Also ist er gestorben, und seinem Heyland in Himmel nachgefolgt; als welcher ihme ein Un- terpfand, Zubereitung, und Führer dahin ge- wesen. Ansalone, David al Cena. c. 14.
Zwölffte Betrachtung. Von der Zubereitung zum Heil. Abendmahl.
I.Man muß es empfangen mit gros- ser Reinigkeit. II.Mit hefftigem Verlangen. III.Mit tieffer Demuth.
I.
Man muß Christum mit grosser Rei- nigkeit empfangen. Das ist das vornehmste; dann diese Nüssung, durch welche wir GOtt selbst empfangen, ist das gröst- und wichtigste Geschäfft unsers gan- zen Lebens; also zwar, daß wenn uns nur ein- mahl unser Lebtag dieses Geheimnus zu em- pfangen erlaubt wäre, wie lang, und heilig alsdann unser Leben immer, wurde es jedoch nicht zu viel seyn, zur Empfahung des Hoch- würdigen Guts ohne Unterlaß sich zu berei- ten; weilen da ein verächtliches Geschöpff die ohnendliche Herrlichkeit GOttes empfangt, und ihme dardurch ohnschätzbare Gnaden zu-
kommen.
Betrachtungen
Alſo iſt er geſtorben, und ſeinem Heyland in Himmel nachgefolgt; als welcher ihme ein Un- terpfand, Zubereitung, und Führer dahin ge- weſen. Anſalone, David al Cena. c. 14.
Zwölffte Betrachtung. Von der Zubereitung zum Heil. Abendmahl.
I.Man muß es empfangen mit groſ- ſer Reinigkeit. II.Mit hefftigem Verlangen. III.Mit tieffer Demuth.
I.
Man muß Chriſtum mit groſſer Rei- nigkeit empfangen. Das iſt das vornehmſte; dann dieſe Nüſſung, durch welche wir GOtt ſelbſt empfangen, iſt das gröſt- und wichtigſte Geſchäfft unſers gan- zen Lebens; alſo zwar, daß wenn uns nur ein- mahl unſer Lebtag dieſes Geheimnus zu em- pfangen erlaubt wäre, wie lang, und heilig alsdann unſer Leben immer, wurde es jedoch nicht zu viel ſeyn, zur Empfahung des Hoch- würdigen Guts ohne Unterlaß ſich zu berei- ten; weilen da ein verächtliches Geſchöpff die ohnendliche Herrlichkeit GOttes empfangt, und ihme dardurch ohnſchätzbare Gnaden zu-
kommen.
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Betrachtungen
Alſo iſt er geſtorben, und ſeinem Heyland in
Himmel nachgefolgt; als welcher ihme ein Un-
terpfand, Zubereitung, und Führer dahin ge-
weſen. Anſalone, David al Cena. c. 14.
Zwölffte Betrachtung.
Von der Zubereitung zum Heil.
Abendmahl.
I. Man muß es empfangen mit groſ-
ſer Reinigkeit.
II. Mit hefftigem Verlangen.
III. Mit tieffer Demuth.
I.
Man muß Chriſtum mit groſſer Rei-
nigkeit empfangen. Das iſt das
vornehmſte; dann dieſe Nüſſung,
durch welche wir GOtt ſelbſt empfangen, iſt
das gröſt- und wichtigſte Geſchäfft unſers gan-
zen Lebens; alſo zwar, daß wenn uns nur ein-
mahl unſer Lebtag dieſes Geheimnus zu em-
pfangen erlaubt wäre, wie lang, und heilig
alsdann unſer Leben immer, wurde es jedoch
nicht zu viel ſeyn, zur Empfahung des Hoch-
würdigen Guts ohne Unterlaß ſich zu berei-
ten; weilen da ein verächtliches Geſchöpff die
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und ihme dardurch ohnſchätzbare Gnaden zu-
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Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
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Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752, S. 136. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siniscalchi_abendmahl_1752/173>, abgerufen am 16.02.2025.
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