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Silesius, Angelus: Cherubinischer Wandersmann oder Geist-Reiche Sinn- und Schluß-Reime. 2. Aufl. Glatz, 1675.

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Geistr. Sinn- und schlußr.
226. Rechte Schätzung bringt kein Leid.
Christ wer die Dinge weiß nach ihrem Wehrt zuschätze/
Wird umb kein Zeitliches sich in Betrübnuß setzen.
227. Der Weisen Kränkung.
Der Weiß' ist stäts in Freud/ er wird von nichts betrübt.
Diß einge kränkt ihn nur daß GOtt nicht wird geliebt.
228. GOttes Schmiede Feuer.
Der Eifer ist ein Fenr/ brent er umbs Nächsten Heil/
So schmiedet GOtt darbey/ der Liebe Donnerkeil.
229. Der Weise hat alles gemein.
Der Weise was er hat/ hat alls mit alln gemein/
Wie da? er schätzet alls/ sich selbst auch nicht für sein.
230. Des Weisen und Narren Werk.
Des Weisen gantzes Werk/ ist das er werde GOtt:
Der Narr bemühet sich biß er wird Erd und Koth.
231. Deß Weisen Adel.
Des Weisen Adel ist sein Göttliches Gemütte/
Sein tugendhaffter Lauff/ sein Christliches Geblütte.
232. Des Weisen ahnen.
Des Weisen ahnen seind Gott Vater Sohn und Geist:
Von denen schreibt er sich/ wenn er sein Ankunfft preist.
233. Die geheisne Adeliche Geburth
Auß GOtt bin ich gebohrn/ erzeugt in seinem Sohn/
Geheiliget im Geist/ diß ist mein adels Kron!
244. Wir.
Geiſtr. Sinn- und ſchlußr.
226. Rechte Schaͤtzung bringt kein Leid.
Chriſt wer die Dinge weiß nach ihrem Wehrt zuſchaͤtzē/
Wird umb kein Zeitliches ſich in Betruͤbnuß ſetzen.
227. Der Weiſen Kraͤnkung.
Der Weiß’ iſt ſtaͤts in Freud/ er wird von nichts betruͤbt.
Diß einge kraͤnkt ihn nur daß GOtt nicht wird geliebt.
228. GOttes Schmiede Feuer.
Der Eifer iſt ein Fenr/ brent er umbs Naͤchſten Heil/
So ſchmiedet GOtt darbey/ der Liebe Donnerkeil.
229. Der Weiſe hat alles gemein.
Der Weiſe was er hat/ hat alls mit alln gemein/
Wie da? er ſchaͤtzet alls/ ſich ſelbſt auch nicht fuͤr ſein.
230. Des Weiſen und Narren Werk.
Des Weiſen gantzes Werk/ iſt das er werde GOtt:
Der Narr bemuͤhet ſich biß er wird Erd und Koth.
231. Deß Weiſen Adel.
Des Weiſen Adel iſt ſein Goͤttliches Gemuͤtte/
Sein tugendhaffter Lauff/ ſein Chriſtliches Gebluͤtte.
232. Des Weiſen ahnen.
Des Weiſen ahnen ſeind Gott Vater Sohn und Geiſt:
Von denen ſchreibt er ſich/ wenn er ſein Ankunfft preiſt.
233. Die geheiſne Adeliche Geburth
Auß GOtt bin ich gebohrn/ erzeugt in ſeinem Sohn/
Geheiliget im Geiſt/ diß iſt mein adels Kron!
244. Wir.
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[270[246]/0252] Geiſtr. Sinn- und ſchlußr. 226. Rechte Schaͤtzung bringt kein Leid. Chriſt wer die Dinge weiß nach ihrem Wehrt zuſchaͤtzē/ Wird umb kein Zeitliches ſich in Betruͤbnuß ſetzen. 227. Der Weiſen Kraͤnkung. Der Weiß’ iſt ſtaͤts in Freud/ er wird von nichts betruͤbt. Diß einge kraͤnkt ihn nur daß GOtt nicht wird geliebt. 228. GOttes Schmiede Feuer. Der Eifer iſt ein Fenr/ brent er umbs Naͤchſten Heil/ So ſchmiedet GOtt darbey/ der Liebe Donnerkeil. 229. Der Weiſe hat alles gemein. Der Weiſe was er hat/ hat alls mit alln gemein/ Wie da? er ſchaͤtzet alls/ ſich ſelbſt auch nicht fuͤr ſein. 230. Des Weiſen und Narren Werk. Des Weiſen gantzes Werk/ iſt das er werde GOtt: Der Narr bemuͤhet ſich biß er wird Erd und Koth. 231. Deß Weiſen Adel. Des Weiſen Adel iſt ſein Goͤttliches Gemuͤtte/ Sein tugendhaffter Lauff/ ſein Chriſtliches Gebluͤtte. 232. Des Weiſen ahnen. Des Weiſen ahnen ſeind Gott Vater Sohn und Geiſt: Von denen ſchreibt er ſich/ wenn er ſein Ankunfft preiſt. 233. Die geheiſne Adeliche Geburth Auß GOtt bin ich gebohrn/ erzeugt in ſeinem Sohn/ Geheiliget im Geiſt/ diß iſt mein adels Kron! 244. Wir.

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Zitationshilfe: Silesius, Angelus: Cherubinischer Wandersmann oder Geist-Reiche Sinn- und Schluß-Reime. 2. Aufl. Glatz, 1675, S. 270[246]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_wandersmann_1675/252>, abgerufen am 23.11.2024.