Vierzehende Betrachtung. Wie man sich nach der Heil. Com- munion verhalten solle.
I.Wir müssen JEsum freundlich aufnehmen. II.Ihme höflich dancken. III.Sich der Zeit wohl gebranchen, so lang er in uns ist.
I.
Wir müssen JEsum frenndlich auf- nehmen. Es erfordert die schul- dige Höflichkeit, daß wenn ein an- sehnlicher Gast zu uns kommt, wir gegen ihme alle Freundschafft zeigen, ihne nur in die schön- ste Zimmer führen, ihme etwas aufstellen, und all unsere Dienst anerbieten. Um wie viel mehr nun müssen wir dieses thun, wenn nicht nur in unser Haus, sondern sogar in unser Hertz, nicht etwann ein irrdischer Kayser, son- dern GOtt, der König aller Königen, und Beherrscher aller Welt eingeht? Mit was er- sinnlichen Dienst-Bezeugungen müssen wir ih- ne nicht willkomm seyn heissen? Mit was zar- ten Anmuthungen eines heilig-verliebten Her- zen müssen wir ihne nicht empfangen und um- fangen? Was Tugends-Ubungen, und heilige Werck nicht ausüben? Wir müssen hierinnen
dem
L
Von dem H. Altars-Sacrament.
Vierzehende Betrachtung. Wie man ſich nach der Heil. Com- munion verhalten ſolle.
I.Wir müſſen JEſum freundlich aufnehmen. II.Ihme höflich dancken. III.Sich der Zeit wohl gebranchen, ſo lang er in uns iſt.
I.
Wir müſſen JEſum frenndlich auf- nehmen. Es erfordert die ſchul- dige Höflichkeit, daß wenn ein an- ſehnlicher Gaſt zu uns kommt, wir gegen ihme alle Freundſchafft zeigen, ihne nur in die ſchön- ſte Zimmer führen, ihme etwas aufſtellen, und all unſere Dienſt anerbieten. Um wie viel mehr nun müſſen wir dieſes thun, wenn nicht nur in unſer Haus, ſondern ſogar in unſer Hertz, nicht etwann ein irrdiſcher Kayſer, ſon- dern GOtt, der König aller Königen, und Beherrſcher aller Welt eingeht? Mit was er- ſinnlichen Dienſt-Bezeugungen müſſen wir ih- ne nicht willkomm ſeyn heiſſen? Mit was zar- ten Anmuthungen eines heilig-verliebten Her- zen müſſen wir ihne nicht empfangen und um- fangen? Was Tugends-Ubungen, und heilige Werck nicht ausüben? Wir müſſen hierinnen
dem
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Von dem H. Altars-Sacrament.
Vierzehende Betrachtung.
Wie man ſich nach der Heil. Com-
munion verhalten ſolle.
I. Wir müſſen JEſum freundlich
aufnehmen.
II. Ihme höflich dancken.
III. Sich der Zeit wohl gebranchen,
ſo lang er in uns iſt.
I.
Wir müſſen JEſum frenndlich auf-
nehmen. Es erfordert die ſchul-
dige Höflichkeit, daß wenn ein an-
ſehnlicher Gaſt zu uns kommt, wir gegen ihme
alle Freundſchafft zeigen, ihne nur in die ſchön-
ſte Zimmer führen, ihme etwas aufſtellen, und
all unſere Dienſt anerbieten. Um wie viel
mehr nun müſſen wir dieſes thun, wenn nicht
nur in unſer Haus, ſondern ſogar in unſer
Hertz, nicht etwann ein irrdiſcher Kayſer, ſon-
dern GOtt, der König aller Königen, und
Beherrſcher aller Welt eingeht? Mit was er-
ſinnlichen Dienſt-Bezeugungen müſſen wir ih-
ne nicht willkomm ſeyn heiſſen? Mit was zar-
ten Anmuthungen eines heilig-verliebten Her-
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Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
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Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siniscalchi_abendmahl_1752/198>, abgerufen am 16.02.2025.
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