Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752.Von dem H. Altars-Sacrament. Straff. Dahero ein solcher vor GOtt desLebens, und Tods schuldig ist. 1. Cor. 11. Er wird schuldig seyn des Fleisch/ und Bluts Christi; dann, wie Paulus weiters redet: Wer unwürdig den HErrn nüßt, ißt/ und trincket ihme das Gericht hinein; das ist, wie es der Heil. Chrysostomus auslegt, er ißt ihme die ewige Verdammnuß. Was noch mehr, so begegnet einem solchen gleich darauf, was sich mit dem Verräther Christi zugetragen, Joan. 13. 27. Nach diesem Bissen gienge der Ver- sucher in ihne hinein, als der Scharffrichter der strengsten, Göttlichen Gerechtigkeit. In denen weltlichen Gerichts-Stuben wird kein Laster schärffer abgestrafft, als jenes der beley- digten Majestät. Dergleichen Leut werden so gar nach dem Tod gestrafft; dann man grabt ihre Leiber aus, verbrennt sie, und blaßt die Aschen in den Lufft. Nun, um wie viel mehr werden von GOtt die Sünden der be- leydigten Göttlichen Majestät gestrafft werden, welche man durch unwürdige Nüssung des Al- lerheiligsten Fronleichnams begeht? Und, wenn GOtt den Vorwitz der Juden zu Bethsames als sie den Bunds-Laden angesehen, und die Ohnehrenbietigkeit des Ozae, da er sie nur an- rührte, so scharff gestrafft, was wird er mit je- nen Catholischen Christen anfangen, welche die wahre, lebendige, ja Göttliche Laden des neuen Liebs-Bundes, den Heyland der Welt in dem Allerheiligsten Liebs- und Wunder-Ge- heimnus N
Von dem H. Altars-Sacrament. Straff. Dahero ein ſolcher vor GOtt desLebens, und Tods ſchuldig iſt. 1. Cor. 11. Er wird ſchuldig ſeyn des Fleiſch/ und Bluts Chriſti; dann, wie Paulus weiters redet: Wer unwürdig den HErrn nüßt, ißt/ und trincket ihme das Gericht hinein; das iſt, wie es der Heil. Chryſoſtomus auslegt, er ißt ihme die ewige Verdammnuß. Was noch mehr, ſo begegnet einem ſolchen gleich darauf, was ſich mit dem Verräther Chriſti zugetragen, Joan. 13. 27. Nach dieſem Biſſen gienge der Ver- ſucher in ihne hinein, als der Scharffrichter der ſtrengſten, Göttlichen Gerechtigkeit. In denen weltlichen Gerichts-Stuben wird kein Laſter ſchärffer abgeſtrafft, als jenes der beley- digten Majeſtät. Dergleichen Leut werden ſo gar nach dem Tod geſtrafft; dann man grabt ihre Leiber aus, verbrennt ſie, und blaßt die Aſchen in den Lufft. Nun, um wie viel mehr werden von GOtt die Sünden der be- leydigten Göttlichen Majeſtät geſtrafft werden, welche man durch unwürdige Nüſſung des Al- lerheiligſten Fronleichnams begeht? Und, wenn GOtt den Vorwitz der Juden zu Bethſames als ſie den Bunds-Laden angeſehen, und die Ohnehrenbietigkeit des Ozæ, da er ſie nur an- rührte, ſo ſcharff geſtrafft, was wird er mit je- nen Catholiſchen Chriſten anfangen, welche die wahre, lebendige, ja Göttliche Laden des neuen Liebs-Bundes, den Heyland der Welt in dem Allerheiligſten Liebs- und Wunder-Ge- heimnus N
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Von dem H. Altars-Sacrament.
Straff. Dahero ein ſolcher vor GOtt des
Lebens, und Tods ſchuldig iſt. 1. Cor. 11. Er
wird ſchuldig ſeyn des Fleiſch/ und Bluts
Chriſti; dann, wie Paulus weiters redet: Wer
unwürdig den HErrn nüßt, ißt/ und trincket
ihme das Gericht hinein; das iſt, wie es der
Heil. Chryſoſtomus auslegt, er ißt ihme die
ewige Verdammnuß. Was noch mehr, ſo
begegnet einem ſolchen gleich darauf, was ſich
mit dem Verräther Chriſti zugetragen, Joan.
13. 27. Nach dieſem Biſſen gienge der Ver-
ſucher in ihne hinein, als der Scharffrichter
der ſtrengſten, Göttlichen Gerechtigkeit. In
denen weltlichen Gerichts-Stuben wird kein
Laſter ſchärffer abgeſtrafft, als jenes der beley-
digten Majeſtät. Dergleichen Leut werden
ſo gar nach dem Tod geſtrafft; dann man
grabt ihre Leiber aus, verbrennt ſie, und blaßt
die Aſchen in den Lufft. Nun, um wie viel
mehr werden von GOtt die Sünden der be-
leydigten Göttlichen Majeſtät geſtrafft werden,
welche man durch unwürdige Nüſſung des Al-
lerheiligſten Fronleichnams begeht? Und, wenn
GOtt den Vorwitz der Juden zu Bethſames
als ſie den Bunds-Laden angeſehen, und die
Ohnehrenbietigkeit des Ozæ, da er ſie nur an-
rührte, ſo ſcharff geſtrafft, was wird er mit je-
nen Catholiſchen Chriſten anfangen, welche
die wahre, lebendige, ja Göttliche Laden des
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