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Silesius, Angelus: Cherubinischer Wandersmann oder Geist-Reiche Sinn- und Schluß-Reime. 2. Aufl. Glatz, 1675.

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Joh: Angellerstes Buch
6. Du must was GOtt ist seyn.
Sol ich mein letztes End/ und ersten Anfang finden/
So muß ich mich in GOtt/ und GOtt in mir ergründen.
Und werden das was Er: Jch muß ein Schein im
Schein/
Jch muß ein Wort im Wort/ (a) ein GOtt in
GOtte seyn.
(a) Thaul. instit. spir. c. 39.
7. Man muß noch über GOtt.
Wo ist mein Auffenthalt? Wo ich und du nicht stehen:
Wo ist mein letztes End in welches ich sol gehen?
Da wo man keines findt Wo sol ich dann nun hin?
Jch muß noch (b) über GOtt in eine wüste ziehn.
b. über alles das man an GOTT
erkennt oder von jhm gedänken kan/ nach der ver-
neinnenden beschawung/ von welcher suche bey
den Mijsticis.
8. GOtt lebt nicht ohne mich.
Jch weiß daß ohne mich GOtt nicht ein Nun kan leben/
*Werd' ich zu nicht Er muß von Noth den Geist auff-
geben.
9. Jch habs von Gott/ und Gott von mir.
Daß GOtt so seelig ist und Lebet ohn Verlangen/
Hat Er so wol von mir/ als ich von Jhm empfangen.
* Schawe in der Vorrede.
10. Jch bin wie Gott/ und Gott wie ich.
Jch bin so groß als GOtt/ Er ist als ich so klein:
Er kan nicht über mich/ ich unter Jhm nicht seyn.
11. GOtt
Joh: Angellerſtes Buch
6. Du muſt was GOtt iſt ſeyn.
Sol ich mein letztes End/ und erſten Anfang finden/
So muß ich mich in GOtt/ un̄ GOtt in mir ergruͤnden.
Und werden das was Er: Jch muß ein Schein im
Schein/
Jch muß ein Wort im Wort/ (a) ein GOtt in
GOtte ſeyn.
(a) Thaul. inſtit. ſpir. c. 39.
7. Man muß noch über GOtt.
Wo iſt mein Auffenthalt? Wo ich und du nicht ſtehen:
Wo iſt mein letztes End in welches ich ſol gehen?
Da wo man keines findt Wo ſol ich dann nun hin?
Jch muß noch (b) uͤber GOtt in eine wuͤſte ziehn.
b. uͤber alles das man an GOTT
erkennt oder von jhm gedaͤnken kan/ nach der ver-
neinnenden beſchawung/ von welcher ſuche bey
den Mijſticis.
8. GOtt lebt nicht ohne mich.
Jch weiß daß ohne mich GOtt nicht ein Nun kan leben/
*Werd’ ich zu nicht Er muß von Noth den Geiſt auff-
geben.
9. Jch habs von Gott/ und Gott von mir.
Daß GOtt ſo ſeelig iſt und Lebet ohn Verlangen/
Hat Er ſo wol von mir/ als ich von Jhm empfangen.
* Schawe in der Vorrede.
10. Jch bin wie Gott/ und Gott wie ich.
Jch bin ſo groß als GOtt/ Er iſt als ich ſo klein:
Er kan nicht uͤber mich/ ich unter Jhm nicht ſeyn.
11. GOtt
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[22/0028] Joh: Angellerſtes Buch 6. Du muſt was GOtt iſt ſeyn. Sol ich mein letztes End/ und erſten Anfang finden/ So muß ich mich in GOtt/ un̄ GOtt in mir ergruͤnden. Und werden das was Er: Jch muß ein Schein im Schein/ Jch muß ein Wort im Wort/ ⁽a⁾ ein GOtt in GOtte ſeyn. ⁽a⁾ Thaul. inſtit. ſpir. c. 39. 7. Man muß noch über GOtt. Wo iſt mein Auffenthalt? Wo ich und du nicht ſtehen: Wo iſt mein letztes End in welches ich ſol gehen? Da wo man keines findt Wo ſol ich dann nun hin? Jch muß noch ⁽b⁾ uͤber GOtt in eine wuͤſte ziehn. b. uͤber alles das man an GOTT erkennt oder von jhm gedaͤnken kan/ nach der ver- neinnenden beſchawung/ von welcher ſuche bey den Mijſticis. 8. GOtt lebt nicht ohne mich. Jch weiß daß ohne mich GOtt nicht ein Nun kan leben/ * Werd’ ich zu nicht Er muß von Noth den Geiſt auff- geben. 9. Jch habs von Gott/ und Gott von mir. Daß GOtt ſo ſeelig iſt und Lebet ohn Verlangen/ Hat Er ſo wol von mir/ als ich von Jhm empfangen. * Schawe in der Vorrede. 10. Jch bin wie Gott/ und Gott wie ich. Jch bin ſo groß als GOtt/ Er iſt als ich ſo klein: Er kan nicht uͤber mich/ ich unter Jhm nicht ſeyn. 11. GOtt

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Zitationshilfe: Silesius, Angelus: Cherubinischer Wandersmann oder Geist-Reiche Sinn- und Schluß-Reime. 2. Aufl. Glatz, 1675, S. 22. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_wandersmann_1675/28>, abgerufen am 27.11.2024.