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Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752.

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Von dem H. Altars-Sacrament.
Gebett
Zu dem Hochwürdigen Gut, so man
aller Orten, Tag und Nacht, zu al-
len Stunden sprechen kan.

DJEsu! wie groß ist nicht deine ohn-
endliche Güte, da du, nur aus Lie-
be meiner in so vielen tausend der ge-
heiligten GOttes-Häusern in dem
Gnaden-Gezelt des Heiligthums wilst
ein freywilliger Liebs-Gefangener seyn?
Wie groß ist hingegen mein Unglück,
da ich nicht beständig bey und nm dich
seyn kan, dich anzubetten, und für alle
Gnad- und Gutthaten zu dancken. Ach
mein JEsu! ich getraue mir nicht, weit
von dir zu stehen, noch dir zu nahen;
so aber jedoch mein Leib von dir ent-
fernet, ist dannoch die Seel dir gantz
nahe, wo ich immer dem Leib nach mich
befinde; weilen nur nach dir immer mei-
ne Anmuthungen abzihlen. Ich will
hierinnfalls dem Heil. Propheten Da-
niel
nachfolgen; dieser, als er zu Babel
gefangen lage, öffnete dreymahl des
Tags seine Fenster; und, da er die

schöne
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Von dem H. Altars-Sacrament.
Gebett
Zu dem Hochwürdigen Gut, ſo man
aller Orten, Tag und Nacht, zu al-
len Stunden ſprechen kan.

DJEſu! wie groß iſt nicht deine ohn-
endliche Güte, da du, nur aus Lie-
be meiner in ſo vielen tauſend der ge-
heiligten GOttes-Häuſern in dem
Gnaden-Gezelt des Heiligthums wilſt
ein freywilliger Liebs-Gefangener ſeyn?
Wie groß iſt hingegen mein Unglück,
da ich nicht beſtändig bey und nm dich
ſeyn kan, dich anzubetten, und für alle
Gnad- und Gutthaten zu dancken. Ach
mein JEſu! ich getraue mir nicht, weit
von dir zu ſtehen, noch dir zu nahen;
ſo aber jedoch mein Leib von dir ent-
fernet, iſt dannoch die Seel dir gantz
nahe, wo ich immer dem Leib nach mich
befinde; weilen nur nach dir immer mei-
ne Anmuthungen abzihlen. Ich will
hierinnfalls dem Heil. Propheten Da-
niel
nachfolgen; dieſer, als er zu Babel
gefangen lage, öffnete dreymahl des
Tags ſeine Fenſter; und, da er die

ſchöne
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[231/0268] Von dem H. Altars-Sacrament. Gebett Zu dem Hochwürdigen Gut, ſo man aller Orten, Tag und Nacht, zu al- len Stunden ſprechen kan. DJEſu! wie groß iſt nicht deine ohn- endliche Güte, da du, nur aus Lie- be meiner in ſo vielen tauſend der ge- heiligten GOttes-Häuſern in dem Gnaden-Gezelt des Heiligthums wilſt ein freywilliger Liebs-Gefangener ſeyn? Wie groß iſt hingegen mein Unglück, da ich nicht beſtändig bey und nm dich ſeyn kan, dich anzubetten, und für alle Gnad- und Gutthaten zu dancken. Ach mein JEſu! ich getraue mir nicht, weit von dir zu ſtehen, noch dir zu nahen; ſo aber jedoch mein Leib von dir ent- fernet, iſt dannoch die Seel dir gantz nahe, wo ich immer dem Leib nach mich befinde; weilen nur nach dir immer mei- ne Anmuthungen abzihlen. Ich will hierinnfalls dem Heil. Propheten Da- niel nachfolgen; dieſer, als er zu Babel gefangen lage, öffnete dreymahl des Tags ſeine Fenſter; und, da er die ſchöne P 4

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Zitationshilfe: Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752, S. 231. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siniscalchi_abendmahl_1752/268>, abgerufen am 22.11.2024.