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Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752.

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Von dem H. Altars-Sacrament.
mand, so es ihnen brache. Sie weinen und
seuffzen ohntröstlich; sie bitten um Hülff. Sol-
ten wir sie dann nicht trösten; da es doch so
gar leicht seyn kan? Ach breche dem Hungri-
gen das Brod.
Isaiae 22. Wir wollen also
mit selbem, ihnen zu Hülff eylen; dann das
ist das Brod/ so diese Kinderlein begehren;
briche also denen hungrigen Abgestorbenen
dieses heilige Brod/ sie zu erquicken,
sagt
Richardus, von dem heiligen Laurentio zuge-
nannt. Wir wollen mit denen ohnendlichen
Verdiensten des Göttlichen Bluts denen ge-
fangenen Seelen die Thür des Fegfeuers öff-
nen; weil sie nach der Anschauung GOttes
im Himmel so sehnlich verlangen. Zach. 9. 11.
Du, o JEsu! hast auch durch das Blut des
neuen Bunds die Gefangene aus jenem Teich
geführt/ da kein Wasser ist.

Gebett.

Kan wohl ein vernünfftiger Mensch
in Abred stellen, daß das heilige
Altars-Sacrament für uns seye ein so
reich-als kostbarer Schatz, nicht nur
allein für die Seel, sondern auch den
Leib, nicht nur allein für Lebendige,
sondern auch Verstorbene? Isaiae c. 2.
Es ist kein End seiner Schätz. Nur

gar
H 5

Von dem H. Altars-Sacrament.
mand, ſo es ihnen brache. Sie weinen und
ſeuffzen ohntröſtlich; ſie bitten um Hülff. Sol-
ten wir ſie dann nicht tröſten; da es doch ſo
gar leicht ſeyn kan? Ach breche dem Hungri-
gen das Brod.
Iſaiæ 22. Wir wollen alſo
mit ſelbem, ihnen zu Hülff eylen; dann das
iſt das Brod/ ſo dieſe Kinderlein begehren;
briche alſo denen hungrigen Abgeſtorbenen
dieſes heilige Brod/ ſie zu erquicken,
ſagt
Richardus, von dem heiligen Laurentio zuge-
nannt. Wir wollen mit denen ohnendlichen
Verdienſten des Göttlichen Bluts denen ge-
fangenen Seelen die Thür des Fegfeuers öff-
nen; weil ſie nach der Anſchauung GOttes
im Himmel ſo ſehnlich verlangen. Zach. 9. 11.
Du, o JEſu! haſt auch durch das Blut des
neuen Bunds die Gefangene aus jenem Teich
geführt/ da kein Waſſer iſt.

Gebett.

Kan wohl ein vernünfftiger Menſch
in Abred ſtellen, daß das heilige
Altars-Sacrament für uns ſeye ein ſo
reich-als koſtbarer Schatz, nicht nur
allein für die Seel, ſondern auch den
Leib, nicht nur allein für Lebendige,
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Es iſt kein End ſeiner Schätz. Nur

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[121/0158] Von dem H. Altars-Sacrament. mand, ſo es ihnen brache. Sie weinen und ſeuffzen ohntröſtlich; ſie bitten um Hülff. Sol- ten wir ſie dann nicht tröſten; da es doch ſo gar leicht ſeyn kan? Ach breche dem Hungri- gen das Brod. Iſaiæ 22. Wir wollen alſo mit ſelbem, ihnen zu Hülff eylen; dann das iſt das Brod/ ſo dieſe Kinderlein begehren; briche alſo denen hungrigen Abgeſtorbenen dieſes heilige Brod/ ſie zu erquicken, ſagt Richardus, von dem heiligen Laurentio zuge- nannt. Wir wollen mit denen ohnendlichen Verdienſten des Göttlichen Bluts denen ge- fangenen Seelen die Thür des Fegfeuers öff- nen; weil ſie nach der Anſchauung GOttes im Himmel ſo ſehnlich verlangen. Zach. 9. 11. Du, o JEſu! haſt auch durch das Blut des neuen Bunds die Gefangene aus jenem Teich geführt/ da kein Waſſer iſt. Gebett. Kan wohl ein vernünfftiger Menſch in Abred ſtellen, daß das heilige Altars-Sacrament für uns ſeye ein ſo reich-als koſtbarer Schatz, nicht nur allein für die Seel, ſondern auch den Leib, nicht nur allein für Lebendige, ſondern auch Verſtorbene? Iſaiæ c. 2. Es iſt kein End ſeiner Schätz. Nur gar H 5

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Zitationshilfe: Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752, S. 121. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siniscalchi_abendmahl_1752/158>, abgerufen am 22.11.2024.