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Silesius, Angelus: Cherubinischer Wandersmann oder Geist-Reiche Sinn- und Schluß-Reime. 2. Aufl. Glatz, 1675.

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Joh: Angeli drittes Buch
129. Der grade Weg zum Leben.
Wann du wilt grades Wegs ins Ewge Leben gehn/
So laß die Welt und dich zur linken Seiten stehn/
130. Der Mundtrank GOttes.
Der Trank den GOtt der HErr am allerliebsten trinkt/
Jst Wasser das für lieb auß meinen Augen dringt.
131. Das geheime Königreich.
Jch bin ein Königreich/ mein Hertz das ist der Thron/
Die Seel ist Königin/ der König GOttes Sohn.
132. Das Hertze.
Mein Hertze weil es stäts in GOtt gezogen steht/
Und jhn herwieder zeucht/ ist Eisen und Magnet.
133. Von der H. Teresa.
Teresa wil sonst nichts als Leyden oder sterben:
Warumb? die Braut muß jhr den Bräutgam so er-
werben.
134. Der liebste Mensch bey GOtt.
Der allerliebste Mensch den GOtt hat in der Zeit/
Jst der viel Creutz und Pein umb seinet willen leidt.
135. Ein Hertz umbschlisset GOtt.
Gar unaußmäßlich ist der Höchste wie wir wissen:
Und dannoch kan jhn gantz ein Menschlich Hertz umb-
schlissen!
136. Mittel zur Heiligkeit.
Dein Geist sey aufgespannt/ dein Hertze leer und rein/
Demüttig deine Seel: so wirstu heilig seyn.
137. Die
Joh: Angeli drittes Buch
129. Der grade Weg zum Leben.
Wann du wilt grades Wegs ins Ewge Leben gehn/
So laß die Welt und dich zur linken Seiten ſtehn/
130. Der Mundtrank GOttes.
Der Trank den GOtt der HErꝛ am allerliebſten trinkt/
Jſt Waſſer das fuͤr lieb auß meinen Augen dringt.
131. Das geheime Koͤnigreich.
Jch bin ein Koͤnigreich/ mein Hertz das iſt der Thron/
Die Seel iſt Koͤnigin/ der Koͤnig GOttes Sohn.
132. Das Hertze.
Mein Hertze weil es ſtaͤts in GOtt gezogen ſteht/
Und jhn herwieder zeucht/ iſt Eiſen und Magnet.
133. Von der H. Teresa.
Tereſa wil ſonſt nichts als Leyden oder ſterben:
Warumb? die Braut muß jhr den Braͤutgam ſo er-
werben.
134. Der liebſte Menſch bey GOtt.
Der allerliebſte Menſch den GOtt hat in der Zeit/
Jſt der viel Creutz und Pein umb ſeinet willen leidt.
135. Ein Hertz umbſchliſſet GOtt.
Gar unaußmaͤßlich iſt der Hoͤchſte wie wir wiſſen:
Und dannoch kan jhn gantz ein Menſchlich Hertz umb-
ſchliſſen!
136. Mittel zur Heiligkeit.
Dein Geiſt ſey aufgeſpannt/ dein Hertze leer und rein/
Demuͤttig deine Seel: ſo wirſtu heilig ſeyn.
137. Die
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[113[114]/0120] Joh: Angeli drittes Buch 129. Der grade Weg zum Leben. Wann du wilt grades Wegs ins Ewge Leben gehn/ So laß die Welt und dich zur linken Seiten ſtehn/ 130. Der Mundtrank GOttes. Der Trank den GOtt der HErꝛ am allerliebſten trinkt/ Jſt Waſſer das fuͤr lieb auß meinen Augen dringt. 131. Das geheime Koͤnigreich. Jch bin ein Koͤnigreich/ mein Hertz das iſt der Thron/ Die Seel iſt Koͤnigin/ der Koͤnig GOttes Sohn. 132. Das Hertze. Mein Hertze weil es ſtaͤts in GOtt gezogen ſteht/ Und jhn herwieder zeucht/ iſt Eiſen und Magnet. 133. Von der H. Teresa. Tereſa wil ſonſt nichts als Leyden oder ſterben: Warumb? die Braut muß jhr den Braͤutgam ſo er- werben. 134. Der liebſte Menſch bey GOtt. Der allerliebſte Menſch den GOtt hat in der Zeit/ Jſt der viel Creutz und Pein umb ſeinet willen leidt. 135. Ein Hertz umbſchliſſet GOtt. Gar unaußmaͤßlich iſt der Hoͤchſte wie wir wiſſen: Und dannoch kan jhn gantz ein Menſchlich Hertz umb- ſchliſſen! 136. Mittel zur Heiligkeit. Dein Geiſt ſey aufgeſpannt/ dein Hertze leer und rein/ Demuͤttig deine Seel: ſo wirſtu heilig ſeyn. 137. Die

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Zitationshilfe: Silesius, Angelus: Cherubinischer Wandersmann oder Geist-Reiche Sinn- und Schluß-Reime. 2. Aufl. Glatz, 1675, S. 113[114]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_wandersmann_1675/120>, abgerufen am 23.11.2024.