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Silesius, Angelus: Cherubinischer Wandersmann oder Geist-Reiche Sinn- und Schluß-Reime. 2. Aufl. Glatz, 1675.

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Geistr. Sinn- und schlußr.
260. Wie GOtt/ HErr/ Vatter/ und
Bräutigam.
Den Knechten ist Gott Herr/ dir Vatter wo du Kind/
Mir ist Er Bräutigam/ wenn er mich Jungfrau findt.
261. GOtt ist in allen Dingen/ und doch
deinem Gemein.
Das wesen Gottes macht sich keinem Ding gemein:
Und muß nothwendig doch auch in den Teuffeln seyn.
262. Die tiffe der Demut.
Die Demut senket sich in solchen Abgrund ein/
Daß sie sich schnöder schätzt als alle Teuffel seyn.
263. Die Hölle muß man schmekken.
Krist/ einmal muß man doch im Schlund der Höllen
seyn:
Gehstu nicht lebendig/ so mustu Tod hinein.
294. Wenn Jesus ins Hertze gebildet wird.
Mensch wenn dein Hertz für Gott wie Wachs ist weich
vnd rein:
So drukt der Heilge Geist daß Bildnüß JEsu drein.
265. Wer von der Liebe Gottes gebunden.
Die Seel die nichts als Gott gedänkt zu allen stunden/
Die ist von seiner Lieb bestrikket und gebunden.
266. Das rechte Leben der Seele.
Dann lebt die Seele recht/ wenn Gott jhr Geist unnd
Leben
Sie gantz erfüllet hat/ und sie Jhm Raum gegeben.
267.
J 4
Geiſtr. Sinn- und ſchlußr.
260. Wie GOtt/ HErꝛ/ Vatter/ und
Braͤutigam.
Den Knechten iſt Gott Herr/ dir Vatter wo du Kind/
Mir iſt Er Braͤutigam/ wenn er mich Jungfrau findt.
261. GOtt iſt in allen Dingen/ und doch
deinem Gemein.
Das weſen Gottes macht ſich keinem Ding gemein:
Und muß nothwendig doch auch in den Teuffeln ſeyn.
262. Die tiffe der Demut.
Die Demut ſenket ſich in ſolchen Abgrund ein/
Daß ſie ſich ſchnoͤder ſchaͤtzt als alle Teuffel ſeyn.
263. Die Hoͤlle muß man ſchmekken.
Kriſt/ einmal muß man doch im Schlund der Hoͤllen
ſeyn:
Gehſtu nicht lebendig/ ſo muſtu Tod hinein.
294. Wen̄ Jeſus ins Hertze gebildet wird.
Menſch wenn dein Hertz fuͤr Gott wie Wachs iſt weich
vnd rein:
So drukt der Heilge Geiſt daß Bildnuͤß JEſu drein.
265. Wer von der Liebe Gottes gebunden.
Die Seel die nichts als Gott gedaͤnkt zu allen ſtunden/
Die iſt von ſeiner Lieb beſtrikket und gebunden.
266. Das rechte Leben der Seele.
Dann lebt die Seele recht/ wenn Gott jhr Geiſt unnd
Leben
Sie gantz erfuͤllet hat/ und ſie Jhm Raum gegeben.
267.
J 4
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[208[197]/0203] Geiſtr. Sinn-und ſchlußr. 260. Wie GOtt/ HErꝛ/ Vatter/ und Braͤutigam. Den Knechten iſt Gott Herr/ dir Vatter wo du Kind/ Mir iſt Er Braͤutigam/ wenn er mich Jungfrau findt. 261. GOtt iſt in allen Dingen/ und doch deinem Gemein. Das weſen Gottes macht ſich keinem Ding gemein: Und muß nothwendig doch auch in den Teuffeln ſeyn. 262. Die tiffe der Demut. Die Demut ſenket ſich in ſolchen Abgrund ein/ Daß ſie ſich ſchnoͤder ſchaͤtzt als alle Teuffel ſeyn. 263. Die Hoͤlle muß man ſchmekken. Kriſt/ einmal muß man doch im Schlund der Hoͤllen ſeyn: Gehſtu nicht lebendig/ ſo muſtu Tod hinein. 294. Wen̄ Jeſus ins Hertze gebildet wird. Menſch wenn dein Hertz fuͤr Gott wie Wachs iſt weich vnd rein: So drukt der Heilge Geiſt daß Bildnuͤß JEſu drein. 265. Wer von der Liebe Gottes gebunden. Die Seel die nichts als Gott gedaͤnkt zu allen ſtunden/ Die iſt von ſeiner Lieb beſtrikket und gebunden. 266. Das rechte Leben der Seele. Dann lebt die Seele recht/ wenn Gott jhr Geiſt unnd Leben Sie gantz erfuͤllet hat/ und ſie Jhm Raum gegeben. 267. J 4

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Zitationshilfe: Silesius, Angelus: Cherubinischer Wandersmann oder Geist-Reiche Sinn- und Schluß-Reime. 2. Aufl. Glatz, 1675, S. 208[197]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_wandersmann_1675/203>, abgerufen am 23.11.2024.