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Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752.

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Unterricht
Evangelisten; ja die Göttliche Wahrheit,
Christus selbst, bekräfftiget es aus seinem ohn-
fehlbaren Wahrheits - Mund mit deutlichsten
Beweißthümern. Und zwar sprache er ein-
stens zu dem Volck: Das Brod so ich euch
geben wird/ ist mein Fleisch für das Leben
der Welt. Ich bin ein lebendiges Brod/ so
von dem Himmel gestiegen. Es seye dann
Sach, daß ihr das Fleisch des Menschen
Sohns essen, und sein Blut trincken werdet/
sonst werdet ihr das Leben nicht in euch ha-
ben.
Zu seinen Jüngern sagte er in dem
Speiß-Saal: Das ist mein Leib/ diß ist mein
Blut.
Noch klärer seynd die Wort bey dem
Heil. Joanne: Mein Fleisch ist wahrhafftig
ein Speis/ und mein Blut wahrhafftig ein
Tranck!
Alle heilige Geheimnussen unsers
Glaubens seynd gleich gewiß; warum hat dann
der HErr bey diesem Altars-Geheimnus allein,
und nicht auch bey denen andern zum gedop-
pelten Beweiß der ohnfehlbaren Wahrheit ge-
sprochen: Vere, Wahrhafftig, Vere,
Wahrhafftig? Warum dieses? damit er
nemlichen auf eine gantz besondere, Wunder-
volle Art die ohntrügliche Wahrheit dieses Al-
lerheiligsten Geheimnuß wider die Vermessen-
heit der thörichten Ketzer darthue... So
machte es auch Paulus, da er zu denen zu Co-
rintho
geschrieben: Paulus nemlichen bezeugt
offentlich, so er jedoch bey andern Geheimnussen
nicht gethan, daß er, was dieses Allerheiligste

Geheim-

Unterricht
Evangeliſten; ja die Göttliche Wahrheit,
Chriſtus ſelbſt, bekräfftiget es aus ſeinem ohn-
fehlbaren Wahrheits – Mund mit deutlichſten
Beweißthümern. Und zwar ſprache er ein-
ſtens zu dem Volck: Das Brod ſo ich euch
geben wird/ iſt mein Fleiſch für das Leben
der Welt. Ich bin ein lebendiges Brod/ ſo
von dem Himmel geſtiegen. Es ſeye dann
Sach, daß ihr das Fleiſch des Menſchen
Sohns eſſen, und ſein Blut trincken werdet/
ſonſt werdet ihr das Leben nicht in euch ha-
ben.
Zu ſeinen Jüngern ſagte er in dem
Speiß-Saal: Das iſt mein Leib/ diß iſt mein
Blut.
Noch klärer ſeynd die Wort bey dem
Heil. Joanne: Mein Fleiſch iſt wahrhafftig
ein Speis/ und mein Blut wahrhafftig ein
Tranck!
Alle heilige Geheimnuſſen unſers
Glaubens ſeynd gleich gewiß; warum hat dann
der HErr bey dieſem Altars-Geheimnus allein,
und nicht auch bey denen andern zum gedop-
pelten Beweiß der ohnfehlbaren Wahrheit ge-
ſprochen: Vere, Wahrhafftig, Vere,
Wahrhafftig? Warum dieſes? damit er
nemlichen auf eine gantz beſondere, Wunder-
volle Art die ohntrügliche Wahrheit dieſes Al-
lerheiligſten Geheimnuß wider die Vermeſſen-
heit der thörichten Ketzer darthue... So
machte es auch Paulus, da er zu denen zu Co-
rintho
geſchrieben: Paulus nemlichen bezeugt
offentlich, ſo er jedoch bey andern Geheimnuſſen
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[286/0323] Unterricht Evangeliſten; ja die Göttliche Wahrheit, Chriſtus ſelbſt, bekräfftiget es aus ſeinem ohn- fehlbaren Wahrheits – Mund mit deutlichſten Beweißthümern. Und zwar ſprache er ein- ſtens zu dem Volck: Das Brod ſo ich euch geben wird/ iſt mein Fleiſch für das Leben der Welt. Ich bin ein lebendiges Brod/ ſo von dem Himmel geſtiegen. Es ſeye dann Sach, daß ihr das Fleiſch des Menſchen Sohns eſſen, und ſein Blut trincken werdet/ ſonſt werdet ihr das Leben nicht in euch ha- ben. Zu ſeinen Jüngern ſagte er in dem Speiß-Saal: Das iſt mein Leib/ diß iſt mein Blut. Noch klärer ſeynd die Wort bey dem Heil. Joanne: Mein Fleiſch iſt wahrhafftig ein Speis/ und mein Blut wahrhafftig ein Tranck! Alle heilige Geheimnuſſen unſers Glaubens ſeynd gleich gewiß; warum hat dann der HErr bey dieſem Altars-Geheimnus allein, und nicht auch bey denen andern zum gedop- pelten Beweiß der ohnfehlbaren Wahrheit ge- ſprochen: Vere, Wahrhafftig, Vere, Wahrhafftig? Warum dieſes? damit er nemlichen auf eine gantz beſondere, Wunder- volle Art die ohntrügliche Wahrheit dieſes Al- lerheiligſten Geheimnuß wider die Vermeſſen- heit der thörichten Ketzer darthue... So machte es auch Paulus, da er zu denen zu Co- rintho geſchrieben: Paulus nemlichen bezeugt offentlich, ſo er jedoch bey andern Geheimnuſſen nicht gethan, daß er, was dieſes Allerheiligſte Geheim-

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Zitationshilfe: Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752, S. 286. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siniscalchi_abendmahl_1752/323>, abgerufen am 22.07.2024.