Silesius, Angelus: Heilige Seelen-Lust. [Erstes bis Drittes Buch]. Breslau, 1657.Drittes Buch. 8. O ewiglich blühender Nazarener/ Jch finde nichts dir gleich und schöner/ Du bist mein schönster Lilgen-Zweig: Du kanst viel besser mich erfreuen/ Als tausend Tulpen in dem Maien/ Und aller Gärte Schmuk und Zeug. 9. Du bist mir viel Wiesen und grüne Matten/ Mein Apffel-Baum und lieber Schatten/ Den ich gantz inniglich begehr: Auff dir mein Bett und sammtes Küssen/ Kan ich der besten Ruh genissen; Drumb komm doch eilends zu mir her. 10. Du bist mir das lieblichste musiciren/ Mein Jubel und mein triumphiren/ Mein Zymbel-Thon und Lust-Gesang: Dich hör' ich lieber als Trompeten/ Als Orgeln/ Zinken/ und als Flöten/ Als Seitenspiel und Lauten-Klang. 11. Du speisest mein Hertze mit Süssigkeiten Die keine Welt kan zubereiten/ An X
Drittes Buch. 8. O ewiglich bluͤhender Nazarener/ Jch finde nichts dir gleich und ſchoͤner/ Du biſt mein ſchoͤnſter Lilgen-Zweig: Du kanſt viel beſſer mich erfreuen/ Als tauſend Tulpen in dem Maien/ Und aller Gaͤrte Schmuk und Zeug. 9. Du biſt mir viel Wieſen und gruͤne Matten/ Mein Apffel-Baum und lieber Schatten/ Den ich gantz inniglich begehr: Auff dir mein Bett und ſam̃tes Kuͤſſen/ Kan ich der beſten Ruh geniſſen; Drumb kom̃ doch eilends zu mir her. 10. Du biſt mir das lieblichſte muſiciren/ Mein Jubel und mein triumphiren/ Mein Zymbel-Thon und Luſt-Geſang: Dich hoͤr’ ich lieber als Trompeten/ Als Orgeln/ Zinken/ und als Floͤten/ Als Seitenſpiel und Lauten-Klang. 11. Du ſpeiſeſt mein Hertze mit Suͤſſigkeiten Die keine Welt kan zubereiten/ An X
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0341" n="321"/> <fw place="top" type="header">Drittes Buch.</fw><lb/> <lg n="8"> <l> <hi rendition="#c">8.</hi> </l><lb/> <l>O ewiglich bluͤhender Nazarener/</l><lb/> <l>Jch finde nichts dir gleich und ſchoͤner/</l><lb/> <l>Du biſt mein ſchoͤnſter Lilgen-Zweig:</l><lb/> <l>Du kanſt viel beſſer mich erfreuen/</l><lb/> <l>Als tauſend Tulpen in dem Maien/</l><lb/> <l>Und aller Gaͤrte Schmuk und Zeug.</l> </lg><lb/> <lg n="9"> <l> <hi rendition="#c">9.</hi> </l><lb/> <l>Du biſt mir viel Wieſen und gruͤne Matten/</l><lb/> <l>Mein Apffel-Baum und lieber Schatten/</l><lb/> <l>Den ich gantz inniglich begehr:</l><lb/> <l>Auff dir mein Bett und ſam̃tes Kuͤſſen/</l><lb/> <l>Kan ich der beſten Ruh geniſſen;</l><lb/> <l>Drumb kom̃ doch eilends zu mir her.</l> </lg><lb/> <lg n="10"> <l> <hi rendition="#c">10.</hi> </l><lb/> <l>Du biſt mir das lieblichſte muſiciren/</l><lb/> <l>Mein Jubel und mein triumphiren/</l><lb/> <l>Mein Zymbel-Thon und Luſt-Geſang:</l><lb/> <l>Dich hoͤr’ ich lieber als Trompeten/</l><lb/> <l>Als Orgeln/ Zinken/ und als Floͤten/</l><lb/> <l>Als Seitenſpiel und Lauten-Klang.</l> </lg><lb/> <lg n="11"> <l> <hi rendition="#c">11.</hi> </l><lb/> <l>Du ſpeiſeſt mein Hertze mit Suͤſſigkeiten</l><lb/> <l>Die keine Welt kan zubereiten/</l><lb/> <fw place="bottom" type="sig">X</fw> <fw place="bottom" type="catch">An</fw><lb/> </lg> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [321/0341]
Drittes Buch.
8.
O ewiglich bluͤhender Nazarener/
Jch finde nichts dir gleich und ſchoͤner/
Du biſt mein ſchoͤnſter Lilgen-Zweig:
Du kanſt viel beſſer mich erfreuen/
Als tauſend Tulpen in dem Maien/
Und aller Gaͤrte Schmuk und Zeug.
9.
Du biſt mir viel Wieſen und gruͤne Matten/
Mein Apffel-Baum und lieber Schatten/
Den ich gantz inniglich begehr:
Auff dir mein Bett und ſam̃tes Kuͤſſen/
Kan ich der beſten Ruh geniſſen;
Drumb kom̃ doch eilends zu mir her.
10.
Du biſt mir das lieblichſte muſiciren/
Mein Jubel und mein triumphiren/
Mein Zymbel-Thon und Luſt-Geſang:
Dich hoͤr’ ich lieber als Trompeten/
Als Orgeln/ Zinken/ und als Floͤten/
Als Seitenſpiel und Lauten-Klang.
11.
Du ſpeiſeſt mein Hertze mit Suͤſſigkeiten
Die keine Welt kan zubereiten/
An
X
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |