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Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752.

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Von dem H. Altars-Sacrament.
dieses Brod auf jene Art geseegnet, wie er son-
sten die Kinder seegnete; das ist: Er legte auf
das Geseegnete seine Göttliche Seegnungs-
Händ: Man tragte ihme einige Kinder vor/
und er legte seine Händ darauf.
Matth. 19.
Salmeron
hingegen Tomo 9. Tract. 12. ist der
Meynung, der HErr habe mit dem Creutz-Zei-
chen das Brod geseegnet; Er sagt: Wie-
wohlen das Creutz - Zeichen in jener Nacht
des Abendmahls noch nicht geheiliget ware/
hatte doch der HErr damahls vor Augen
die Heiligung dieses Zeichens auf den mor-
gigen Tag.
Endlichen ist zu bedencken, daß
der Heyland, nachdeme er dieses Allerheiligste
Geheimnus eingesetzt, die Jünger unter beeden
Gestalten des Brods und Weins gespeißt ha-
be. Warum dieses? weilen sie als Priester
auf dem Göttlichen Opffer - Tisch auf das leb-
hafftiste, wiewohl ohnblutiger Weis musten
das blutige Creutz - Opffer vorstellen, gemäß
dem Befehl Christi, der dieses Geheimnus als
ein Opffer und Sacrament zugleich hat einge-
setzt. Allein, warum reicht man nicht auch de-
nen Layen den Kelch? Erstens/ weilen die
heilige Kirch jederzeit den Gewalt gehabt, jene
Sachen zu veränderen, so zu denen heiligen
Sacramenten gehören; jedoch also, daß der
Weesenheit der Sacramenten dardurch im ge-
ringsten nichts benommen werde; und nur
jenes geändert, was zu grösserer Chrerbietig-
keit der heiligen Sacramenten, oder zu grösse-

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U 4

Von dem H. Altars-Sacrament.
dieſes Brod auf jene Art geſeegnet, wie er ſon-
ſten die Kinder ſeegnete; das iſt: Er legte auf
das Geſeegnete ſeine Göttliche Seegnungs-
Händ: Man tragte ihme einige Kinder vor/
und er legte ſeine Händ darauf.
Matth. 19.
Salmeron
hingegen Tomo 9. Tract. 12. iſt der
Meynung, der HErr habe mit dem Creutz-Zei-
chen das Brod geſeegnet; Er ſagt: Wie-
wohlen das Creutz – Zeichen in jener Nacht
des Abendmahls noch nicht geheiliget ware/
hatte doch der HErr damahls vor Augen
die Heiligung dieſes Zeichens auf den mor-
gigen Tag.
Endlichen iſt zu bedencken, daß
der Heyland, nachdeme er dieſes Allerheiligſte
Geheimnus eingeſetzt, die Jünger unter beeden
Geſtalten des Brods und Weins geſpeißt ha-
be. Warum dieſes? weilen ſie als Prieſter
auf dem Göttlichen Opffer – Tiſch auf das leb-
hafftiſte, wiewohl ohnblutiger Weis muſten
das blutige Creutz – Opffer vorſtellen, gemäß
dem Befehl Chriſti, der dieſes Geheimnus als
ein Opffer und Sacrament zugleich hat einge-
ſetzt. Allein, warum reicht man nicht auch de-
nen Layen den Kelch? Erſtens/ weilen die
heilige Kirch jederzeit den Gewalt gehabt, jene
Sachen zu veränderen, ſo zu denen heiligen
Sacramenten gehören; jedoch alſo, daß der
Weeſenheit der Sacramenten dardurch im ge-
ringſten nichts benommen werde; und nur
jenes geändert, was zu gröſſerer Chrerbietig-
keit der heiligen Sacramenten, oder zu gröſſe-

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[311/0348] Von dem H. Altars-Sacrament. dieſes Brod auf jene Art geſeegnet, wie er ſon- ſten die Kinder ſeegnete; das iſt: Er legte auf das Geſeegnete ſeine Göttliche Seegnungs- Händ: Man tragte ihme einige Kinder vor/ und er legte ſeine Händ darauf. Matth. 19. Salmeron hingegen Tomo 9. Tract. 12. iſt der Meynung, der HErr habe mit dem Creutz-Zei- chen das Brod geſeegnet; Er ſagt: Wie- wohlen das Creutz – Zeichen in jener Nacht des Abendmahls noch nicht geheiliget ware/ hatte doch der HErr damahls vor Augen die Heiligung dieſes Zeichens auf den mor- gigen Tag. Endlichen iſt zu bedencken, daß der Heyland, nachdeme er dieſes Allerheiligſte Geheimnus eingeſetzt, die Jünger unter beeden Geſtalten des Brods und Weins geſpeißt ha- be. Warum dieſes? weilen ſie als Prieſter auf dem Göttlichen Opffer – Tiſch auf das leb- hafftiſte, wiewohl ohnblutiger Weis muſten das blutige Creutz – Opffer vorſtellen, gemäß dem Befehl Chriſti, der dieſes Geheimnus als ein Opffer und Sacrament zugleich hat einge- ſetzt. Allein, warum reicht man nicht auch de- nen Layen den Kelch? Erſtens/ weilen die heilige Kirch jederzeit den Gewalt gehabt, jene Sachen zu veränderen, ſo zu denen heiligen Sacramenten gehören; jedoch alſo, daß der Weeſenheit der Sacramenten dardurch im ge- ringſten nichts benommen werde; und nur jenes geändert, was zu gröſſerer Chrerbietig- keit der heiligen Sacramenten, oder zu gröſſe- rem U 4

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Zitationshilfe: Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752, S. 311. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siniscalchi_abendmahl_1752/348>, abgerufen am 22.11.2024.