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Silesius, Angelus: Cherubinischer Wandersmann oder Geist-Reiche Sinn- und Schluß-Reime. 2. Aufl. Glatz, 1675.

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Joh: Angeli andertes Buch
149. Du selbst bist alle Dinge.
Wie magstu was begehrn? du selber kanst allein/
Der Himme! und die Erd'/ und tausend Engel seyn.
150. Die Demut ist dir Noth/
Sieh nur fein unter dich: du fleuchst den Blitz der Zeit/
Was meinstu dann zu schaun in Blitz der Ewigkeit?
151. Des Christen Edelstes.
Was ist das Edelste? Was ist das fein-Perlein
Des Neugebornen Christs? Jhm allzeit gleiche seyn.
152. Das Allergöttlichste.
Kein ding ist Göttlicher (im fall du es kanst fassen/)
Als jetzt und ewiglich sich nicht bewegen lassen.
153. Die Ewigkeit.
Was ist die Ewigkeit? Sie ist nicht diß/ nicht das/
Nicht Nun/ nicht Jchts/ nicht Nichts/ sie ist/ ich weiß
nicht was.
154/ Ein Stern geht vor die Sonne.
Jch frage nicht so viel nach tausend Sonneschein/
Wenn ich nur mag ein Stern inn Augen JEsu seyn.
155. Es ligt an dir allein.
Ach Mensch versäum dich nicht es ligt an dir allein/
Spring auf durch GOtt/ du kanst der gröst' im Himmel
seyn.
156. GOtt kennt man durch die Sonne.
Die Sonn ist nur ein Glaß/ und alles Liecht ein schein:
Was muß doch für ein Blitz/ GOtt meine Sonne seyn!
157. GOtt
Joh: Angeli andertes Buch
149. Du ſelbſt biſt alle Dinge.
Wie magſtu was begehrn? du ſelber kanſt allein/
Der Himme! und die Erd’/ und tauſend Engel ſeyn.
150. Die Demut iſt dir Noth/
Sieh nur fein unter dich: du fleuchſt den Blitz der Zeit/
Was meinſtu dann zu ſchaun in Blitz der Ewigkeit?
151. Des Chriſten Edelſtes.
Was iſt das Edelſte? Was iſt das fein-Perlein
Des Neugebornen Chriſts? Jhm allzeit gleiche ſeyn.
152. Das Allergoͤttlichſte.
Kein ding iſt Goͤttlicher (im fall du es kanſt faſſen/)
Als jetzt und ewiglich ſich nicht bewegen laſſen.
153. Die Ewigkeit.
Was iſt die Ewigkeit? Sie iſt nicht diß/ nicht das/
Nicht Nun/ nicht Jchts/ nicht Nichts/ ſie iſt/ ich weiß
nicht was.
154/ Ein Stern geht vor die Sonne.
Jch frage nicht ſo viel nach tauſend Sonneſchein/
Wenn ich nur mag ein Stern inn Augen JEſu ſeyn.
155. Es ligt an dir allein.
Ach Menſch verſaͤum dich nicht es ligt an dir allein/
Spring auf durch GOtt/ du kanſt der groͤſt’ im Himmel
ſeyn.
156. GOtt kennt man durch die Sonne.
Die Sonn iſt nur ein Glaß/ und alles Liecht ein ſchein:
Was muß doch fuͤr ein Blitz/ GOtt meine Sonne ſeyn!
157. GOtt
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[80/0086] Joh: Angeli andertes Buch 149. Du ſelbſt biſt alle Dinge. Wie magſtu was begehrn? du ſelber kanſt allein/ Der Himme! und die Erd’/ und tauſend Engel ſeyn. 150. Die Demut iſt dir Noth/ Sieh nur fein unter dich: du fleuchſt den Blitz der Zeit/ Was meinſtu dann zu ſchaun in Blitz der Ewigkeit? 151. Des Chriſten Edelſtes. Was iſt das Edelſte? Was iſt das fein-Perlein Des Neugebornen Chriſts? Jhm allzeit gleiche ſeyn. 152. Das Allergoͤttlichſte. Kein ding iſt Goͤttlicher (im fall du es kanſt faſſen/) Als jetzt und ewiglich ſich nicht bewegen laſſen. 153. Die Ewigkeit. Was iſt die Ewigkeit? Sie iſt nicht diß/ nicht das/ Nicht Nun/ nicht Jchts/ nicht Nichts/ ſie iſt/ ich weiß nicht was. 154/ Ein Stern geht vor die Sonne. Jch frage nicht ſo viel nach tauſend Sonneſchein/ Wenn ich nur mag ein Stern inn Augen JEſu ſeyn. 155. Es ligt an dir allein. Ach Menſch verſaͤum dich nicht es ligt an dir allein/ Spring auf durch GOtt/ du kanſt der groͤſt’ im Himmel ſeyn. 156. GOtt kennt man durch die Sonne. Die Sonn iſt nur ein Glaß/ und alles Liecht ein ſchein: Was muß doch fuͤr ein Blitz/ GOtt meine Sonne ſeyn! 157. GOtt

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Zitationshilfe: Silesius, Angelus: Cherubinischer Wandersmann oder Geist-Reiche Sinn- und Schluß-Reime. 2. Aufl. Glatz, 1675, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_wandersmann_1675/86>, abgerufen am 23.11.2024.