Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752.Betrachtungen mach unserer Seel, und Hertzens seine inner-liche Gnad- und Liebs-Stimm, welche uns zum Hertzen redet, und unsere frohe Lebens-Geister selbst fühlen eine gewisse Freud, und Süsse, als Zeichen seiner Gegenwart. 1. Petri. 4. Ihr glaubt an ihne; ob ihr schon nicht sehr; und eine ohnaussprechliche Freud erhebt euren Geist in die Höhe. Es ist anbey das Vergnügen, so man bey Geist
Betrachtungen mach unſerer Seel, und Hertzens ſeine inner-liche Gnad- und Liebs-Stimm, welche uns zum Hertzen redet, und unſere frohe Lebens-Geiſter ſelbſt fühlen eine gewiſſe Freud, und Süſſe, als Zeichen ſeiner Gegenwart. 1. Petri. 4. Ihr glaubt an ihne; ob ihr ſchon nicht ſehr; und eine ohnausſprechliche Freud erhebt euren Geiſt in die Höhe. Es iſt anbey das Vergnügen, ſo man bey Geiſt
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0273" n="236"/><fw place="top" type="header">Betrachtungen</fw><lb/> mach unſerer Seel, und Hertzens ſeine inner-<lb/> liche Gnad- und Liebs-Stimm, welche uns zum<lb/> Hertzen redet, und unſere frohe Lebens-Geiſter<lb/> ſelbſt fühlen eine gewiſſe Freud, und Süſſe, als<lb/> Zeichen ſeiner Gegenwart. 1. <hi rendition="#aq">Petri.</hi> 4. <hi rendition="#fr">Ihr<lb/> glaubt an ihne; ob ihr ſchon nicht ſehr; und<lb/> eine ohnausſprechliche Freud erhebt euren<lb/> Geiſt in die Höhe.</hi></p><lb/> <p>Es iſt anbey das Vergnügen, ſo man bey<lb/> andächtiger Beſuchung des Hochwürdigen<lb/> Guts fühlt, alſo groß, daß es ſcheint, es ſeye<lb/> ein Vorgeſchmack der ewigen Seeligkeit; ſo<lb/> viel nehmlich von dem Vatterland der Seeli-<lb/> gen ein wanderendes Menſchen-Hertz genüſſen<lb/> kan. Dieſes beſſer zu verſtehen, müſſen wir<lb/> die Wort <hi rendition="#aq">Bernardi</hi> erwegen, welcher ſagt, daß<lb/> die Gottheit des Worts auf dreyerley Weis<lb/> könne genommen werden, nemlich <hi rendition="#fr">wie ſie in<lb/> ſich ſelbſt/ wie ſie mit der Menſchheit verei-<lb/> niget/ und wie ſie in dem Allerheiligſten Al-<lb/> tars-Geheimnus iſt.</hi> Wie ſie in ſich ſelbſt, iſt<lb/> ſie die eigentliche Seeligkeit der heiligen Engel;<lb/> welche, weilen ſie pure Geiſter GOtt von An-<lb/> geſicht zu Angeſicht anſchauen; dann auch die<lb/> Menſchheit <hi rendition="#fr">Chriſti/ welche die Engel anzu-<lb/> ſchauen verlangen.</hi> Die Gottheit, wie ſie mit<lb/> der Menſchheit vereiniget, macht aus die See-<lb/> ligkeit der Heiligen; welche, weilen ſie aus<lb/> Geiſt und Leib beſtehen, für den Gegenwurff<lb/> ihrer Glückſeeligkeit die entdeckte Menſchheit<lb/> Chriſti haben; welche mit der Gottheit ihren<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Geiſt</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [236/0273]
Betrachtungen
mach unſerer Seel, und Hertzens ſeine inner-
liche Gnad- und Liebs-Stimm, welche uns zum
Hertzen redet, und unſere frohe Lebens-Geiſter
ſelbſt fühlen eine gewiſſe Freud, und Süſſe, als
Zeichen ſeiner Gegenwart. 1. Petri. 4. Ihr
glaubt an ihne; ob ihr ſchon nicht ſehr; und
eine ohnausſprechliche Freud erhebt euren
Geiſt in die Höhe.
Es iſt anbey das Vergnügen, ſo man bey
andächtiger Beſuchung des Hochwürdigen
Guts fühlt, alſo groß, daß es ſcheint, es ſeye
ein Vorgeſchmack der ewigen Seeligkeit; ſo
viel nehmlich von dem Vatterland der Seeli-
gen ein wanderendes Menſchen-Hertz genüſſen
kan. Dieſes beſſer zu verſtehen, müſſen wir
die Wort Bernardi erwegen, welcher ſagt, daß
die Gottheit des Worts auf dreyerley Weis
könne genommen werden, nemlich wie ſie in
ſich ſelbſt/ wie ſie mit der Menſchheit verei-
niget/ und wie ſie in dem Allerheiligſten Al-
tars-Geheimnus iſt. Wie ſie in ſich ſelbſt, iſt
ſie die eigentliche Seeligkeit der heiligen Engel;
welche, weilen ſie pure Geiſter GOtt von An-
geſicht zu Angeſicht anſchauen; dann auch die
Menſchheit Chriſti/ welche die Engel anzu-
ſchauen verlangen. Die Gottheit, wie ſie mit
der Menſchheit vereiniget, macht aus die See-
ligkeit der Heiligen; welche, weilen ſie aus
Geiſt und Leib beſtehen, für den Gegenwurff
ihrer Glückſeeligkeit die entdeckte Menſchheit
Chriſti haben; welche mit der Gottheit ihren
Geiſt
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern:
Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW): Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |