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Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752.

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Betrachtungen
zu werden; gleichsam zur allerunterthänigsten
Dienst-Bezeugung gegen der Allerheiligsten
Dreyfaltigkeit, und, gleich als erfreute sie sich
ab der Ankunfft JEsu. Einsmahls bliebe sie
ohnbeweglich. Als der heilige Bischoff nach
der Ursach forschte, mußte er in einer Göttli-
chen Offenbahrung vernehmen, daß es wegen
der Uneingezogenheit des Diaconi geschehen,
so dem heiligsten Opffer beywohnte, als wel-
cher zur selben Zeit freche Blick schiessen, und
unreine Anmuthungen im Hertzen aufsteigen
liesse.

Zur Beschamung der hartnäckigen Ketzer
hat sich dieses erstaunliche Wunder zugetra-
gen: Kayser Valens, ein eyfriger Vertheydi-
ger der Arianischen Ketzerey, und abgesagter
Feind der Catholischen, hatte ihnen eine Haupt-
Kirchen abgenommen, und selbe denen Aria-
nern eingeraumt. Der heilige Mann tragte
darob billich ein grosses Mißfallen; da er se-
hen mußte, wie die eyfrige Catholische so vieler
heiligen Meß-Opffer, und des Allerheiligsten
Abendmahls beraubt leben mußten. Dahero
erkühnte er sich, dem Kayser die Sach mit gros-
sem Eyfer zu untersagen. Dieser liesse es dem
Urtheil vernünfftiger Leuthen von beeden Thei-
len über. Dahero geriethe Basilius mit denen
Arianischen Bischöffen in einen Streit; de-
nen er ihre hartnäckige Treuloßigkeit so deut-
lich, als eyfrig untersagte. Allein ware der
Sach darmit nicht geholffen; dann der Kay-

ser

Betrachtungen
zu werden; gleichſam zur allerunterthänigſten
Dienſt-Bezeugung gegen der Allerheiligſten
Dreyfaltigkeit, und, gleich als erfreute ſie ſich
ab der Ankunfft JEſu. Einsmahls bliebe ſie
ohnbeweglich. Als der heilige Biſchoff nach
der Urſach forſchte, mußte er in einer Göttli-
chen Offenbahrung vernehmen, daß es wegen
der Uneingezogenheit des Diaconi geſchehen,
ſo dem heiligſten Opffer beywohnte, als wel-
cher zur ſelben Zeit freche Blick ſchieſſen, und
unreine Anmuthungen im Hertzen aufſteigen
lieſſe.

Zur Beſchamung der hartnäckigen Ketzer
hat ſich dieſes erſtaunliche Wunder zugetra-
gen: Kayſer Valens, ein eyfriger Vertheydi-
ger der Arianiſchen Ketzerey, und abgeſagter
Feind der Catholiſchen, hatte ihnen eine Haupt-
Kirchen abgenommen, und ſelbe denen Aria-
nern eingeraumt. Der heilige Mann tragte
darob billich ein groſſes Mißfallen; da er ſe-
hen mußte, wie die eyfrige Catholiſche ſo vieler
heiligen Meß-Opffer, und des Allerheiligſten
Abendmahls beraubt leben mußten. Dahero
erkühnte er ſich, dem Kayſer die Sach mit groſ-
ſem Eyfer zu unterſagen. Dieſer lieſſe es dem
Urtheil vernünfftiger Leuthen von beeden Thei-
len über. Dahero geriethe Baſilius mit denen
Arianiſchen Biſchöffen in einen Streit; de-
nen er ihre hartnäckige Treuloßigkeit ſo deut-
lich, als eyfrig unterſagte. Allein ware der
Sach darmit nicht geholffen; dann der Kay-

ſer
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[186/0223] Betrachtungen zu werden; gleichſam zur allerunterthänigſten Dienſt-Bezeugung gegen der Allerheiligſten Dreyfaltigkeit, und, gleich als erfreute ſie ſich ab der Ankunfft JEſu. Einsmahls bliebe ſie ohnbeweglich. Als der heilige Biſchoff nach der Urſach forſchte, mußte er in einer Göttli- chen Offenbahrung vernehmen, daß es wegen der Uneingezogenheit des Diaconi geſchehen, ſo dem heiligſten Opffer beywohnte, als wel- cher zur ſelben Zeit freche Blick ſchieſſen, und unreine Anmuthungen im Hertzen aufſteigen lieſſe. Zur Beſchamung der hartnäckigen Ketzer hat ſich dieſes erſtaunliche Wunder zugetra- gen: Kayſer Valens, ein eyfriger Vertheydi- ger der Arianiſchen Ketzerey, und abgeſagter Feind der Catholiſchen, hatte ihnen eine Haupt- Kirchen abgenommen, und ſelbe denen Aria- nern eingeraumt. Der heilige Mann tragte darob billich ein groſſes Mißfallen; da er ſe- hen mußte, wie die eyfrige Catholiſche ſo vieler heiligen Meß-Opffer, und des Allerheiligſten Abendmahls beraubt leben mußten. Dahero erkühnte er ſich, dem Kayſer die Sach mit groſ- ſem Eyfer zu unterſagen. Dieſer lieſſe es dem Urtheil vernünfftiger Leuthen von beeden Thei- len über. Dahero geriethe Baſilius mit denen Arianiſchen Biſchöffen in einen Streit; de- nen er ihre hartnäckige Treuloßigkeit ſo deut- lich, als eyfrig unterſagte. Allein ware der Sach darmit nicht geholffen; dann der Kay- ſer

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Zitationshilfe: Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752, S. 186. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siniscalchi_abendmahl_1752/223>, abgerufen am 24.11.2024.