Silesius, Angelus: Cherubinischer Wandersmann oder Geist-Reiche Sinn- und Schluß-Reime. 2. Aufl. Glatz, 1675.Joh: Angeli sünfftes Buch 314. Barmhertzigkeit schleust den Him- Kind mache dich gemein mit der Barmhertzigkeit:mel auf. Sie ist die Pförtnerinn im Schloß der Seeligkeit. 315. Verkleinerung erhebt. Verkleinere dich selbst/ so wirstu groß mein Christ/Je schnöder du dich schätzst/ je würdiger du bist. 316. Der Evangelische Hirte. Der Hirt' ist GOttes Sohn/ die GOttheit ist die Wüste/Jch bin das Schaf das Er für andren sucht' und küste. 317. Die Früchte der der Tugenden. Die Demut die erhebt/ die Armuth machet Reich/Die Keuschheit Engelisch/ die Liebe GOtte gleich. 318. Wie man inn Himmel sieht. Man darf kein Ferngesicht inn Himmel einzusehen/Kehr dich nur von der Welt/ und schau: so wirds ge- schehen. 319. Die gröste Seeligkeit. Die gröste Seeligkeit die ich mir kan ersinnen/ (nen.Jst/ daß man GOtt wie süss' Er ist wird schmekken kön- 320. Der nächste Weg zu GOtt. Der nächste Weg zu GOtt ist durch der Liebe Thür:Der Weg der wissenschafft bringt dich gar langsam für. 321. Worinn die Ruhe deß Gemüttes Die Ruhe deß Gemütts besteht in dem allein/bestehe. Daß es Vollkömmlich ist mit GOtt ein einges Ein. 322. Die
Joh: Angeli ſuͤnfftes Buch 314. Barmhertzigkeit ſchleuſt den Him- Kind mache dich gemein mit der Barmhertzigkeit:mel auf. Sie iſt die Pfoͤrtnerinn im Schloß der Seeligkeit. 315. Verkleinerung erhebt. Verkleinere dich ſelbſt/ ſo wirſtu groß mein Chriſt/Je ſchnoͤder du dich ſchaͤtzſt/ je wuͤrdiger du biſt. 316. Der Evangeliſche Hirte. Der Hirt’ iſt GOttes Sohn/ die GOttheit iſt die Wuͤſte/Jch bin das Schaf das Er fuͤr andren ſucht’ und kuͤſte. 317. Die Fruͤchte der der Tugenden. Die Demut die erhebt/ die Armuth machet Reich/Die Keuſchheit Engeliſch/ die Liebe GOtte gleich. 318. Wie man inn Himmel ſieht. Man darf kein Ferngeſicht inn Himmel einzuſehen/Kehr dich nur von der Welt/ und ſchau: ſo wirds ge- ſchehen. 319. Die groͤſte Seeligkeit. Die groͤſte Seeligkeit die ich mir kan erſinnen/ (nen.Jſt/ daß man GOtt wie ſuͤſſ’ Er iſt wird ſchmekken koͤn- 320. Der naͤchſte Weg zu GOtt. Der naͤchſte Weg zu GOtt iſt durch der Liebe Thuͤr:Der Weg der wiſſenſchafft bringt dich gar langſam fuͤr. 321. Worinn die Ruhe deß Gemuͤttes Die Ruhe deß Gemuͤtts beſteht in dem allein/beſtehe. Daß es Vollkoͤm̄lich iſt mit GOtt ein einges Ein. 322. Die
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Joh: Angeli ſuͤnfftes Buch
314. Barmhertzigkeit ſchleuſt den Him-
mel auf.
Kind mache dich gemein mit der Barmhertzigkeit:
Sie iſt die Pfoͤrtnerinn im Schloß der Seeligkeit.
315. Verkleinerung erhebt.
Verkleinere dich ſelbſt/ ſo wirſtu groß mein Chriſt/
Je ſchnoͤder du dich ſchaͤtzſt/ je wuͤrdiger du biſt.
316. Der Evangeliſche Hirte.
Der Hirt’ iſt GOttes Sohn/ die GOttheit iſt die Wuͤſte/
Jch bin das Schaf das Er fuͤr andren ſucht’ und kuͤſte.
317. Die Fruͤchte der der Tugenden.
Die Demut die erhebt/ die Armuth machet Reich/
Die Keuſchheit Engeliſch/ die Liebe GOtte gleich.
318. Wie man inn Himmel ſieht.
Man darf kein Ferngeſicht inn Himmel einzuſehen/
Kehr dich nur von der Welt/ und ſchau: ſo wirds ge-
ſchehen.
319. Die groͤſte Seeligkeit.
Die groͤſte Seeligkeit die ich mir kan erſinnen/ (nen.
Jſt/ daß man GOtt wie ſuͤſſ’ Er iſt wird ſchmekken koͤn-
320. Der naͤchſte Weg zu GOtt.
Der naͤchſte Weg zu GOtt iſt durch der Liebe Thuͤr:
Der Weg der wiſſenſchafft bringt dich gar langſam fuͤr.
321. Worinn die Ruhe deß Gemuͤttes
beſtehe.
Die Ruhe deß Gemuͤtts beſteht in dem allein/
Daß es Vollkoͤm̄lich iſt mit GOtt ein einges Ein.
322. Die
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