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Silesius, Angelus: Cherubinischer Wandersmann oder Geist-Reiche Sinn- und Schluß-Reime. 2. Aufl. Glatz, 1675.

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Geistr. Sinn- und schlußr.
110. Die Verklärung.
Mein Leib der wird für GOtt wie ein Carfunkel stehn/
Wenn seine grobheit wird im Feuer untergehn.
111. Maria.
Du preist MARIAM hoch: ich sage noch darbey/
Daß sie die Königin der Königinnen sey.
112. Auß und ein/ Gebähren und
Gebohren seyn.
Wenn du in Wahrheit kanst auß GOtt gebohren seyn/
Und wider GOtt gebährn: so gehstu auß und ein:
113. Man sol vernünfftig handeln.
Freund so du trinken wilt/ so setz doch deinen Mund/
Wie ein Vernünfftiger recht an deß Fasses spund:
114. Die Creaturn sind gut.
Du klagst/ die Creaturn die bringen dich in Pein:
Wie? müssen sie doch mir ein Weg zu GOtte seyn;
115/ Die geistliche Jagt.
Wie wol wirstu gejagt vonn Hunden lieber Christ:
So du nur williglich die Hindin GOttes bist.
116. Die beste Gesellfchafft.
Gesellschafft acht' ich nicht: Es sey dann daß das Kind/
Die Jungfrau/ und die Daub'/ und' s Lamm beysammen sind.
317. Die Einsamkeit.
Die Einsamkeit ist noth/ doch sey nur nicht gemein;
So kanstu überall in einer Wüsten seyn.
118. Gött-
D 3
Geiſtr. Sinn- und ſchlußr.
110. Die Verklaͤrung.
Mein Leib der wird fuͤr GOtt wie ein Carfunkel ſtehn/
Wenn ſeine grobheit wird im Feuer untergehn.
111. Maria.
Du preiſt MARIAM hoch: ich ſage noch darbey/
Daß ſie die Koͤnigin der Koͤniginnen ſey.
112. Auß und ein/ Gebaͤhren und
Gebohren ſeyn.
Wenn du in Wahrheit kanſt auß GOtt gebohren ſeyn/
Und wider GOtt gebaͤhrn: ſo gehſtu auß und ein:
113. Man ſol vernünfftig handeln.
Freund ſo du trinken wilt/ ſo ſetz doch deinen Mund/
Wie ein Vernuͤnfftiger recht an deß Faſſes ſpund:
114. Die Creaturn ſind gut.
Du klagſt/ die Creaturn die bringen dich in Pein:
Wie? muͤſſen ſie doch mir ein Weg zu GOtte ſeyn;
115/ Die geiſtliche Jagt.
Wie wol wirſtu gejagt vonn Hunden lieber Chriſt:
So du nur williglich die Hindin GOttes biſt.
116. Die beſte Geſellfchafft.
Geſellſchafft acht’ ich nicht: Es ſey dann daß das Kind/
Die Jungfrau/ und die Daub’/ und’ s Lam̄ beyſam̄en ſind.
317. Die Einſamkeit.
Die Einſamkeit iſt noth/ doch ſey nur nicht gemein;
So kanſtu uͤberall in einer Wuͤſten ſeyn.
118. Goͤtt-
D 3
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[75/0081] Geiſtr. Sinn-und ſchlußr. 110. Die Verklaͤrung. Mein Leib der wird fuͤr GOtt wie ein Carfunkel ſtehn/ Wenn ſeine grobheit wird im Feuer untergehn. 111. Maria. Du preiſt MARIAM hoch: ich ſage noch darbey/ Daß ſie die Koͤnigin der Koͤniginnen ſey. 112. Auß und ein/ Gebaͤhren und Gebohren ſeyn. Wenn du in Wahrheit kanſt auß GOtt gebohren ſeyn/ Und wider GOtt gebaͤhrn: ſo gehſtu auß und ein: 113. Man ſol vernünfftig handeln. Freund ſo du trinken wilt/ ſo ſetz doch deinen Mund/ Wie ein Vernuͤnfftiger recht an deß Faſſes ſpund: 114. Die Creaturn ſind gut. Du klagſt/ die Creaturn die bringen dich in Pein: Wie? muͤſſen ſie doch mir ein Weg zu GOtte ſeyn; 115/ Die geiſtliche Jagt. Wie wol wirſtu gejagt vonn Hunden lieber Chriſt: So du nur williglich die Hindin GOttes biſt. 116. Die beſte Geſellfchafft. Geſellſchafft acht’ ich nicht: Es ſey dann daß das Kind/ Die Jungfrau/ und die Daub’/ und’ s Lam̄ beyſam̄en ſind. 317. Die Einſamkeit. Die Einſamkeit iſt noth/ doch ſey nur nicht gemein; So kanſtu uͤberall in einer Wuͤſten ſeyn. 118. Goͤtt- D 3

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Zitationshilfe: Silesius, Angelus: Cherubinischer Wandersmann oder Geist-Reiche Sinn- und Schluß-Reime. 2. Aufl. Glatz, 1675, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_wandersmann_1675/81>, abgerufen am 27.11.2024.