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Silesius, Angelus: Cherubinischer Wandersmann oder Geist-Reiche Sinn- und Schluß-Reime. 2. Aufl. Glatz, 1675.

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Joh: Angeli vierdtes Buch
60. Der verlohrne Sohn.
Kehr umb verlohrner Sohn zu deinem Vatter GOtt:
Der Hunger bringt dich sonst (seyn' Ungunst) gar inn
Tod:
Hättstu gleich tausendmahl jhm diesen Schimpff ge-
than/
So du nur wiederkömbst/ ich weiß Er nimbt dich an.
61. Die verlohrne und wider gefundene
Drey.
Der Groschen/ Sohn/ unds Schaaff/ bin ich mit Geist/
Leib/ Seele.
Verlohrn in frembdem Land/ in einer Wüst' und Höle.
Die heilge Dreyfalt kombt und sucht mich alle stunden:
Den Groschen findt der Geist/ der Vatter nimbt den
Sohn/
Der Hirte JEsu trägt das Schaaff mit sich davon.
Schau wie ich Dreyfach bin verlohren und gefunden!
62. Der Punct/ die Linie und Fläche.
GOtt Vatter ist der Punct; auß Jhm fleust GOtt der
Sohn
Die Linie: GOtt der Geist ist beider Fläch' und Kron.
63. Vom reichen Mann.
Man wil dem reichen Mann kein tröpfflein Wasser
geben/
Weil er das Maß mit Wein schon voll gemacht im
Leben.
64. Auch von ihm.
Wie daß der reiche Mann den Armen jetzo kennt?
Er sicht wol daß sich hat das Blättlein umbgewendt.
56. Der
Joh: Angeli vierdtes Buch
60. Der verlohrne Sohn.
Kehr umb verlohrner Sohn zu deinem Vatter GOtt:
Der Hunger bringt dich ſonſt (ſeyn’ Ungunſt) gar inn
Tod:
Haͤttſtu gleich tauſendmahl jhm dieſen Schimpff ge-
than/
So du nur wiederkoͤmbſt/ ich weiß Er nimbt dich an.
61. Die verlohrne und wider gefundene
Drey.
Der Groſchen/ Sohn/ unds Schaaff/ bin ich mit Geiſt/
Leib/ Seele.
Verlohrn in frembdem Land/ in einer Wuͤſt’ und Hoͤle.
Die heilge Dreyfalt kombt und ſucht mich alle ſtunden:
Den Groſchen findt der Geiſt/ der Vatter nimbt den
Sohn/
Der Hirte JEſu traͤgt das Schaaff mit ſich davon.
Schau wie ich Dreyfach bin verlohren und gefunden!
62. Der Punct/ die Linie und Flaͤche.
GOtt Vatter iſt der Punct; auß Jhm fleuſt GOtt der
Sohn
Die Linie: GOtt der Geiſt iſt beider Flaͤch’ und Kron.
63. Vom reichen Mann.
Man wil dem reichen Mann kein troͤpfflein Waſſer
geben/
Weil er das Maß mit Wein ſchon voll gemacht im
Leben.
64. Auch von ihm.
Wie daß der reiche Mann den Armen jetzo kennt?
Er ſicht wol daß ſich hat das Blaͤttlein umbgewendt.
56. Der
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[142[140]/0146] Joh: Angeli vierdtes Buch 60. Der verlohrne Sohn. Kehr umb verlohrner Sohn zu deinem Vatter GOtt: Der Hunger bringt dich ſonſt (ſeyn’ Ungunſt) gar inn Tod: Haͤttſtu gleich tauſendmahl jhm dieſen Schimpff ge- than/ So du nur wiederkoͤmbſt/ ich weiß Er nimbt dich an. 61. Die verlohrne und wider gefundene Drey. Der Groſchen/ Sohn/ unds Schaaff/ bin ich mit Geiſt/ Leib/ Seele. Verlohrn in frembdem Land/ in einer Wuͤſt’ und Hoͤle. Die heilge Dreyfalt kombt und ſucht mich alle ſtunden: Den Groſchen findt der Geiſt/ der Vatter nimbt den Sohn/ Der Hirte JEſu traͤgt das Schaaff mit ſich davon. Schau wie ich Dreyfach bin verlohren und gefunden! 62. Der Punct/ die Linie und Flaͤche. GOtt Vatter iſt der Punct; auß Jhm fleuſt GOtt der Sohn Die Linie: GOtt der Geiſt iſt beider Flaͤch’ und Kron. 63. Vom reichen Mann. Man wil dem reichen Mann kein troͤpfflein Waſſer geben/ Weil er das Maß mit Wein ſchon voll gemacht im Leben. 64. Auch von ihm. Wie daß der reiche Mann den Armen jetzo kennt? Er ſicht wol daß ſich hat das Blaͤttlein umbgewendt. 56. Der

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Zitationshilfe: Silesius, Angelus: Cherubinischer Wandersmann oder Geist-Reiche Sinn- und Schluß-Reime. 2. Aufl. Glatz, 1675, S. 142[140]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_wandersmann_1675/146>, abgerufen am 23.11.2024.