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Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752.

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Von dem H. Altars-Sacrament.
dem Tauff auf selbem in den Himmel abreisen;
samt noch andern, sehr wenigen der auser-
wählten Christen. Auf dem andern rauhen
Creutz- und Marter-Weeg wollen die edle
Zärtlinge dieser verkehrten Welt nicht daher
gehen, und dieser ist der vollkommene Weeg
der Gebott GOttes, Evangelischer Räthen,
oder heiligen Closter-Gelübden, oder ledige
Stand. Allein auch dieser ist nur für sehr we-
nige, so das Hertz haben, die Welt zu verlas-
sen. Es ist drittens der goldene Weeg des
Allmosen, und der Tugend. Aber auch dieser
ist nicht für alle; dann auf dem ersten könnten
die Arme nicht einher gehen, und die reiche
Geitzige wollen nicht. In dem andern wollen
die mehresten nicht eintretten. So ist dann
in der Welt kein bequemer Weeg in den Him-
mel? Ach ja; es gibt doch noch einen; den uns
der HErr bey seinem Allerheiligsten Opfer-
Tisch zeigt; wie wir oben aus Paulo und Tho-
ma
vernommen: Christus hat uns einen neuen
und lebendigen Weeg zum Himmel, durch
den Fürhang der Brods-Gestalten gezeigt;

nemlich die öfftere, würdige Empfahung seines
Allerheiligsten Fleisch und Blutes. Dieses ist
einmahl ein angenehmer Weeg; massen dieses
Allerheiligste Abendmahl alle geistliche Süs-
sigkeit in sich einschließt, in einem Allersüssesten
Himmels, Brod.
Es ist auch der allerleichte-
ste Weeg; massen uns dieses Brod alle Tag,
und Stund, niemand ausgenommen, von al-

len
I 2

Von dem H. Altars-Sacrament.
dem Tauff auf ſelbem in den Himmel abreiſen;
ſamt noch andern, ſehr wenigen der auser-
wählten Chriſten. Auf dem andern rauhen
Creutz- und Marter-Weeg wollen die edle
Zärtlinge dieſer verkehrten Welt nicht daher
gehen, und dieſer iſt der vollkommene Weeg
der Gebott GOttes, Evangeliſcher Räthen,
oder heiligen Cloſter-Gelübden, oder ledige
Stand. Allein auch dieſer iſt nur für ſehr we-
nige, ſo das Hertz haben, die Welt zu verlaſ-
ſen. Es iſt drittens der goldene Weeg des
Allmoſen, und der Tugend. Aber auch dieſer
iſt nicht für alle; dann auf dem erſten könnten
die Arme nicht einher gehen, und die reiche
Geitzige wollen nicht. In dem andern wollen
die mehreſten nicht eintretten. So iſt dann
in der Welt kein bequemer Weeg in den Him-
mel? Ach ja; es gibt doch noch einen; den uns
der HErr bey ſeinem Allerheiligſten Opfer-
Tiſch zeigt; wie wir oben aus Paulo und Tho-
ma
vernommen: Chriſtus hat uns einen neuen
und lebendigen Weeg zum Himmel, durch
den Fürhang der Brods-Geſtalten gezeigt;

nemlich die öfftere, würdige Empfahung ſeines
Allerheiligſten Fleiſch und Blutes. Dieſes iſt
einmahl ein angenehmer Weeg; maſſen dieſes
Allerheiligſte Abendmahl alle geiſtliche Süſ-
ſigkeit in ſich einſchließt, in einem Allerſüſſeſten
Himmels, Brod.
Es iſt auch der allerleichte-
ſte Weeg; maſſen uns dieſes Brod alle Tag,
und Stund, niemand ausgenommen, von al-

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I 2
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[131/0168] Von dem H. Altars-Sacrament. dem Tauff auf ſelbem in den Himmel abreiſen; ſamt noch andern, ſehr wenigen der auser- wählten Chriſten. Auf dem andern rauhen Creutz- und Marter-Weeg wollen die edle Zärtlinge dieſer verkehrten Welt nicht daher gehen, und dieſer iſt der vollkommene Weeg der Gebott GOttes, Evangeliſcher Räthen, oder heiligen Cloſter-Gelübden, oder ledige Stand. Allein auch dieſer iſt nur für ſehr we- nige, ſo das Hertz haben, die Welt zu verlaſ- ſen. Es iſt drittens der goldene Weeg des Allmoſen, und der Tugend. Aber auch dieſer iſt nicht für alle; dann auf dem erſten könnten die Arme nicht einher gehen, und die reiche Geitzige wollen nicht. In dem andern wollen die mehreſten nicht eintretten. So iſt dann in der Welt kein bequemer Weeg in den Him- mel? Ach ja; es gibt doch noch einen; den uns der HErr bey ſeinem Allerheiligſten Opfer- Tiſch zeigt; wie wir oben aus Paulo und Tho- ma vernommen: Chriſtus hat uns einen neuen und lebendigen Weeg zum Himmel, durch den Fürhang der Brods-Geſtalten gezeigt; nemlich die öfftere, würdige Empfahung ſeines Allerheiligſten Fleiſch und Blutes. Dieſes iſt einmahl ein angenehmer Weeg; maſſen dieſes Allerheiligſte Abendmahl alle geiſtliche Süſ- ſigkeit in ſich einſchließt, in einem Allerſüſſeſten Himmels, Brod. Es iſt auch der allerleichte- ſte Weeg; maſſen uns dieſes Brod alle Tag, und Stund, niemand ausgenommen, von al- len I 2

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Zitationshilfe: Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siniscalchi_abendmahl_1752/168>, abgerufen am 25.11.2024.