Simmel, Georg: Über sociale Differenzierung. Leipzig, 1890.X 1. zu jenen höheren Gebilden zusammenschliessen, die den un-mittelbaren Inhalt des Bewusstseins bilden. So wird man wohl auch das Verständnis für so allgemeine und kompli- zierte Gebilde, wie Kapital und Arbeit, und für ihr gegen- seitiges Verhältnis nicht in unmittelbarem Aneinanderhalten und durch die scheinbar unmittelbare Bestimmtheit des einen durch das andere gewinnen, sondern durch das Zurückgehen auf die ursprünglichen Differenzierungsprozesse, von denen jenes beides nur verschiedene Kombinationen oder Entwick- lungsstadien sind 10*
X 1. zu jenen höheren Gebilden zusammenschlieſsen, die den un-mittelbaren Inhalt des Bewuſstseins bilden. So wird man wohl auch das Verständnis für so allgemeine und kompli- zierte Gebilde, wie Kapital und Arbeit, und für ihr gegen- seitiges Verhältnis nicht in unmittelbarem Aneinanderhalten und durch die scheinbar unmittelbare Bestimmtheit des einen durch das andere gewinnen, sondern durch das Zurückgehen auf die ursprünglichen Differenzierungsprozesse, von denen jenes beides nur verschiedene Kombinationen oder Entwick- lungsstadien sind 10*
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X 1.
zu jenen höheren Gebilden zusammenschlieſsen, die den un-
mittelbaren Inhalt des Bewuſstseins bilden. So wird man
wohl auch das Verständnis für so allgemeine und kompli-
zierte Gebilde, wie Kapital und Arbeit, und für ihr gegen-
seitiges Verhältnis nicht in unmittelbarem Aneinanderhalten
und durch die scheinbar unmittelbare Bestimmtheit des einen
durch das andere gewinnen, sondern durch das Zurückgehen
auf die ursprünglichen Differenzierungsprozesse, von denen
jenes beides nur verschiedene Kombinationen oder Entwick-
lungsstadien sind
10*
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Zitationshilfe: | Simmel, Georg: Über sociale Differenzierung. Leipzig, 1890, S. 147. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/simmel_differenzierung_1890/161>, abgerufen am 21.02.2025. |