Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752.Von dem H. Altars-Sacrament. verwandelt wird. Endlichen, wenn der HErruns mit ihme so eng vereiniget durch dieses Allerheiligste Liebs-Geheimnuß des Altars, um wie viel enger wird er sich erst noch in dem Himmel vereinigen? und, wenn er schon anjezo so gar freygebig, da er sich uns selbst gibt; was wird er dann uns versagen können im andern Leben? Vernehmt den Heil. Petrum, den man wegen seiner goldenen Beredtsamkeit nur den goldenen Redner heißt Serm. 95. Jener Hey- land der Welt/ der/ und da er sich selbst bey dem Altar zur Speiß gegeben/ was wird er uns wohl von dem Seinigen können in das künfftige versagen? und er/ der uns eine sol- che Weeg-Zehrung zum Leben zubereitet, was wird er uns wohl erst in der ewigen Seeligkeit zubereiten? Können wir dann also dieses Allerheiligste Geheimnuß billich mit dem Heil. Gregorio von Nissa Orat. de Resur. nennen ein Brod/ welches das Hönig der guten Hoffnung versüsset. Ach mein JE- SU! jener thut dir einmahl wahrhafftig eine grosse Unbild an, der dich ohne steiffe Hoff- nung empfangt. Und wo können wir wohl einen Gegen-Satz antreffen, auf den sich un- sere Hoffnung fest und steiffer steuren, und gründen könne, als auf dich in diesem Ge- heimnus des Altars; indeme ohne deme die ohnbewegliche Stütze, und Grund-Veste un- serer Hoffnung nur allein der ohnfehlbare GOTT? Isaiae 50. Hoffe also ein jeder auf K 5
Von dem H. Altars-Sacrament. verwandelt wird. Endlichen, wenn der HErruns mit ihme ſo eng vereiniget durch dieſes Allerheiligſte Liebs-Geheimnuß des Altars, um wie viel enger wird er ſich erſt noch in dem Himmel vereinigen? und, wenn er ſchon anjezo ſo gar freygebig, da er ſich uns ſelbſt gibt; was wird er dann uns verſagen können im andern Leben? Vernehmt den Heil. Petrum, den man wegen ſeiner goldenen Beredtſamkeit nur den goldenen Redner heißt Serm. 95. Jener Hey- land der Welt/ der/ und da er ſich ſelbſt bey dem Altar zur Speiß gegeben/ was wird er uns wohl von dem Seinigen können in das künfftige verſagen? und er/ der uns eine ſol- che Weeg-Zehrung zum Leben zubereitet, was wird er uns wohl erſt in der ewigen Seeligkeit zubereiten? Können wir dann alſo dieſes Allerheiligſte Geheimnuß billich mit dem Heil. Gregorio von Niſſa Orat. de Reſur. nennen ein Brod/ welches das Hönig der guten Hoffnung verſüſſet. Ach mein JE- SU! jener thut dir einmahl wahrhafftig eine groſſe Unbild an, der dich ohne ſteiffe Hoff- nung empfangt. Und wo können wir wohl einen Gegen-Satz antreffen, auf den ſich un- ſere Hoffnung feſt und ſteiffer ſteuren, und gründen könne, als auf dich in dieſem Ge- heimnus des Altars; indeme ohne deme die ohnbewegliche Stütze, und Grund-Veſte un- ſerer Hoffnung nur allein der ohnfehlbare GOTT? Iſaiæ 50. Hoffe alſo ein jeder auf K 5
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Von dem H. Altars-Sacrament.
verwandelt wird. Endlichen, wenn der HErr
uns mit ihme ſo eng vereiniget durch dieſes
Allerheiligſte Liebs-Geheimnuß des Altars, um
wie viel enger wird er ſich erſt noch in dem
Himmel vereinigen? und, wenn er ſchon anjezo
ſo gar freygebig, da er ſich uns ſelbſt gibt; was
wird er dann uns verſagen können im andern
Leben? Vernehmt den Heil. Petrum, den man
wegen ſeiner goldenen Beredtſamkeit nur den
goldenen Redner heißt Serm. 95. Jener Hey-
land der Welt/ der/ und da er ſich ſelbſt bey
dem Altar zur Speiß gegeben/ was wird er
uns wohl von dem Seinigen können in das
künfftige verſagen? und er/ der uns eine ſol-
che Weeg-Zehrung zum Leben zubereitet,
was wird er uns wohl erſt in der ewigen
Seeligkeit zubereiten? Können wir dann alſo
dieſes Allerheiligſte Geheimnuß billich mit dem
Heil. Gregorio von Niſſa Orat. de Reſur.
nennen ein Brod/ welches das Hönig der
guten Hoffnung verſüſſet. Ach mein JE-
SU! jener thut dir einmahl wahrhafftig eine
groſſe Unbild an, der dich ohne ſteiffe Hoff-
nung empfangt. Und wo können wir wohl
einen Gegen-Satz antreffen, auf den ſich un-
ſere Hoffnung feſt und ſteiffer ſteuren, und
gründen könne, als auf dich in dieſem Ge-
heimnus des Altars; indeme ohne deme die
ohnbewegliche Stütze, und Grund-Veſte un-
ſerer Hoffnung nur allein der ohnfehlbare
GOTT? Iſaiæ 50. Hoffe alſo ein jeder
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