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Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752.

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Von dem H. Altars-Sacrament.

Noch mehrers aber in dem neuen, als alten
Gesatz, seynd schon in denen ersten Jahrhun-
dert der Catholischen Kirch derley gottseelige
Umgäng üblich gewesen. Also ist aus dem
geistlichen Kirchen-Rath zu Laodicea, aus dem
uralten Lehrer, Tertulliano, und Hieronymo,
besonders in seinen Send-Schreiben an die
Gaudentia, und Laeta, abzunehmen, da er sie
ermahnt, sie sollen ihre Töchtern beym Umgang
bekleiden. Unter andern solchen Proceßionen
ist jene merckwürdig, so der Heil. Porphirius
im Jahr Christi 368. mit der Geistlichkeit, und
allem Volck an heilige Ort angestellt. Als
nun das Volck zu der Stadt wieder zuruck
kame, aus welcher es in langem Reyen ausge-
gangen, ist ihme von denen Abgöttern die Thür
verschlossen worden. Die Catholische Christen
warteten zwey gantzer Stund, ohne, daß ihr
Bitten ein Frucht gehabt. Aber was geschicht?
Sie nahmen ihre Zuflucht zu GOtt. Und
sihe Wunder! GOtt schickte in einem Augen-
blick ein so erschröckliches Hochgewitter und
Donner-Wetter, daß die Heyden dardurch zu
Schanden gemacht worden, und die Stadt-
Thor ohne weiters wieder eröffnet; ja sie ge-
sellten sich sogar zu denen Christen, giengen
mit ihnen in die Kirch, und sangen mit ihnen:
Christus allein ist der wahre GOtt/ so über-
windet!
Nochmahlens zur Verherrlichung un-
sers heiligen, allein wahren Glaubens, liessen
sich alle tauffen. Franciotti tomo 6.

Gleich-
R 2
Von dem H. Altars-Sacrament.

Noch mehrers aber in dem neuen, als alten
Geſatz, ſeynd ſchon in denen erſten Jahrhun-
dert der Catholiſchen Kirch derley gottſeelige
Umgäng üblich geweſen. Alſo iſt aus dem
geiſtlichen Kirchen-Rath zu Laodicea, aus dem
uralten Lehrer, Tertulliano, und Hieronymo,
beſonders in ſeinen Send-Schreiben an die
Gaudentia, und Læta, abzunehmen, da er ſie
ermahnt, ſie ſollen ihre Töchtern beym Umgang
bekleiden. Unter andern ſolchen Proceßionen
iſt jene merckwürdig, ſo der Heil. Porphirius
im Jahr Chriſti 368. mit der Geiſtlichkeit, und
allem Volck an heilige Ort angeſtellt. Als
nun das Volck zu der Stadt wieder zuruck
kame, aus welcher es in langem Reyen ausge-
gangen, iſt ihme von denen Abgöttern die Thür
verſchloſſen worden. Die Catholiſche Chriſten
warteten zwey gantzer Stund, ohne, daß ihr
Bitten ein Frucht gehabt. Aber was geſchicht?
Sie nahmen ihre Zuflucht zu GOtt. Und
ſihe Wunder! GOtt ſchickte in einem Augen-
blick ein ſo erſchröckliches Hochgewitter und
Donner-Wetter, daß die Heyden dardurch zu
Schanden gemacht worden, und die Stadt-
Thor ohne weiters wieder eröffnet; ja ſie ge-
ſellten ſich ſogar zu denen Chriſten, giengen
mit ihnen in die Kirch, und ſangen mit ihnen:
Chriſtus allein iſt der wahre GOtt/ ſo über-
windet!
Nochmahlens zur Verherrlichung un-
ſers heiligen, allein wahren Glaubens, lieſſen
ſich alle tauffen. Franciotti tomo 6.

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R 2
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[259/0296] Von dem H. Altars-Sacrament. Noch mehrers aber in dem neuen, als alten Geſatz, ſeynd ſchon in denen erſten Jahrhun- dert der Catholiſchen Kirch derley gottſeelige Umgäng üblich geweſen. Alſo iſt aus dem geiſtlichen Kirchen-Rath zu Laodicea, aus dem uralten Lehrer, Tertulliano, und Hieronymo, beſonders in ſeinen Send-Schreiben an die Gaudentia, und Læta, abzunehmen, da er ſie ermahnt, ſie ſollen ihre Töchtern beym Umgang bekleiden. Unter andern ſolchen Proceßionen iſt jene merckwürdig, ſo der Heil. Porphirius im Jahr Chriſti 368. mit der Geiſtlichkeit, und allem Volck an heilige Ort angeſtellt. Als nun das Volck zu der Stadt wieder zuruck kame, aus welcher es in langem Reyen ausge- gangen, iſt ihme von denen Abgöttern die Thür verſchloſſen worden. Die Catholiſche Chriſten warteten zwey gantzer Stund, ohne, daß ihr Bitten ein Frucht gehabt. Aber was geſchicht? Sie nahmen ihre Zuflucht zu GOtt. Und ſihe Wunder! GOtt ſchickte in einem Augen- blick ein ſo erſchröckliches Hochgewitter und Donner-Wetter, daß die Heyden dardurch zu Schanden gemacht worden, und die Stadt- Thor ohne weiters wieder eröffnet; ja ſie ge- ſellten ſich ſogar zu denen Chriſten, giengen mit ihnen in die Kirch, und ſangen mit ihnen: Chriſtus allein iſt der wahre GOtt/ ſo über- windet! Nochmahlens zur Verherrlichung un- ſers heiligen, allein wahren Glaubens, lieſſen ſich alle tauffen. Franciotti tomo 6. Gleich- R 2

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Zitationshilfe: Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752, S. 259. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siniscalchi_abendmahl_1752/296>, abgerufen am 22.11.2024.