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Silesius, Angelus: Cherubinischer Wandersmann oder Geist-Reiche Sinn- und Schluß-Reime. 2. Aufl. Glatz, 1675.

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Geistr. Sinn- und schlußr.
230. Die seeligkeit ist leichter zuerlangen
als die Verdamnüß.
Es dunkt mich leichter seyn in Himmel sich zuschwingen;
Als mit der Sünden müh in Abgrund ein zu dringen.
231. Der Weltliebende Reiche.
Christ wenn ein Schiffseil wird durchs Nadelöhr gezogen/
So sprich/ der Reiche sey ins Himmelreich geflogen.
232. HErr dein Wille geschehe.
Das Wort das GOtt von dir am allerliebsten hört/
Jst wann du hertzlich sprichst: Sein Wille sey geehrt.
233. GOttes Nachgeklinge.
Mein Lieb und alle Ding' ist GOttes nachgeklinge/
Wann Er mich höret schreyn/ Mein GOtt und al-
le Dinge.
234. GOtt umb GOtt.
HErr liebstu meine Seel/ so laß sie dich umbfassen:
Sie wird dich nimmermehr umb tausend GOtte lassen:
235. Alles mit GOtt.
Jch bethe GOtt mit GOtt auß Jhm/ und in Jhm an:
Er ist mein Geist/ mein Wort/ mein Psalm/ und was
ich kan.
236. Der Geist vertrit uns'
GOtt liebt und lobt sich selbst/ so viel er immer kan:
Er kniet und neiget sich/ Er betht sich selber an.
237. Jm jnnern bethet man recht.
Mensch so du wissen wilt was redlich bethen heist:
So geh in dich hinein/ und frage GOttes Gejst.
238. Das
C 3
Geiſtr. Sinn- und ſchlußr.
230. Die ſeeligkeit iſt leichter zuerlangen
als die Verdamnuͤß.
Es dunkt mich leichter ſeyn in Himmel ſich zuſchwingen;
Als mit der Suͤnden muͤh in Abgrund ein zu dringen.
231. Der Weltliebende Reiche.
Chriſt wen̄ ein Schiffſeil wird durchs Nadeloͤhr gezogen/
So ſprich/ der Reiche ſey ins Himmelreich geflogen.
232. HErr dein Wille geſchehe.
Das Wort das GOtt von dir am allerliebſten hoͤrt/
Jſt wann du hertzlich ſprichſt: Sein Wille ſey geehrt.
233. GOttes Nachgeklinge.
Mein Lieb und alle Ding’ iſt GOttes nachgeklinge/
Wann Er mich hoͤret ſchreyn/ Mein GOtt und al-
le Dinge.
234. GOtt umb GOtt.
HErꝛ liebſtu meine Seel/ ſo laß ſie dich umbfaſſen:
Sie wird dich nimmermehr umb tauſend GOtte laſſen:
235. Alles mit GOtt.
Jch bethe GOtt mit GOtt auß Jhm/ und in Jhm an:
Er iſt mein Geiſt/ mein Wort/ mein Pſalm/ und was
ich kan.
236. Der Geiſt vertrit uns’
GOtt liebt und lobt ſich ſelbſt/ ſo viel er immer kan:
Er kniet und neiget ſich/ Er betht ſich ſelber an.
237. Jm jnnern bethet man recht.
Menſch ſo du wiſſen wilt was redlich bethen heiſt:
So geh in dich hinein/ und frage GOttes Gejſt.
238. Das
C 3
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[51/0057] Geiſtr. Sinn- und ſchlußr. 230. Die ſeeligkeit iſt leichter zuerlangen als die Verdamnuͤß. Es dunkt mich leichter ſeyn in Himmel ſich zuſchwingen; Als mit der Suͤnden muͤh in Abgrund ein zu dringen. 231. Der Weltliebende Reiche. Chriſt wen̄ ein Schiffſeil wird durchs Nadeloͤhr gezogen/ So ſprich/ der Reiche ſey ins Himmelreich geflogen. 232. HErr dein Wille geſchehe. Das Wort das GOtt von dir am allerliebſten hoͤrt/ Jſt wann du hertzlich ſprichſt: Sein Wille ſey geehrt. 233. GOttes Nachgeklinge. Mein Lieb und alle Ding’ iſt GOttes nachgeklinge/ Wann Er mich hoͤret ſchreyn/ Mein GOtt und al- le Dinge. 234. GOtt umb GOtt. HErꝛ liebſtu meine Seel/ ſo laß ſie dich umbfaſſen: Sie wird dich nimmermehr umb tauſend GOtte laſſen: 235. Alles mit GOtt. Jch bethe GOtt mit GOtt auß Jhm/ und in Jhm an: Er iſt mein Geiſt/ mein Wort/ mein Pſalm/ und was ich kan. 236. Der Geiſt vertrit uns’ GOtt liebt und lobt ſich ſelbſt/ ſo viel er immer kan: Er kniet und neiget ſich/ Er betht ſich ſelber an. 237. Jm jnnern bethet man recht. Menſch ſo du wiſſen wilt was redlich bethen heiſt: So geh in dich hinein/ und frage GOttes Gejſt. 238. Das C 3

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Zitationshilfe: Silesius, Angelus: Cherubinischer Wandersmann oder Geist-Reiche Sinn- und Schluß-Reime. 2. Aufl. Glatz, 1675, S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_wandersmann_1675/57>, abgerufen am 27.11.2024.