Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752.

Bild:
<< vorherige Seite

Betrachtungen
komme, und daß die Maaß der grösser- oder
kleineren Glory nach der Maaß der Gnad ab-
gemessen werde. Nun, wie wir schon ange-
merckt, theilt das Hochwürdige Gut mehrere
Gnaden mit, als alle andere heilige Sacra-
menten; folglich bereitet es uns zu einer weit
grössern Glory im Himmel! dahero sagt der
erleuchte Schrifftsteller Nicolaus, von Lira
zugenannt, über die Wort Levit. am 26. Eßt
euer Brod zur Sättigung, dieses Brod seye
das heilige Abendmahl; welches uns hier
die Völle der Gnad/ und dorten die Ersät-
tigung der Glory gibt.
Zu deme, da uns der
HErr in dem heiligen Abendmahl sich selbst
gibt, als die vornehmste Gab, können wir gar
nicht zweiflen, er wolle auch jenes uns geben,
so minder ist, nemlich die ewige Seeligkeit.
Hört den Heil. Augustinum: Wir besitzen
schon das grössere/ und hoffen das kleinere;
dann er hat bey dem Abendmahl was grös-
sers gemacht/ als er uns im Himmel ver-
heissen hat.
Mit diesem tröstete sich auch der
Heil. Petrus, der goldene Redner zugenannt
Serm. 95. Weilen der Heyland sich hat uns
selbsten zur Speiß gegeben/ was wird er uns
dann können in das künfftige von dem Sei-
nigen abschlagen? und/ da er uns eine
solche Wegzehrung hat zur Seeligma-
chung zubereitet/ was wird er uns dann
nicht erst alles in der ewigen Wohnung zu-
kommen
lassen?.. Endlichen erheischt es die

gute

Betrachtungen
komme, und daß die Maaß der gröſſer- oder
kleineren Glory nach der Maaß der Gnad ab-
gemeſſen werde. Nun, wie wir ſchon ange-
merckt, theilt das Hochwürdige Gut mehrere
Gnaden mit, als alle andere heilige Sacra-
menten; folglich bereitet es uns zu einer weit
gröſſern Glory im Himmel! dahero ſagt der
erleuchte Schrifftſteller Nicolaus, von Lira
zugenannt, über die Wort Levit. am 26. Eßt
euer Brod zur Sättigung, dieſes Brod ſeye
das heilige Abendmahl; welches uns hier
die Völle der Gnad/ und dorten die Erſät-
tigung der Glory gibt.
Zu deme, da uns der
HErr in dem heiligen Abendmahl ſich ſelbſt
gibt, als die vornehmſte Gab, können wir gar
nicht zweiflen, er wolle auch jenes uns geben,
ſo minder iſt, nemlich die ewige Seeligkeit.
Hört den Heil. Auguſtinum: Wir beſitzen
ſchon das gröſſere/ und hoffen das kleinere;
dann er hat bey dem Abendmahl was gröſ-
ſers gemacht/ als er uns im Himmel ver-
heiſſen hat.
Mit dieſem tröſtete ſich auch der
Heil. Petrus, der goldene Redner zugenannt
Serm. 95. Weilen der Heyland ſich hat uns
ſelbſten zur Speiß gegeben/ was wird er uns
dann können in das künfftige von dem Sei-
nigen abſchlagen? und/ da er uns eine
ſolche Wegzehrung hat zur Seeligma-
chung zubereitet/ was wird er uns dann
nicht erſt alles in der ewigen Wohnung zu-
kommen
laſſen?.. Endlichen erheiſcht es die

gute
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0165" n="128"/><fw place="top" type="header">Betrachtungen</fw><lb/>
komme, und daß die Maaß der grö&#x017F;&#x017F;er- oder<lb/>
kleineren Glory nach der Maaß der Gnad ab-<lb/>
geme&#x017F;&#x017F;en werde. Nun, wie wir &#x017F;chon ange-<lb/>
merckt, theilt das Hochwürdige Gut mehrere<lb/>
Gnaden mit, als alle andere heilige Sacra-<lb/>
menten; folglich bereitet es uns zu einer weit<lb/>
grö&#x017F;&#x017F;ern Glory im Himmel! dahero &#x017F;agt der<lb/>
erleuchte Schrifft&#x017F;teller <hi rendition="#aq">Nicolaus,</hi> von <hi rendition="#aq">Lira</hi><lb/>
zugenannt, über die Wort <hi rendition="#aq">Levit.</hi> am 26. <hi rendition="#fr">Eßt<lb/>
euer Brod zur Sättigung, die&#x017F;es Brod &#x017F;eye<lb/>
das heilige Abendmahl; welches uns hier<lb/>
die Völle der Gnad/ und dorten die Er&#x017F;ät-<lb/>
tigung der Glory gibt.</hi> Zu deme, da uns der<lb/>
HErr in dem heiligen Abendmahl &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t<lb/>
gibt, als die vornehm&#x017F;te Gab, können wir gar<lb/>
nicht zweiflen, er wolle auch jenes uns geben,<lb/>
&#x017F;o minder i&#x017F;t, nemlich die ewige Seeligkeit.<lb/>
Hört den Heil. <hi rendition="#aq">Augu&#x017F;tinum:</hi> <hi rendition="#fr">Wir be&#x017F;itzen<lb/>
&#x017F;chon das grö&#x017F;&#x017F;ere/ und hoffen das kleinere;<lb/>
dann er hat bey dem Abendmahl was grö&#x017F;-<lb/>
&#x017F;ers gemacht/ als er uns im Himmel ver-<lb/>
hei&#x017F;&#x017F;en hat.</hi> Mit die&#x017F;em trö&#x017F;tete &#x017F;ich auch der<lb/>
Heil. <hi rendition="#aq">Petrus,</hi> der goldene Redner zugenannt<lb/><hi rendition="#aq">Serm.</hi> 95. <hi rendition="#fr">Weilen der Heyland &#x017F;ich hat uns<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;ten zur Speiß gegeben/ was wird er uns<lb/>
dann können in das künfftige von dem Sei-<lb/>
nigen ab&#x017F;chlagen? und/ da er uns eine<lb/>
&#x017F;olche Wegzehrung hat zur Seeligma-<lb/>
chung zubereitet/ was wird er uns dann<lb/>
nicht er&#x017F;t alles in der ewigen Wohnung zu-<lb/>
kommen</hi> la&#x017F;&#x017F;en?.. Endlichen erhei&#x017F;cht es die<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">gute</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[128/0165] Betrachtungen komme, und daß die Maaß der gröſſer- oder kleineren Glory nach der Maaß der Gnad ab- gemeſſen werde. Nun, wie wir ſchon ange- merckt, theilt das Hochwürdige Gut mehrere Gnaden mit, als alle andere heilige Sacra- menten; folglich bereitet es uns zu einer weit gröſſern Glory im Himmel! dahero ſagt der erleuchte Schrifftſteller Nicolaus, von Lira zugenannt, über die Wort Levit. am 26. Eßt euer Brod zur Sättigung, dieſes Brod ſeye das heilige Abendmahl; welches uns hier die Völle der Gnad/ und dorten die Erſät- tigung der Glory gibt. Zu deme, da uns der HErr in dem heiligen Abendmahl ſich ſelbſt gibt, als die vornehmſte Gab, können wir gar nicht zweiflen, er wolle auch jenes uns geben, ſo minder iſt, nemlich die ewige Seeligkeit. Hört den Heil. Auguſtinum: Wir beſitzen ſchon das gröſſere/ und hoffen das kleinere; dann er hat bey dem Abendmahl was gröſ- ſers gemacht/ als er uns im Himmel ver- heiſſen hat. Mit dieſem tröſtete ſich auch der Heil. Petrus, der goldene Redner zugenannt Serm. 95. Weilen der Heyland ſich hat uns ſelbſten zur Speiß gegeben/ was wird er uns dann können in das künfftige von dem Sei- nigen abſchlagen? und/ da er uns eine ſolche Wegzehrung hat zur Seeligma- chung zubereitet/ was wird er uns dann nicht erſt alles in der ewigen Wohnung zu- kommen laſſen?.. Endlichen erheiſcht es die gute

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW): Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/siniscalchi_abendmahl_1752
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/siniscalchi_abendmahl_1752/165
Zitationshilfe: Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752, S. 128. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siniscalchi_abendmahl_1752/165>, abgerufen am 22.11.2024.