Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752.Von dem H. Altars-Sacrament. kame sie mitten auf das Corporal zu stehen.Der Priester nahme sie, und unter frohlocken- dem Zuruff des anwesenden Volcks tragte er sie in einem, darzu herrlich- und kostbar zube- reiteten Tabernacul. Da wurde sie dann zur Gedächtnus so Wunder-voller Begebenheit lange Zeit aufbehalten. Theoph. Raym. in tom. Euch. de Candel. Sect. 6. §. 9. Aus diesem ausserordentlichen Wunder haben wir zu ersehen, wie angenehm GOtt die offentliche Aussetzung seines zarten Fronleichnams, und was grosses Belieben er trage, seine Herrlich- keit, Allmacht, und Güte zu zeigen. Ins besondere ist löblich das vierzig stündi- indeme
Von dem H. Altars-Sacrament. kame ſie mitten auf das Corporal zu ſtehen.Der Prieſter nahme ſie, und unter frohlocken- dem Zuruff des anweſenden Volcks tragte er ſie in einem, darzu herrlich- und koſtbar zube- reiteten Tabernacul. Da wurde ſie dann zur Gedächtnus ſo Wunder-voller Begebenheit lange Zeit aufbehalten. Theoph. Raym. in tom. Euch. de Candel. Sect. 6. §. 9. Aus dieſem auſſerordentlichen Wunder haben wir zu erſehen, wie angenehm GOtt die offentliche Ausſetzung ſeines zarten Fronleichnams, und was groſſes Belieben er trage, ſeine Herrlich- keit, Allmacht, und Güte zu zeigen. Ins beſondere iſt löblich das vierzig ſtündi- indeme
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Von dem H. Altars-Sacrament.
kame ſie mitten auf das Corporal zu ſtehen.
Der Prieſter nahme ſie, und unter frohlocken-
dem Zuruff des anweſenden Volcks tragte er
ſie in einem, darzu herrlich- und koſtbar zube-
reiteten Tabernacul. Da wurde ſie dann zur
Gedächtnus ſo Wunder-voller Begebenheit
lange Zeit aufbehalten. Theoph. Raym. in
tom. Euch. de Candel. Sect. 6. §. 9. Aus
dieſem auſſerordentlichen Wunder haben wir
zu erſehen, wie angenehm GOtt die offentliche
Ausſetzung ſeines zarten Fronleichnams, und
was groſſes Belieben er trage, ſeine Herrlich-
keit, Allmacht, und Güte zu zeigen.
Ins beſondere iſt löblich das vierzig ſtündi-
ge Gebett. O wohl eine ſchöne Erfindung!
als welche allen Kirchen, Städt und Seelen
höchſt nutzlich. Denen Kirchen; dann, gleich-
wie das Blut durch ſeine Bewegung in denen
Adern unſerm Leib Krafft und Leben gibt, alſo
belebet und ernährt die Andacht des Volcks
das Blut Chriſti; da es in einer Kirchen nach
der andern ausgeſetzt wird. Nutzlich denen
Städten; dann, wenn der Bunds-Laden, da
er ſiebenmahl um die Mauren der Stadt Je-
richo herum geführt worden, ſelbe zu Boden
geworffen, wird noch beſſer die lebendige Arch
des Hochwürdigen Guts/ da es durch alle
Gaſſen geht, alles Ubel und Kranckheiten zu
Boden werffen, und darfür alle Glückſeelig-
keit und Vergnügen verſchaffen. Endlichen
iſt es auch nutzlich allen Seelen ins beſondere;
indeme
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