Silesius, Angelus: Heilige Seelen-Lust. [Erstes bis Drittes Buch]. Breslau, 1657.Geistlicher Hirten-Lieder 3. Nu dein' Augen zu erheben/ Sag ich daß sie Himmel seyn/ Die mir Krafft und Einfluß geben/ Zu der süssen Liebes-Pein; Seynd Crystalle die den Brand Deiner Lieb' in mich gewand/ Seynd zwey Meere/ seynd zwey Bronnen/ Seynd zwey Spiegel/ und zwey Sonnen. 4. Mehr seynds Bücher drauß wir lernen Lauter Zucht und Erbarkeit/ Seynd meins Hertzens Würbel-Sternen/ Die jhm zeigen Ort und Zeit: Seynd zwey Feuer-Kügelein Die mir falln ins Hertz hinein; Anmuth und die Charitinnen Haben jhren Sitz darinnen. 5. Deine tausend-schöne Wangen Seynd zwey edle Hügelein/ Da mans Morgen-roth sieht prangen Bey dem frühen Tages-Schein; Seynd zwey Felder derer Ziehr Unverwelkt bleibt für und für: Seynd
Geiſtlicher Hirten-Lieder 3. Nu dein’ Augen zu erheben/ Sag ich daß ſie Himmel ſeyn/ Die mir Krafft und Einfluß geben/ Zu der ſuͤſſen Liebes-Pein; Seynd Cryſtalle die den Brand Deiner Lieb’ in mich gewand/ Seynd zwey Meere/ ſeynd zwey Bronnẽ/ Seynd zwey Spiegel/ und zwey Sonnen. 4. Mehr ſeynds Buͤcher drauß wir lernẽ Lauter Zucht und Erbarkeit/ Seynd meins Hertzens Wuͤrbel-Sternẽ/ Die jhm zeigen Ort und Zeit: Seynd zwey Feuer-Kuͤgelein Die mir falln ins Hertz hinein; Anmuth und die Charitinnen Haben jhren Sitz darinnen. 5. Deine tauſend-ſchoͤne Wangen Seynd zwey edle Huͤgelein/ Da mans Morgen-roth ſieht prangen Bey dem fruͤhen Tages-Schein; Seynd zwey Felder derer Ziehr Unverwelkt bleibt fuͤr und fuͤr: Seynd
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Geiſtlicher Hirten-Lieder
3.
Nu dein’ Augen zu erheben/
Sag ich daß ſie Himmel ſeyn/
Die mir Krafft und Einfluß geben/
Zu der ſuͤſſen Liebes-Pein;
Seynd Cryſtalle die den Brand
Deiner Lieb’ in mich gewand/
Seynd zwey Meere/ ſeynd zwey Bronnẽ/
Seynd zwey Spiegel/ und zwey Sonnen.
4.
Mehr ſeynds Buͤcher drauß wir lernẽ
Lauter Zucht und Erbarkeit/
Seynd meins Hertzens Wuͤrbel-Sternẽ/
Die jhm zeigen Ort und Zeit:
Seynd zwey Feuer-Kuͤgelein
Die mir falln ins Hertz hinein;
Anmuth und die Charitinnen
Haben jhren Sitz darinnen.
5.
Deine tauſend-ſchoͤne Wangen
Seynd zwey edle Huͤgelein/
Da mans Morgen-roth ſieht prangen
Bey dem fruͤhen Tages-Schein;
Seynd zwey Felder derer Ziehr
Unverwelkt bleibt fuͤr und fuͤr:
Seynd
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