann nicht erſt
der ſo eintzig- als wahre GOtt in dieſem Gött-
lichen Liebs – Geheimnus vermögen? Man
ſchreibt von dem groſſen Kayſer Carl, daß er
nie keinen Streit angefangen, er habe dann
zuvor Chriſtum/ das Brod der Starcken/ ge-
noſſen; derowegen hatte er auch ſo viele Sieg
erhalten, daß er billich als Kayſer, der Unüber-

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[325/0362] Von dem H. Altars-Sacrament. Vieh tödete, und opfferte; in dem Schlacht- Opffer aber ware erlaubt, daß es der Obſieger tödten dörffte. Nun, weilen dann dieſes Al- lerheiligſte Geheimnus ſo mächtig, daß wir dardurch unſere Feind beſiegen, gemäß der ewi- gen Wahrheit, durch den heiligen Mund des büſſenden Königsin dem 22. Pſalm: Du haſt vor meinem Angeſicht einen Tiſch zubereitet wider jene/ ſo mich plagen; wird es gar recht eine Hoſtien/ oder Sieg-Opffer genennt. Ja, wenn vor Zeiten der Geheimnus – volle Bunds-Kaſten, ſo doch nur ein Sinnbild die- ſes Geheimnus geweſen, die Krafft gehabt, die Feind der Juden zu Boden zu werffen, alſo zwar, daß die Iſraeliten ausrufften: Wir wol- len die Bunds – Laden des HErrn von Silo aus hieher, mitten unter uns ſtellen, damit ſie uns denen Händen unſerer Feinden erlö- ſe. Als dieſes die Philiſtäer hörten, ſagten ſie: Wer wird uns ſo gewaltigen Götteren aus denen Händen reiſſen? Dieſe ſeynd jene Göt- ter/ welche das gantze Königreich Egypten mit faſt allen nur erdencklichen Plagen ge- ſchlagen haben. Was wird dann nicht erſt der ſo eintzig- als wahre GOtt in dieſem Gött- lichen Liebs – Geheimnus vermögen? Man ſchreibt von dem groſſen Kayſer Carl, daß er nie keinen Streit angefangen, er habe dann zuvor Chriſtum/ das Brod der Starcken/ ge- noſſen; derowegen hatte er auch ſo viele Sieg erhalten, daß er billich als Kayſer, der Unüber- wind- X 3

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Zitationshilfe: Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752, S. 325. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siniscalchi_abendmahl_1752/362>, abgerufen am 24.11.2024.