Silesius, Angelus: Heilige Seelen-Lust. [Erstes bis Drittes Buch]. Breslau, 1657.Geistlicher Hirten-Lieder 8. Durch das Blut das du vergossen Liebstes Hertze laß mich ein; Laß mich deinen Haußgenossen Und Bewohner ewig seyn: Denn ich mag auch bey den Thronen Ohne dich mein Schatz nicht wohnen. 9. Laß mich ein mit einem Worte/ Laß mich ein du freyer Saal; Laß mich ein du offne Pforte/ Laß mich ein du Lilgen-Thal: Laß mich ein/ dann ich vergehe/ Wann ich länger haussen stehe. 10. Ach mir Armen nnd Betrübten Daß ich doch nicht damals stund/ Wo das Hertze deß Geliebten Ward geöffnet und verwundt! Denn es wäre mir gelungen Daß der Speer mich eingedrungen. 11. Ach
Geiſtlicher Hirten-Lieder 8. Durch das Blut das du vergoſſen Liebſtes Hertze laß mich ein; Laß mich deinen Haußgenoſſen Und Bewohner ewig ſeyn: Denn ich mag auch bey den Thronen Ohne dich mein Schatz nicht wohnen. 9. Laß mich ein mit einem Worte/ Laß mich ein du freyer Saal; Laß mich ein du offne Pforte/ Laß mich ein du Lilgen-Thal: Laß mich ein/ dann ich vergehe/ Wann ich laͤnger hauſſen ſtehe. 10. Ach mir Armen nnd Betruͤbten Daß ich doch nicht damals ſtund/ Wo das Hertze deß Geliebten Ward geoͤffnet und verwundt! Denn es waͤre mir gelungen Daß der Speer mich eingedrungen. 11. Ach
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Geiſtlicher Hirten-Lieder
8.
Durch das Blut das du vergoſſen
Liebſtes Hertze laß mich ein;
Laß mich deinen Haußgenoſſen
Und Bewohner ewig ſeyn:
Denn ich mag auch bey den Thronen
Ohne dich mein Schatz nicht wohnen.
9.
Laß mich ein mit einem Worte/
Laß mich ein du freyer Saal;
Laß mich ein du offne Pforte/
Laß mich ein du Lilgen-Thal:
Laß mich ein/ dann ich vergehe/
Wann ich laͤnger hauſſen ſtehe.
10.
Ach mir Armen nnd Betruͤbten
Daß ich doch nicht damals ſtund/
Wo das Hertze deß Geliebten
Ward geoͤffnet und verwundt!
Denn es waͤre mir gelungen
Daß der Speer mich eingedrungen.
11. Ach
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