Eilffte Betrachtung. Wie viel das H. Abendmahl nutze, die ewige Güter des Himmels zu erlangen.
I.Es ist ein Unterpfand der ewigen Seeligkeit. II.Eine Vorbereitung, den Himmel zu erlangen. III.Es führt uns in den Himmel.
I.
Es ist ein Unterpfand der ewigen See- ligkeit. Es ist uns dieses allerhei- ligste Geheimnuß zur Seeligkeit der- massen verhülfflich, daß es deßwegen der Heil. Athanasiusein Brod der ewigen Glückseelig- keit nennet. Der Heil. Thomas heißt es 3. p. q. 60. Art. 3, Ein Zeichen/ so in unserer Ge- dächtnuß das Leyden Christi darstellet/ die gegenwärtige Gnad anzeigt/ und uns das ewige Leben vorbedeutet. Dieses besser zu verstehen, müssen wir wissen, daß man es auch ein Unterpfand der ewigen Seeligkeit nenne; dann, gleichwie ein Schuldglaubiger, wenn er von seinem Schuldner ein Unterpfand em- pfangen, welches so viel werth ist, als das Aus- geliehene, wegen diesem versichert ist: Also auch, wer Christum in dem Heil. Abendmahl empfanget, hat eine gewisse Versicherung, den
Him-
Von dem H. Altars-Sacrament.
Eilffte Betrachtung. Wie viel das H. Abendmahl nutze, die ewige Güter des Himmels zu erlangen.
I.Es iſt ein Unterpfand der ewigen Seeligkeit. II.Eine Vorbereitung, den Himmel zu erlangen. III.Es führt uns in den Himmel.
I.
Es iſt ein Unterpfand der ewigen See- ligkeit. Es iſt uns dieſes allerhei- ligſte Geheimnuß zur Seeligkeit der- maſſen verhülfflich, daß es deßwegen der Heil. Athanaſiusein Brod der ewigen Glückſeelig- keit nennet. Der Heil. Thomas heißt es 3. p. q. 60. Art. 3, Ein Zeichen/ ſo in unſerer Ge- dächtnuß das Leyden Chriſti darſtellet/ die gegenwärtige Gnad anzeigt/ und uns das ewige Leben vorbedeutet. Dieſes beſſer zu verſtehen, müſſen wir wiſſen, daß man es auch ein Unterpfand der ewigen Seeligkeit nenne; dann, gleichwie ein Schuldglaubiger, wenn er von ſeinem Schuldner ein Unterpfand em- pfangen, welches ſo viel werth iſt, als das Aus- geliehene, wegen dieſem verſichert iſt: Alſo auch, wer Chriſtum in dem Heil. Abendmahl empfanget, hat eine gewiſſe Verſicherung, den
Him-
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Von dem H. Altars-Sacrament.
Eilffte Betrachtung.
Wie viel das H. Abendmahl nutze,
die ewige Güter des Himmels zu
erlangen.
I. Es iſt ein Unterpfand der ewigen
Seeligkeit.
II. Eine Vorbereitung, den Himmel
zu erlangen.
III. Es führt uns in den Himmel.
I.
Es iſt ein Unterpfand der ewigen See-
ligkeit. Es iſt uns dieſes allerhei-
ligſte Geheimnuß zur Seeligkeit der-
maſſen verhülfflich, daß es deßwegen der Heil.
Athanaſius ein Brod der ewigen Glückſeelig-
keit nennet. Der Heil. Thomas heißt es 3. p.
q. 60. Art. 3, Ein Zeichen/ ſo in unſerer Ge-
dächtnuß das Leyden Chriſti darſtellet/ die
gegenwärtige Gnad anzeigt/ und uns das
ewige Leben vorbedeutet. Dieſes beſſer zu
verſtehen, müſſen wir wiſſen, daß man es auch
ein Unterpfand der ewigen Seeligkeit nenne;
dann, gleichwie ein Schuldglaubiger, wenn er
von ſeinem Schuldner ein Unterpfand em-
pfangen, welches ſo viel werth iſt, als das Aus-
geliehene, wegen dieſem verſichert iſt: Alſo
auch, wer Chriſtum in dem Heil. Abendmahl
empfanget, hat eine gewiſſe Verſicherung, den
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Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752, S. 125. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siniscalchi_abendmahl_1752/162>, abgerufen am 16.02.2025.
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