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Silesius, Angelus: Cherubinischer Wandersmann oder Geist-Reiche Sinn- und Schluß-Reime. 2. Aufl. Glatz, 1675.

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Joh: Angeli fünfftes Buch
238. Daß mein vnd dein Verdammet.
Nichts anders stürtzet dich in Höllenschlund hinein/
Als das verhasste Wort (merks wol!) das mein unnd
dein.
239. Gott hat kein Muster als sich selbst.
Fragstu warumb mich Gott nach seinem Bildnüß
Machte?
Jch sag' es war niemands der jhm ein anders brachte.
240. Wann der Mensch gäntzlich wieder-
bracht ist.
Wenn ist der Mensch zu Gott vollkommlich wieder-
bracht?
Wenn er das Muster ist darnach jhn Gott gemacht.
241. Der Liebe ist alles Vnterthan.
Die Lieb beherrschet alls; auch die Dreyeinigkeit/
Jst selbst jhr Unterthan gewest von Ewigkeit.
242. Die Lieb ists höchste Gutt.
Es ist vom höchsten Gutt viel redens und Geschrey:
Jch schwere daß diß Gutt allein die Liebe sey.
243. Die Natur Gottes.
Die Lieb' ist Gotts Natur'/ er kan nichts anders thun.
Drumb wo du Gott wilt seyn/ Lieb auch in jedem nun.
244. Die Liebe macht auch Gott-seelig.
Die Lieb beseeligt alls/ auch Gott den Herrn darzu;
Hätt' er die Liebe nicht/ er sässe nicht in Ruh.
245. Gott
Joh: Angeli fuͤnfftes Buch
238. Daß mein vnd dein Verdammet.
Nichts anders ſtuͤrtzet dich in Hoͤllenſchlund hinein/
Als das verhaſſte Wort (merks wol!) das mein unnd
dein.
239. Gott hat kein Muſter als ſich ſelbſt.
Fragſtu warumb mich Gott nach ſeinem Bildnuͤß
Machte?
Jch ſag’ es war niemands der jhm ein anders brachte.
240. Wann der Menſch gaͤntzlich wieder-
bracht iſt.
Wenn iſt der Menſch zu Gott vollkommlich wieder-
bracht?
Wenn er das Muſter iſt darnach jhn Gott gemacht.
241. Der Liebe iſt alles Vnterthan.
Die Lieb beherꝛſchet alls; auch die Dreyeinigkeit/
Jſt ſelbſt jhr Unterthan geweſt von Ewigkeit.
242. Die Lieb iſts hoͤchſte Gutt.
Es iſt vom hoͤchſten Gutt viel redens und Geſchrey:
Jch ſchwere daß diß Gutt allein die Liebe ſey.
243. Die Natur Gottes.
Die Lieb’ iſt Gotts Natur’/ er kan nichts anders thun.
Drumb wo du Gott wilt ſeyn/ Lieb auch in jedem nun.
244. Die Liebe macht auch Gott-ſeelig.
Die Lieb beſeeligt alls/ auch Gott den Herꝛn darzu;
Haͤtt’ er die Liebe nicht/ er ſaͤſſe nicht in Ruh.
245. Gott
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[205[194]/0200] Joh: Angeli fuͤnfftes Buch 238. Daß mein vnd dein Verdammet. Nichts anders ſtuͤrtzet dich in Hoͤllenſchlund hinein/ Als das verhaſſte Wort (merks wol!) das mein unnd dein. 239. Gott hat kein Muſter als ſich ſelbſt. Fragſtu warumb mich Gott nach ſeinem Bildnuͤß Machte? Jch ſag’ es war niemands der jhm ein anders brachte. 240. Wann der Menſch gaͤntzlich wieder- bracht iſt. Wenn iſt der Menſch zu Gott vollkommlich wieder- bracht? Wenn er das Muſter iſt darnach jhn Gott gemacht. 241. Der Liebe iſt alles Vnterthan. Die Lieb beherꝛſchet alls; auch die Dreyeinigkeit/ Jſt ſelbſt jhr Unterthan geweſt von Ewigkeit. 242. Die Lieb iſts hoͤchſte Gutt. Es iſt vom hoͤchſten Gutt viel redens und Geſchrey: Jch ſchwere daß diß Gutt allein die Liebe ſey. 243. Die Natur Gottes. Die Lieb’ iſt Gotts Natur’/ er kan nichts anders thun. Drumb wo du Gott wilt ſeyn/ Lieb auch in jedem nun. 244. Die Liebe macht auch Gott-ſeelig. Die Lieb beſeeligt alls/ auch Gott den Herꝛn darzu; Haͤtt’ er die Liebe nicht/ er ſaͤſſe nicht in Ruh. 245. Gott

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Zitationshilfe: Silesius, Angelus: Cherubinischer Wandersmann oder Geist-Reiche Sinn- und Schluß-Reime. 2. Aufl. Glatz, 1675, S. 205[194]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_wandersmann_1675/200>, abgerufen am 23.11.2024.